Donnerstag, 30. November 2017

6. Tag: Fujairah

Wir mussten heute früh aufstehen, da wir den ersten von AIDA organisierten Ausflug unternommen haben. Es war in Fujairah aber auch nichts individuell buchbar. Jetzt weiß ich auch warum. Hier gibt es nichts und die Frage ist berechtigt: Warum sind wir eigentlich hier? Ich kann schon mal vorweg schicken, eine Reise nach Fujairah lohnt sich nicht. Schon gar nicht, wenn man vorher im hippen Dubai war. Das Schiff musste einige Umwege fahren, um überhaupt lange genug unterwegs zu sein, denn manche Menschen aus Fujairah arbeiten in Dubai und fahren die Strecke jeden Tag hin und zurück.
Die Stadt - äh, welche Stadt? - die paar Häuser am Hafen... wobei Fujairah ist ja eines der Emirate also nochmal. Der Staat (ja, das ist besser beschrieben) ist dünn besiedelt und hat viele Berge (die mich übrigens sehr an Fuerteventura erinnert haben - wer schon mal da war, weiß was ich meine).
Unsere „Panoramafahrt entlang der Küste“ ging erstmal zum Fujairah Museum. Da gab es die gleichen Dinge anzuschauen, wie im Dubai Museum, nur viel schlechter präsentiert. Und da wurde auch gleich klar, das wird eine anstrengende Tour. Die Tour bestand aus 8 Bussen, also knapp 400 Personen, die im 5 Minuten-Takt durch die Stopps geschleust wurden. Es war also immer massiver Touri-Alarm, egal wohin wir kamen. Das ist ja gar nicht mein Ding.
Unser AIDA-Guide Christopher, der uns auf dem Bus begleitete, surfte während der ganzen Zeit (wirklich!!) auf seinem Smartphone und ist noch nicht mal bei den Stopps ausgestiegen. Da kann man schon sagen, Beruf verfehlt. Wie kann man so jemanden anheuern? Er hatte keine Ahnung und verschanzte sich während der kompletten Fahrt in der letzten Sitzreihe im Bus. Respekt, dass muss man erst einmal schaffen. Er war übrigens auch noch nie in Fujairah, was die Sache noch kurioser macht.
Wir sind dann noch ein paar Mal angehalten: Fotostopp in einer Oase (10 Minuten), Friday Markt (Touri-Nepp mit Obst & Gemüse, Töpfen und Teppichen), Moschee & Fischmarkt, älteste Moschee der Emirate... und überall Menschen über Menschen. Alles AIDA-Touristen. Herrlich.
Ich war froh, als wir nach 4,5 Stunden wieder am Schiff waren. Ein Gutes hatte die Tour aber, ich habe einen schönen Eindruck von der Landschaft, den Ölraffinerien und Arabern während eines Feiertages bekommen. Jetzt weiß ich auch wo sich die arabischen Frauen an Feiertagen aufhalten. Da sieht man sie nämlich mit ihren Familien. Sie bauen sich Zelte am Strand und grillen oder picknicken. 
Den Nachmittag konnten wir an Bord chillen und das bei schönem, angenehm heißen Wetter. 
Um 18 Uhr haben wir abgelegt und die paar einsamen Lichter von Fujairah hinter uns gelassen.
Entspannte Grüße,
Silke

