Sonntag, 31. Dezember 2017

37. Tag: Chiang Mai

Wir haben heute die letzte Etappe mit dem Bus hinter uns gebracht, von Lampang nach Chiang Mai. Das kleine Dörfchen im Norden ist dafür bekannt, dass es tolle Märkte und unzählige Tempel hat. Viel von der Stadt haben wir aber noch nicht gesehen, denn heute Vormittag haben wir das lokale Kunsthandwerk kennen gelernt. Zuerst waren wir bei einer Schirmfabrik. Dort werden in aufwändiger Handarbeit Papierschirme hergestellt und bemalt. Als Goodie können sich die Touristen thailändische Motive auf ihre Sachen malen lassen, z.B. Drachen, Schmetterlinge, Blumen, Elefanten... Die meisten haben sich ihre Händihülle, Portemonnaie oder Kleidungsstücke verzieren lassen. Wir natürlich auch. Hat ja fast nichts gekostet und ist ein schönes Andenken.
Danach waren wir in einer Seidenfabrik und haben gesehen, wie aus dem Kokon einer Seidenraupe ein Faden gewonnen wird. Die Seidenraupen sind echt süß (o.k., gestern hatte ich ja eine frittierte Seidenraupe gegessen, aber das ist ein anderes Thema). Wir haben den Weberinnen über die Schulter geschaut. Die haben wirklich einen körperlich anstrengenden Job. Ich möchte nicht wissen, was sie für einen Lohn verdienen. Da bekommt man gleich ein schlechtes Gewissen.
Zuletzt waren wir in einer Silbermanufaktur. Da gab es viel Schmuck zu kaufen, das war eher uninteressant für uns. Sowas hat man schon öfter gesehen.
Ab da haben sich die Wege von Lore, Oma und mir getrennt. Die beiden sind in die Stadt und ins Hotel und ich bin auf eine Jungle-Adventure gegangen.
In den Bergen von Chiang Mai gibt es noch richtigen Urwald und ein paar fleißige Thailänder haben dort einen Jungle-Flight reingebaut. Das ist kein Klettergarten sondern eine Seilkonstuktion, auf der man sich von Plattform zu Plattform gleiten lässt. Wie bei einer Seilbahn auf dem Spielplatz. Jeder hatte ein Klettergeschirr und einen Helm und dann ging es los. Bei diesem Jungle-Flight ist der längste Slide Thailands mit einer Länge von 1 km. Das war megacool. Über eine Schlucht mit Panoramablick ging es bei flottem Tempo bergab. Unser Parcours hat insgesamt zwei Stunden gedauert und war wirklich spektakulär. Auch irre imposant wie das in Handarbeit mitten in den Dschungel gebaut wurde. Zum Abschluss haben wir uns aus 25 Metern Höhe abgeseilt. Toll.
Meine Liebsten habe ich am späten Nachmittag im Hotel wiedergetroffen. Wir waren dann zusammen Abendessen. Lore schläft heute bei Oma im Zimmer und ich gehe Silvester feiern.

Silvester in Thailand: Viele Thailänder gehen in die Tempel und beten. Die meisten sind superschön geschmückt und illuminiert. Die Mönche sitzen da und beten (auch über Mikrofon, für alle gut hörbar). In der Stadt sind viele Touristen, die schauen sich das Schauspiel an. Es ist einfach total friedlich und schön. Es erfreut das Herz, in diese Atmosphäre einzutauchen. Auch sonst machen die Thailänder wenig Tamtam um den Jahreswechsel (die Buddhisten feiern heute eigentlich auch gar nicht und sie haben auch nicht das Jahr 2018 sondern ca. 50 Jahre mehr auf der Uhr). Ich war mit einem Teil der Gruppe auf dem wunderschönen Sunday Night Market und im Tempel. Kurz vor Mitternacht habe ich mir ein Bier gegönnt und konnte so leicht beschwipst und tiefenentspannt ins neue Jahr gehen. Es gab wenig Feuerwerk. Die Thailänder lassen lieber illuminierte Ballons steigen, wobei das eigentlich verboten ist. Das sieht am Nachthimmel zu dem fast noch vollen Mond, umwerfend aus. Da muss man einfach nur glücklich und dankbar sein. Das ist echt ein spezielles Silvester und es gefällt mir gut, dass sich nicht jeder Wildfremde in dem Armen liegt und ein gutes Neues Jahr wünscht. Es wird auch kein Alkohol getrunken (ist in Tempeln sowieso verboten). Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so friedlich und entspannt Silvester gefeiert. 
Ich wünsche euch allen, ein tolles und glückliches 2018.

