Samstag, 3. März 2018

100. Tag: Las Vegas

Was für ein Naturschauspiel. Wer ernsthaft überlegt NICHT zum Grand Canyon zu fahren, wenn er in Las Vegas ist, begeht auf jeden Fall einen Fehler. Jede Meile dorthin lohnt sich. Allein die Fahrt ist toll, vom Canyon ganz zu Schweigen.
Auch bei meinem letzten Versuch, Lore die Fahrt so angenehm wie möglich zu machen, bin ich teilweise gescheitert. Wir sind um 5.30 Uhr aufgebrochen, denn mein Plan war, dass sie im Auto schläft und sich nicht so lange auf der Fahrt langweilt. Nachdem ich sie den beschwerlichen Weg zum Auto (runter vom 27. Stock in den 3. Stock, durch das Casino laufen, Aufzugwechsel, dann in den 2. Stock und zum Auto) getragen habe, ist sie natürlich beim Reinsetzen aufgewacht und wach geblieben. Blöd. Aber kurz vor dem Gand Canyon hat sie dann doch der Schlaf übermannt, das waren dann aber nur noch 30 Minuten. Die Fahrt dauert mit Fotostopps und Tanken knapp drei Stunden. Wir sind in den Sonnenaufgang gefahren (nach Osten, also volle Sonne im Gesicht), an tollen Bergformationen vorbei, dann kommt wieder ein flaches Plateau, wieder Berge, eine Joshuatree-Ebene, Berge und Ebene. Ich hatte gedacht, die Anfahrt ist ähnlich wie in Hawaii, da quält man sich nämlich ewig den Berg hoch. Falsch. Hier ist es flach und schwups kommt ein tiefer Canyon. Cool. Man kann nicht mit dem eigenen Auto im westlichen Zugang zum Canyon rumfahren, sondern muss für eine drei-Stopp-Shuttlebus-Tour ordentlich Geld bezahlen. Aber ich habe es nicht bereut. Nach einem kurzen Frühstück im Auto hat uns der Bus zunächst in eine künstliche Westernstadt gefahren. Da war so früh morgens natürlich noch nicht viel los. Wir sind ein bisschen rumgelaufen und dann zum zweiten Stopp weitergefahren. Eagle-Point. Die Besucher turnen direkt an der Klippe rum und es geht dort steil bergab. Verwunderlich, dass die sicherheitsbewußten Amerikaner da kein Geländer gebaut haben. So hatten wir aber den Nervenkitzel, wenn man über den Rand ins Tal schaut. Hat auch was. Am Eagle-Point haben sie eine Skybridge gebaut, das ist eine gläserne Brücke direkt über dem Canyon. Und auch das lohnt sich, auch wenn es wieder extra kostet. Ein herrlicher Blick auf den Colorado, der sich durch den Canyon schlängelt. Der dritte Stopp ist am Guano-Point. Dort gibt es einen kleinen Weg und man sieht wie mehrere Canyon-Täler aufeinander treffen und natürlich wieder den schönen Colorado River. Hier kann man auf roten Steinen kletternd einen kleinen Berg erklimmen. Wir haben natürlich alles gemacht, klettern, am Rand zittern, vom Wind fast weggeweht werden (Kein Scherz, auf höchsten Punkt des roten Berges, ist Lore fast umgeweht worden), es war einfach ein Naturschauspiel. Super. Zum Schluss sind wir nochmal in das Westerndorf und haben eine Portion Spare-Ribs verdrückt. Um 14.30 Uhr sind wir zurück gefahren und Lore ist direkt im Auto eingepennt. Der starke kühle Wind hat sie müde gemacht... und natürlich das frühe Aufstehen.
Auf dem Rückweg haben wir noch am Hoover-Dam gehalten. Der ist auch absolut sehenswert. Ein beeindruckender Bau, schön sichtbar von einer Brücke. Wir sind mit dem Auto auch über den Damm gefahren, wollten aber für ein Foto keine 10 Dollar Parkgebühr bezahlen. Mit allem Drum und Dran und noch weiteren Fotostopps (da ist ja auch der bildhübsche Lake Mead) waren wir kurz nach 18.00 Uhr wieder in Las Vegas. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass wir auf dem Rückweg wieder gegen die Sonne, diesmal die untergehende, gefahren sind. 
Bevor wir zurück ins Hotel sind, waren wir noch im Stratosphere Tower (das höchste Gebäude Las Vegas) und haben - allerdings unten - etwas gegessen. 
Das war ein grandioser Abschluss unserer Reise.
Grüße von der Klippe

Silke

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