Mittwoch, 29. November 2017

5. Tag: Dubai

Adieu Dubai.
Wir hatten heute noch einen schönen Tag in Dubai, haben es aber ruhig angehen lassen. Nach dem anstrengenden Programm gestern, waren wir nur auf einer kleinen Bootstour auf dem Dubai Creek mit einem „traditionellen“ (also nachgebauten) Dhau. Die Fahrt ging 1 Stunde und war total entspannt. Die Idee hatten wir übrigens nicht alleine, es waren etliche AIDA-Touristen an Bord. Das wird uns aber in den nächsten Wochen immer wieder begleiten.
Nach der Bootsfahrt sind wir direkt auf ein Wassertaxi umgestiegen und für umgerechnet 22 Cent über den Creek geschippert. Ziel: Dubai Museum. Da sind wir nach einem kurzen Spaziergang über den nächsten Souq auch angekommen. Dort gab es allerlei zu der Geschichte Dubais zu sehen, sowas wie alte Kanonen, Schwerter, Standbilder von Handwerk, Landwirtschaft usw. Lore fand es lustig.
Im Anschluss ging es mit dem Taxi wieder zurück zum Schiff. Lore wollte unbedingt den Pool ausprobieren und ist auch rumgehüpft wie ein Flummi und war tauchen... im Whirlpool. Tauchen heißt, Gesicht ins Wasser halten... mehr geht ja mit Schwimmflügeln auch nicht.
Nach der Seenotrettungsübung hat das Schiff dann abgelegt. Zur Übung mussten wir uns mit unseren Schwimmwesten bewaffnet am Sammelpunkt einfinden. Dazu musste man die Dinger natürlich auch anziehen, was Lore gar nicht lustig fand. Aber das Ganze hat zum Glück nicht so lange gedauert.
Jetzt sind wir also auf dem Wasser, haben Dubai zum Abschied noch gewunken und freuen uns jetzt auf das nächste Ziel in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Ein Kommentar wollte ich zu Dubai noch nachreichen. Warum haben die Autos hier nicht die gleiche Funktion wie neue Autos in Deutschland, dass der Motor ausgeht, wenn man eine gewisse Zeit steht? Das wäre ein guter Beitrag für die Umwelt, denn die Ampelschaltungen hier dauern ewig. Man steht teilweise mehrere Minuten an der roten Ampel, bevor es weitergeht.
Es hat mich sowieso verwundert, dass der Verkehr in so einer modernen Stadt nicht richtig funktioniert. Es gibt relativ viele Staus und stockenden Verkehr.
Es grüßt vom Meer und einer leicht schaukelnden AIDA
Silke

Dienstag, 28. November 2017

4. Tag: Dubai

Die Heldin des heutigen Tages: Lore.
Wir haben viele viele Stunden des heutigen Tages im Hop-on-hop-off-Bus quer durch Dubai verbracht. Drei Routen werden angeboten und wir sind alles abgefahren. Und warum? Weil Lore viel Spaß dabei hatte. Ich kenne Dubai nicht, war noch nie hier und dachte mir, naja, wenn wir ein paar Stationen schaffen (Lore mag Busfahren nicht), dann ist es auch gut. Dann haben wir zumindest ein bisschen von der Stadt gesehen. Aber meine Tochter überrascht immer wieder. Bei kräftigen Seitenwinden hat sie gequietscht vor Freude, denn wir saßen natürlich oben im schattigen Freien. So wurde aus ein bisschen Dubai schauen, eine volle Stadtbesichtigung. Der alte Teil mit dem Old Greek, das Business-Viertel und die nagelneu erbaute Hafen-City. Dubai ist schon crazy. Für Architekten oder Landschaftsbauer ein echtes Mekka. Was sie hier in den heißen Sand und ins Meer gebaut haben, ist wirklich beeindruckend. Das ist eine Stadt der Superlative. Dagegen ist Bahrain ein Kaff.
Einen Stopp haben wir bei der Bustour eingelegt: Hotel Atlantis auf Palm Island. Dort waren wir im Aquarium „Lost Chambers“. Ein kleines Aquarium, das aber ein riesiges Becken hat, vor dem man allein schon 1 Stunde sitzen kann und immer noch neue Meeresbewohner entdeckt. Lore war von den Moränen am meisten beeindruckt, war aber traurig, dass die Meerhexe Ursula (Arielle lässt grüßen) nicht da war.
Die Tour endete - auch wegen dem extrem dichten Verkehr - endlich um 19.00 Uhr. Da hatte ich dann auch genug, Lore war aber weiterhin super gut drauf. Das Kind ist ein Goldstück. Wir sind dann zum Hotel zurück gelaufen, um unser Gepäck zu holen und haben nach kurzer Taxifahrt und Check-in, die AIDAbella um 20.30 Uhr geentert. Es war fast wie nach Hause kommen, da wir auf der baugleichen AIDAsol schon vor einem Jahr gefahren sind. Das ist unser Zuhause für die nächsten 3 Wochen.