Silke

Samstag, 30. Dezember 2017

36. Tag: Lampang

Die Elefanten sind los!!
Wir waren heute im Elefanten Konservatorium in Lampang. Jetzt mag man geteilter Meinung sein, ob man das gut findet, dass Elefanten für Showzwecke eingesetzt werden. Es war auf jeden Fall ein Erlebnis für uns.
Der Tag begann wie immer früh und wir haben den Vormittag damit verbracht, von Sukhothai nach Lampang zu fahren. Wir sind diesmal auch durch Berge gefahren und konnten feststellen, dass es hier neben den Reisfeldern auch dann und wann einen kleinen Wald gibt. Die Landschaft ist sattgrün und es macht immer Spaß, die Straßenhändler am Wegesrand zu beobachten und über das Land zu fahren. 
Hatte ich schon von den Raststätten erzählt? Unsere Toilettenpausen machen wir immer an Raststätten, die neben der Landstraße liegen. Das ist nicht nur eine Tankstelle mit Supermarkt, sondern immer auch eine Ansammlung an kleinen Geschäften, die Kleidung, Schmuck, Essen in verschiedenen Variationen, Süsswaren oder Buddhastatuen verkaufen. Da lohnt sich neben dem Toilettengang immer noch ein kleiner Bummel. Wir haben es uns in der Gruppe schon fast zur Gewohnheit gemacht, dass jemand irgendetwas unbekanntes essbares kauft und jeder probieren darf. Da kommen lustige Sachen zustande. 
Mittags haben wir Lampang erreicht. Nach dem Mittagessen sind wir direkt zu den Elefanten gefahren (mit kleinen Bussen, die Anlage ist sehr groß). Zuerst standen sie aufgereiht vor uns und die Kinder haben sie gefüttert. Danach sind sie baden gegangen. Der Elefantenführer saß auf seinem Elefanten und hat ihm den Rücken geschrubbt. Selbstverständlich haben die Elefanten auch mit Wasser gespritzt, was die Gäste quietschend erfreut hat. Die sauberen Elefanten kamen dann in die Arena und haben gezeigt was sie so drauf haben. Sie können nämlich nicht nur Baumstämme ziehen oder mit dem Rüssel schieben und knicksen, sondern auch Bilder malen (mit Pinsel), Bälle werfen und bei der thailändischen Nationalhymne vor dem Konterfei des Königs stillstehen (nur der Schwanz hat gewackelt). 
Nach der Show sind wir auf einer 24-jährigem Elefantendame geritten. Auf ihrem Rücken war ein Sitz angebracht, in den wir gut reingepasst haben. Lore saß in der Mitte. Der 30-minütige Ausritt ging durch zwei kleine Seen (wir sind trocken geblieben, der Elefant natürlich nicht), schmale Trampelpfade bergauf und bergab. Dabei hat unser Sitz ganz schön gewackelt und wir mussten aufpassen, dass Lore nicht unter dem Gurt hindurchrutscht. Es war eine tolle Strecke und ein wirklich aufregendes Erlebnis. Ich musste meine Mutter lange bereden, dass sie mitkommt und sie hat während dem Ritt gezweifelt, ob das eine gute Idee war, aber ich glaube, es war für sie ein unvergesslicher Moment.
Auf dem Weg zu unserem Hotel haben wir noch einen kurzen Stopp auf einem Markt eingelegt. Der war besonders, da es dort Sachen gab, die wir auf anderen Märkten tatsächlich noch nicht gesehen hatten. Ich habe frittierte Schweinehaut probiert und frittierte Insekten, darunter Seidenraupen, Heuschrecken, Raupen, fliegende Ameisen und Schaben. Keines davon hat schlecht geschmeckt, alles war recht knusprig. Es wird aber nicht Einzug in meinen normalen Speiseplan erhalten - auch wenn es viele Proteine hat.
Des Weiteren wurden dort gefrorene Ratten angeboten - die haben wir aber natürlich nicht probiert. Sah auch echt ekelig aus. Die Ratten sind keine Hausratten (die sind wohl ungenießbar) sondern Ratten aus Reisfeldern, die hier in Thailand gerne gegessen werden. 
Wer´s mag...
Wir sind heute wieder in einem schönen Hotel etwas außerhalb von Lampang und die Grillen zirpen uns in den Schlaf.
Geschmackvolle Grüße