Erkenntnisse des Tages:
- Wenn du einen Job in der Baubranche suchst, bist du hier richtig. Überall wird gebaut und offensichtlich können sie es gut, denn die Gebäude und Anlagen sind beeindruckend. Vielleicht sollte man ein paar Bauprofis von hier nach Berlin entsenden, damit es dort auch besser läuft...
- Dubai platzt vor Geld und Verrücktheit aus allen Nähten. Nicht trashig wie Las Vegas sondern stilvoll und selbstbewusst
- Ich werde bestimmt nochmal wieder kommen, die Stadt hat viel zu bieten und wir haben ja alles nur von außen gesehen
- Lore, du bist der Knaller

Eigentlich wollte ich diese Zeilen bei einem schönen Bierchen auf Deck schreiben. Dummerweise hatte ich aber Lores Zimmerkarte mitgenommen und nicht meine. Ich verstehe schon, dass eine Vierjährige kein Bier trinken darf.

Trockene Grüße von
Silke

Montag, 27. November 2017

3. Tag: Bahrain - Dubai

Goodbye Bahrain - hello, Dubai.
Nach unserem kurzen Bahrain-Besuch ging es heute weiter nach Dubai. Vorher haben wir noch schnell die größte und bekannteste Moschee Bahrains angeschaut: Al Fateh Grand Mosque. Die lag fußläufig von unserem Hotel entfernt. Also für mich fußläufig und weite Teile getragen für Lore. Normalerweise hätte ich sie laufen lassen, aber wir waren ein bisschen knapp in der Zeit und da war keine Zeit zum Bummeln für die liebe Bummel-Lore.
In der Moschee wurde ich direkt in eine schwarze Burka gehüllt, Lore durfte bleiben wie sie war. Ohne Führung gibt es keine Besichtigung, aber wir hatten recht schnell einen netten Guide, der nur so vor Begeistung übersprudelte. Ich hätte eigentlich viele Fragen gehabt, aber aufgrund der Kürze unseres Besuches blieben sie unausgesprochen. Die Moschee ist sehr kinderfreundlich. Also nicht, dass sie dort Spielsachen hätten, aber Lore durfte frei rumlaufen und hat das auch ausgenutzt, während ich dem Guide lauschte. Im Husarenschritt ging es danach zurück zum Hotel und direkt mit uber zum Airport.
Lore war ganz enttäuscht, dass der Flug so kurz war, sie hätte gerne weiter Video geschaut. Aber nach 45 Minuten Flugzeit waren wir schon da.
Auf dem Weg zum Hotel hatte ich eine neue Erkenntnis. In Dubai sind die Taxis günstiger als uber. Also fahren wir hier wieder Taxi, das lässt sich auch leichter bekommen.
Auf der Fahrt zum Hotel ist Lore in einen Tiefschlaf gesunken. So tief, dass sie nicht merkte, dass wir aus dem Taxi gestiegen sind und dementsprechend auf meiner tollen gelben Reisetasche, dann in der Lobby und im Hotelzimmer weitergeschlafen hat. Um so schwerer war es, sie heute Nacht ins Bett zu bekommen. Das könnt ihr euch sicher vorstellen. Aber ist ja egal, wir haben ja Urlaub und schlafen kann sie sowieso immer wann sie will. Zudem ist - trotz des kurzen Fluges - noch eine weitere Stunde draufgekommen. Wir liegen jetzt 3 Stunden vor der deutschen Zeit.
Ich habe in einem Reiseführer gelesen, dass das Restaurant Al Dawaar im Hyatt Regency Hotel der Knaller ist. Das machen wir, dachte ich, und habe einen Tisch reserviert. Das Drehrestaurant im 25. Stock bietet einen tollen Blick über die Stadt. Also auf ins nächste Taxi und zum Restaurant. Und das war wirklich super. Megablick über die bunten Lichter der nächtlichen Stadt. Während des Essens sind wir einmal rundum gefahren und konnten sogar schon die AIDA im Hafen sehen. Herrlich.
Zuerst war ich aber geschockt, denn dort gibt es nur Buffet. Ui, das ist bestimmt teuer. Das war es sicherlich im Verhältnis auch, günstig aber für deutsche Verhältnisse und das Beste: Lore hat gratis essen dürfen. Dann hat es sich also wieder gelohnt. Ganz davon abgesehen war das Essen hervorragend: Krebs, Austern, Sushi, Gambas, viele Vorspeisen und Hauptgerichte und tolle Desserts.
Vom Restaurant ging es noch auf den Old Souk, den alten Markt mit Gewürzen, traditioneller Kleidung und allerlei Nippes. Unsere vollgegessenen Bäuche haben wir mit einem kleinen Abendspaziergang zum Hotel wieder relativiert. Ein schöner Tag.