Silke

Freitag, 29. Dezember 2017

35. Tag: Sukhothai

Heute morgen sind wir bei strahlendem Sonnenschein (die Ausläufer des Zyklon scheinen sich verzogen zu haben) von Uthai Thani losgefahren. Das ist echt eine Frühaufsteherreise. Es ging schon wieder um 7.30 Uhr los. Das bedeutet ja jedesmal: vorher Tasche packen und Frühstücken. Aber es ist auch gut so, denn um 18.00 Uhr wird es immer dunkel und man will ja was haben vom Tag.
Wir waren noch etwas müde, da wir gestern Abend noch Karaoke gesungen haben. Lore war auch mal richtig lange auf - bis 22 Uhr - und hat „Weihnachtsbäckerei“ mit den anderen Mädchen gesungen. Sehr süß.
Aber zurück zum Tag. Den Vormittag haben wir im Bus verbracht. Die Anzahl der Reisfelder steigt mit jedem Kilometer, den wir von Bangkok entfernt sind. Kein Wunder, Thailand ist weltweit der größte Reisproduzent. Irgendwo muss er ja angebaut werden. Die Landschaft ist schön, weitestgehend flach mit ein paar Bergen dann und wann im Hintergrund. 
Kurz nach 12 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht: Sukhothai. Die frühere Hauptstadt Thailands. Der alte Stadtkern - jetzt UNESCO Weltkulturerbe - zeigt die Dimension und die Wichtigkeit von früher. Tempelruinen und Buddhastatuen in allen Größen aus dem 13. Jahrhundert. Das alles kann man jetzt in einem schönen Parkgelände besichtigen. Die meisten mieten sich ein Fahrrad und radeln durch den Park. Wir haben uns ein TucTuc gemietet und chauffieren lassen. Es war wirklich schön. Ständig habe ich ein Foto gemacht, denn alle paar Meter hat sich ein noch schöneres Motiv aufgetan. Die Ruinen sind super und imposant. Lore hatte auch ihren Spaß, denn sie klettert, balanciert, springt und rennt gerne auf Ruinen rum. Wir kamen immer wieder an kleinen Seen und wunderschönen alten Bäumen vorbei. Der Park war megagut gepflegt. Das war echt ein Highlight der Reise.
Am späten Nachmittag sind wir im Hotel eingecheckt, dass sich auch von seiner besten Seite gezeigt hat. Auch hier kleine Seen mit Seerosen. Jeder wohnt in einem kleinen Häuschen, das aneinander gereiht an gewundenen Wegen steht. Natürlich sind wir auch noch kurz in den Pool gehüpft. Das muss schon sein.
Unser Abendessen war auch sehr lecker. Lore ist direkt nach dem Essen auf meinem Schoß im Restaurant ihrem Blitzschlaf erlegen. Die Ruinen haben sie geschafft.
Thailand hat sich heute wieder von seiner besten Seite gezeigt und Sukhothai ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Aus den Ruinen grüßt

Silke

Donnerstag, 28. Dezember 2017

34. Tag: River Kwai - Uthai Thani

Heute ist ein Reisetag. Das heißt die Landschaft zog an uns vorbei... jetzt ist es endlich so, denn vor zwei Tagen waren es eher die Läden und Vorstadtindustrie bis zur Brücke am Kwai. Jetzt sind wir aber auf dem Land und sehen die Felder, den Reisanbau, Störche, Wasserbüffel, kleine Flüsschen und natürlich immer noch ein bisschen Gewerbe.
Wir sind heute wieder früh aufgebrochen. Unser Boot hat uns schon um 7.15 Uhr zurück zum Bus gebracht und nun haben wir auch das Flußufer gesehen, dass wir beim letzten Mal wegen der Dunkelheit nur erahnen konnten. Eine tolle Fahrt.
Mit dem Bus sind wir den ganzen Tag immer Richtung Norden. Ein Marktbesuch in Suan Taeng. Dort gab es vor allem exotische Früchte und getrocknete Fisch-Snacks. Ich habe mir getrockneten Krebs gekauft. Schmeckt fast wie eine Süßigkeit und da alles ein bisschen zäh ist (ähnlich wie Beefjerk), kann man eine Weile davon essen.
Vor dem Mittagessen in Suphanburi (Foodmarket in einem Einkaufszentrum, sehr lecker und lustige Speisen) haben wir noch einen königlichen Tempel der 3. Kategorie besucht. Dort war ein riesiger sitzender Buddha (wer sich auskennt: Es war der Mittwoch-Abend Buddha. Es gibt nämlich für jeden Wochentag einen eigenen Buddha, nur Mittwochs gibt es zwei. Einen für tagsüber und einen für abends). An dem Tempel war richtig was los. Buddhafiguren wurden mit Blattgold beklebt, verschiedene Schreine und Orte zum Beten, Opfertöpfe, in die man wieder Münzen einwerfen kann, Zettel auf die man Wünsche schreiben kann, ein Mönch der ein Lied zu deinem Wunsch singt, Verkaufsstände mit kleinen Opferpaketen, dann brauchst du dir selbst nichts mitbringen, Blumenkettenverkauf. Da ist für jeden etwas dabei.
Anderthalb Stunden vor Sonnenuntergang haben wir unser nächstes Hotel erreicht. Das Country Lake Resort in Uthai Thani. Zwischen Bananenplantagen und Tümpeln mit lautstarken Fröschen - in der Mitte vom Nirgendwo. Hier konnte Lore super mit den anderen Kindern spielen und wir haben ein leckeres BBQ-Buffet gegessen. Die Grillen zirpen, es gibt kühles Bier und gerade läuft die Karaoke-Sause. Was will man mehr?
Grüße aus dem Irgendwo im Nirgendwo
Silke

P.S. WIFI haben sie... immerhin. Das gab es am River Kwai nicht.