Meine Erkenntnisse für heute:
- Dubai ist weltmännischer als Bahrain
- Wenn man Bahrainische Dinar in VAE umtauscht bekommt man einen besseren Kurs, wenn man dazu sagt, dass man nicht wieder zurück nach Bahrain fährt - warum auch immer
- Auch in Dubai gibt es keine Frauen. Ach übrigens, die Frauen in Bahrain gibt es doch, sie arbeiten. Zumindest einige. In der Moschee gab es nämlich viele davon...
- uber versus Taxi, das Thema bleibt spannend
- Der Bick über Dubai bei Nacht war für uns ein echtes Highlight

Aus dem nächtlichen Dubai grüßt
Silke

Sonntag, 26. November 2017

2. Tag: Bahrain

Vielleicht hätten wir uns ein Auto mieten sollen, so viel wie wir heute mit uber unterwegs waren... ich bin auf jeden Fall jetzt Stammkundin. Und ich habe das Gefühl, trotz der vielen Fahrten nicht viel bezahlt zu haben. Vielleicht täusche ich mich auch und interpretiere den Umrechnungskurs falsch. Aber egal, für mich erschien es günstig.

Aber von vorne.
Nach der sehr guten Nacht in diesem katastrophalen Hotel - das Bett war riesig und sehr bequem und wir haben wundervoll geschlafen - haben wir (also ich) direkt unsere Sachen gepackt und sind mit uber zum neuen Hotel gefahren. Das war gleich ein Meilenstein. Ein Buchungsgrund war der Außenpool im 15. Stock mit Blick über die Dächer von Bahrain. Da sind wir nach der Ankunft auch gleich hin. Die Aussicht war schön, der Pool eisig kalt. So kalt, das die Füße schon erfroren sind. Selbst mit Bewegung wäre es ein super Abkühlungspool nach der Sauna gewesen, aber nicht zum lustigen Plantschen. Zudem ging ein zügiger Wind. Also sind wir nicht baden gegangen, was meiner Tochter gar nicht gefallen hat.
Das Alternativprogramm war der Besuch der Royal Camel Farm. Nach ein 30minütigen uber Fahrt kamen wir dort an. Kamele, Kamele und nochmals Kamele. Aber sonst niemand. Lore fand es super und ist direkt rumgesprungen. Sie durfte auch ein paar Kamele füttern. Es war aber absolut nichts los und wir waren quasi die einzigen dort. Deshalb hat es auch eine Weile gedauert, bevor wir die nächste uber Fahrt machen konnte, kein Fahrer wollte uns da abholen. Aber es hat dann doch geklappt und das Timing war auch perfekt. Von den Kamelen ging es an den Strand. Es war schon schwierig überhaupt einen Strand im Norden zu finden - es sind nämlich alle im Süden, was ganz schön weit weg ist. Das wollte ich meiner Tochter nicht antun, die sowieso keine Lust auf Auto fahren hatte. Also sind wir in den Norden. Ins Hafen-Industriegebiet. Hier soll ein Strand sein?
Doch, da war einer. Aber was für einer. Total verdreckt, zwischen den Bohrtürmen und Industrieanlagen, völlig veralgt. Aber Lore hat das null gestört. Sie ist sofort in gebückter Lage über den Strand gehuscht und hat Muscheln gesammelt. Wenn ihr glaubt, sie hätte nur die schönen eingesammelt, täuscht ihr euch. Sie hat ALLE eingesammelt, die ihr begegnet sind. Also auch Muschelteile in alle Größen. Als meine Hand dafür zu klein wurde, bin ich auf ein Säckchen umgestiegen und sie konnte alles einsammeln was sie wollte. Mit Baden war leider nichts, es war dazu zu kalt und wegen den Algen konnten wir auch nicht ins Wasser. Das war Lore aber egal. Nach ein paar Buddeleien, war ich ganz froh, das zufällig unser uber Fahrer noch da war, der nämlich seine späte Mittagspause dort gemacht hatte. So konnte er uns direkt wieder mit zurück nehmen.
Im Hotel durfte Lore dann endlich baden. In der XXL-Badewanne vom Hotel. Da haben wir sogar zu zweit reingepasst. Aber wir waren nicht alleine, die Muscheln waren auch mit drin.
Abends sind wir noch zum Manama Souk (Manama ist der Ort, in dem wir wohnen). Souk ist ein Markt, in dem Fall aber ein paar Straßenzüge mit billigen Ramschläden. Es hat Spaß gemacht, da durch zu schlendern. Gekauft habe ich nur eine Sonnenbrille für Lore. Dort haben wir auch lecker indisch gegessen. Ihr fragt euch bestimmt, wie wir zum Souk und zurück gekommen sind. Mit uber natürlich. Wir haben heute alle Kinderlieder im Auto rauf und runter gesungen. Kein Wunder bei den insgesamt sechs Fahrten. Alle Fahrer waren übrigens aus Indien und einige davon aus Cochin, wo wir auch noch hinfahren,
Eine Frage muss ich noch zum Schluß beantworten. Wo sind die bahrainischen Frauen? Tagsüber sind keine zu sehen, wo sie also sind, weiß ich nicht. Abends auf dem Souk trifft man sie dann aber, mit ihren Kindern.
Liebe Grüße aus Bahrain,
Silke