33. Tag: River Kwai

Endlich mal wieder ausschlafen... Falsch gedacht. Um 7 Uhr wird der Elefant gefüttert. Lore hat sich aber nicht getraut.
Es war interessant zu sehen, wo wir eigentlich in der Nacht angekommen sind. Denn gestern Abend konnte man nicht so viel erkennen bei dem funzeligen Öllampenlicht. 
Idyllisch am Flußufer liegen mehrere Flosse über Brücken verbunden. Auf jedem Floß sind vier Zimmer für Gäste und in der Mitte ein Restaurantfloß, dass gleichzeitig auch Rezeption und Bar ist. Von dort führt eine kleine Bambusbrücke an Land.
Wir haben erstmal in Ruhe gefrühstückt und sind dann mit den anderen durch das Dschungeldorf spaziert. Das war wirklich noch richtiger Dschungel. Riesige Bambusstengel, Blumen, thailändische Feigen und Palmbäume. Dazwischen immer mal wieder eine Holzhütte auf Stelzen für die Dorfbewohner. Es gab eine Schule (leider war kein Unterricht) mit Spielplatz und ein großer alter Elefant. Für wenig Geld konnte man ihn mit Bananen oder Zuckerrohr füttern. Jetzt hat sich endlich auch Lore getraut und ihm Bananen direkt in den Rüssel gelegt. Voll cool.
Wir haben den ganzen Vormittag damit verbracht, durch den Dschungel und das Dorf zu schlendern (auf Lehmboden...), entlang dem Uferstrand, dem Dorfkrämerladen und dem Buddha Cave mit wunderbaren Blick über den Fluß. Das Buddha Cave war eine kleine Höhle mit verschiedenen Buddha-Statuen und Aussichtsplattform. 
Am Nachmittag haben wir im Floatel gechillt, waren bei der Massage und ich auch nochmal mit Lore beim Spielplatz und dem Elefanten.
Die Sonne hat sich leider nicht gezeigt, was schade war, und am späten Nachmittag hat es sogar angefangen zu regnen. Es war aber zu keiner Zeit kalt. Ähm, doch, als ich geduscht habe. Aber so kalt dann doch wieder nicht, es hat nämlich Spaß gemacht. 
Nach dem Abendessen bei Lampenschein sind wir wieder früh ins Bett gegangen, es gab auch nichts weiter zu tun.
Gechillte Grüße

Silke

32. Tag: Bangkok - Mae Klong - River Kwai

Um 7 Uhr ging es mit dem Bus schon los. Wir sagten adieu zum Hotel in Bangkok und sind mit gepackten Sachen Richtung Norden aufgebrochen. 
Schon früh waren wir auf dem Fischmarkt in Mahachai und haben uns dort alles angeschaut. Fische und Meeresgetier in allen Variationen, wenn man mag auch getrocknet und salzig.
In Thailand gibt es einen Markt, der auf Bahnschienen stattfindet. Mae Klong. Alle haben ihre Waren ausgelegt und die Besucher laufen auf den Schienen und schauen sich alles an. Achtmal am Tag kommt ein Zug und die Händler haben, wenn das Signal ertönt, drei Minuten Zeit, ihre Waren und Schirme in Sicherheit zu bringen, bevor der Zug vorbei kommt. Wir hatten Glück, als wir da waren, fuhr ein Zug ein und das ist wirklich ein Schauspiel. Millimetergenau fährt er an den Ständen und Waren vorbei und alle Zuschauer stehen hinter einer roten Linie und sind immer noch so nah, dass Sie den Zug (der dann natürlich im Schneckentempo vorbei fährt) berühren können. 
Als nächstes sind wir am JEATH-Kriegsmuseum mit angeschlossenem Friedhof vorbeigekommen. In dieser Gegend haben die Japaner eine Eisenbahnlinie während des 
2. Weltkrieges gebaut. Die Arbeiter waren Gefangene aus England, Niederlande, Malaysia, Thailand etc. Die Japaner brauchten die Bahn, um einen schnellen Zugang nach Burma zu bekommen. Da der Bau viele Todesopfer gefordert hat, wird die Bahnstrecke „Todesbahn“ genannt. Es ist auch genau die Strecke, die über die berühmte Brücke am Kwai führt. Und genau das war unser nächstes Ziel. Hier dürfen die Besucher über die Bahnschienen steigen und über die Brücke laufen. Das war auch richtig spannend. Wir sind von dort mit dem Todeszug weitergefahren. Die Züge sind so, wie man sie sich auf dem Land vorstellt. Einfache Polsterbänke und offene Fenster. Alles schon recht alt, aber es funktioniert noch. Während unserer einstündigen Fahrt blieben wir auf einmal auf den Gleisen stehen. Die Lok hat sich abgekoppelt und ist ohne uns weggefahren. Wir standen dann 10 Minuten einfach so auf dem Gleis rum... im Nirgendwo, nicht an einem Bahnhof... bevor eine neue Lok kam und uns wieder mitgenommen hat. 
An unserer Station sind wir wieder in den Bus gestiegen und zu unserem letzten Ziel aufgebrochen. Unserem Hotel auf dem River Kwai in Kanchanaburi. Das besondere war, dass das Hotel auf dem Wasser, also ein Floß, war. Ein Floatel. Ohne Strom und warmes Wasser. Um dorthin zu kommen sind wir noch in ein Longtailboot gestiegen und über den finsteren Fluß gerauscht. Unser Reisetaschen konnten wir nicht mitnehmen, jeder hatte sich das Wichtigste für zwei Nächte in eine Tasche gepackt.
Und es war wirklich dunkel dort. Es wird alles mit funzeligen Öllampen spärlich beleuchtet. Nach dem Abendessen sind wir recht bald ins Bett. Das konnten wir trotz schwacher Beleuchtung finden.
Grüße vom Kwai