Samstag, 25. November 2017

1. Tag: Frankfurt - Bahrain

Es ist losgegangen. Unser erster Reisetag. Wie aufregend.
Heute morgen sind wir nach einem gemütlichen Frühstück in Frankfurt gestartet. Monica und Oli haben uns nach Frankfurt zum Flughafen gebracht. Die erste Bewährungsprobe hatte unsere große megacoole Reisetasche bereits und ist als Sperrgepäck bei Gulf Air eingecheckt. Wenn das alle Airlines so sehen, werde ich mich wohl auf ein paar Extrakosten einstellen müssen. Es war sowieso ein Act dort alles einzupacken, trotz ausgekügelter Strategie. Sie war aber bei weitem nicht so schwer wie befürchtet. Maximal 40kg hatte ich als Ziel und 28kg sind es letztendlich gewesen. Aber wenn ihr jetzt denkt, das wäre leicht. Weit gefehlt. Die Tasche ist trotzdem mega schwer!!
Lore hat irgendwie gemerkt, dass was besonderes passiert. Also nicht nur ein üblicher Urlaub. Ich glaube, sie hat den Umfang der Reise grundsätzlich noch nicht verstanden. Aber sie war morgens genervt. Ein eindeutiges Zeichen, dass sie etwas nicht einschätzen kann. Das hat sich dann aber schnell gelegt und sie war offen und echt artig.
Der Flug mit Gulf Air war sehr angenehm. Gutes Filmprogramm - das hat Lore auch gleich mal ausgenutzt - toller Service und bequeme Sitze. 5,5 Stunden Flug. Ich kann nicht sagen, dass sie wie nichts vergangen sind, aber wir haben gut gegessen, nette Filme geschaut und waren ganz entspannt.
Um 18.45 Uhr Ortszeit (Frankfurt +2 Stunden) sind wir gelandet im finsteren Bahrain. Viel außer Lichter kann man nicht sehen und deshalb war unser Programm heute auch schmal.
Zuerst haben wir das Hotel gesucht. Der Taxifahrer hat es erst nach mehrmaligen Versuchen finden können und es war alles finster im Gebäude, als wir ankamen. Im Dunklen saßen zwei Männer, die sagten, das Hotel ist zu. Lustig, gestern hatte ich noch ein Bestätigung erhalten, dass sie sich auf uns freuen... na sowas. Einer der Männer hat sich meine gelbe Riesentasche geschnappt und uns zu einem anderen Hotel in der Nähe geführt. Hotel Concorde. Klingt gut, ist es aber nicht. Eine echte Bahrainische Absteige. Unglaublich mies. Das erste Zimmer war nicht sauber, das zweite haben wir dann genommen. Spuren an der Tür deuten auf einen früheren Einbruch hin, das Bad ist von unten bis oben verschimmelt. Die Toilettenspülung geht nicht, der Kühlschrankt summt mit Dauerton (immerhin gibt es einen, den wir aber gar nicht brauchen), ausgebaute Schränke... um nur ein paar wenige Punkte zu nennen. Ich habe alle meine Wertsachen geschnappt und bin mit meiner hungrigen Tochter erst einmal essen gegangen. Zum Glück gibt es hier ein paar Restaurants und Geschäfte. Die Wertsachen wollte ich dann doch nicht im Zimmer lassen - das wäre ja auch zu cool, wenn mir gleich am ersten Tag alles gestohlen werden würde. Beim Essen habe ich mir dann überlegt, dass ich auf so ein Hotel nun wirklich keine Lust habe. Wir wollen doch einen schönen Start in die Reise haben. Also habe ich morgen kurzerhand ein 4-Sterne-Hotel gebucht. Umziehen ist kein Problem, wir leben schließlich aus meiner Riesentasche und mit meinen ausgekügelten Packsystem muss man auch nicht lange irgendwas suchen.
Von Bahrain haben wir noch nicht viel gesehen, das kommt morgen. Mir ist nur eines aufgefallen, auf den Straßen sind zu 95 % Männer unterwegs. Wo sind die Frauen? Die habe ich bei mir im Hotel gefunden, alle waren in dem Shisha-Restaurant. Das ist eine interessante Rollenverteilung. Ich werde das weiterhin beobachten.
Grüße aus Bahrain
Silke


Freitag, 24. November 2017

Alles schon gepackt?

Ich muss ehrlich gestehen, ich bin schon aufgeregt. Was wird uns wohl alles auf der Reise erwarten? Werden wir gut zurecht kommen? Bleiben wir gesund und erreichen alle geplanten Reiseziele? Habe ich an alles gedacht und macht Lore alles auch so mit?
Wenn mich jemand gefragt hat, wie ich das geplant habe, habe ich immer geantwortet: Ich habe die Route festgelegt und Lore macht das Programm. Das soll mein Leitsatz sein. Man kann ja an kleinen Kindern immer gut feststellen, ob alles gut läuft. Sind sie genervt oder fangen an zu schreien, läuft irgendwas nicht gut. Dadurch kann man sich immer wieder hinterfragen, was braucht mein Kind gerade. Das wird nicht immer klappen - gerade wenn man am reisen ist - aber das gilt bestimmt auch für die Tagesgestaltung. Ich glaube Lore lehrt mich da, dass weniger mehr ist.

Jetzt ist meine Reisetasche gepackt und ich renne noch immer durchs Haus und suche an verschiedenen Stellen Kleinigkeiten zusammen, die man auch noch gebrauchen könnte. Labello, Pinzette, Sicherheitsnadeln, um nur einige Beispiele zu nennen.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich aufgeregt bin. Aber nicht schlimm, das ist irgendwie ein schönes, zufriedenes Gefühl, das mir sagt, es geht jetzt los.

Das ist mein Abschluss-Post in Deutschland. Morgen um 10.45 Uhr startet der Flieger zum ersten Ziel: BAHRAIN
Ich hoffe, ich höre was von Euch unterwegs. Reisetipps sind auch jederzeit willkommen.
Ich drücke euch.
Silke

Samstag, 4. November 2017

Vietnam gecrasht

In drei Wochen ist unsere Reise bereits losgegangen (wir liegen wahrscheinlich in Bahrein am Strand oder um diese Uhrzeit im Bett) und schon jetzt türmen sich die Reiseutensilien (Klamotten ausgenommen) neben der Reisetasche und wollen eingepackt werden. Bekomme ich das wirklich alles in den Koffer und wiegt es wirklich nur 40 kg? Das wird sich herausstellen. Der Probepacktermin steht schon im Kalender. 1 Woche vorher will ich alles fertig haben. Ob das klappt, wird sich zeigen.

Aber derzeit machen mir ganz andere Dinge Sorgen. Unsere geplante Kinder-Vietnamreise ist nämlich gestern abgesagt worden. Es waren zu wenige Teilnehmer. Uff, und jetzt?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Erstens, ich halte am alten Reiseplan fest (es sind ja auch schon alle Unterkünfte rund um die Reise gebucht) und versuche mich alleine durchzuschlagen, sprich: ohne Guide. Oder zweitens, ich buche zu genau der gleichen Zeit eine Kinder-Thailandreise, die nicht ausfällt, weil es schon genügend Reisende gibt.
Die Entscheidung hat meine Mutter getroffen - die ja mitkommen will. Sie hat nämlich gestern einen Spielfilm gesehen, der in Thailand spielte und das hat ihr gut gefallen.
Jetzt ist es an mir, alles in dieser Zeit umzustellen, Unterkünfte zu stornieren und neu zu buchen. Aber ich habe schon ein paar Ideen und arbeite am Finetuning. Zuerst die Flüge und die Rundreise buchen und dann kommen die Unterkünfte. Da habe ich wenigstens in den nächsten 3 Wochen auch noch eine Beschäftigung (grins).

Mit steigendem Reisefieber grüßt,
Silke