Silke 

Montag, 25. Dezember 2017

31. Tag: Bangkok

Unser 1. Weihnachtsfeiertag war nun wirklich kein ruhiger und besinnlicher. Wir sind in Bangkok und haben heute ziemlich viel erlebt.
Zuerst haben wir beim Frühstück unsere Reisegruppe kennen gelernt. Für die nächsten zwei Wochen reisen wir nämlich im Rahmen einer Kinder-Rundreise durch Thailand. Wir sind jetzt eine Gruppe von knapp 20 Personen, davon sind ca. die Hälfte Kinder. Lore ist die Jüngste, denn die Reise ist eigentlich ab sechs Jahren. 
Zuerst ging es mit dem Longtail-Boot (diese langen, bunten, schmalen und schnellen Boote) einmal durch Bangkok. Es ist krass, was für Häuser den Fluss säumen. Die meisten sind aus Holz, es sei denn es ist ein Tempel. Die sind nämlich alle schick, mit goldenen Dächern und viel Schmuck und Schischi. Es gibt inzwischen gelbe „Müllboote“, die den ganzen Dreck aus dem Fluss fischen und vor allem die grünen Pflanzen, die wie Unkraut wachsen.
Nach der Fahrt sind wir in den Königspalast gegangen. Wir waren dort nicht alleine, denn es war Großkampftag. So viele Leute haben sich durch das Gelände geschoben. Es war echt grenzwertig. Aber lohnen tut sich ein Besuch immer. Der Palast ist megaschön und pompös. 
Nur wenige Meter davon entfernt liegt der größte liegende Buddha (Wat Pho) eingepfercht in einem Tempel. Er ist so groß, dass man ihn von keiner Stelle im Ganzen sehen kann. Das liegt aber auch daran, dass das Gebäude um ihn herum relativ klein ist. 
Von dort sind wir mit dem Wasser-Bus und dem Skytrain (oberirdische U-Bahn) zum berühmtesten Geisterhaus gefahren. Geisterhäuser sind die kleinen Tempelchen oder Schreine, die neben jedem Gebäude zu finden sind. Die Thailänder glauben nämlich, dass es zum einem Geister gibt und zum anderen dass sie mit einem kleinen Häuschen neben dem eigentlichen Gebäude besänftigt werden müssen. Die Schreine werden mit kleinen Statuen oder Figuren, Blumenkränzen und Räucherstäbchen dekoriert und gepflegt. Beim bekanntesten Geisterhaus gibts dazu noch Tempeltänzerinnen, die deinen Wunsch tanzen, goldene Elefanten und natürlich viele betende Thailänder.
Die letzte Station haben wir wieder mit einem Wasser-Taxi und einer kurzen TucTuc-Fahrt erreicht. Die Kao San Road, die Backpackermeile Bangkoks, die inzwischen fast zu Touristenfalle geworden ist. Nirgendwo kann man überteuerter Essen als dort. Geschmeckt hat es auch nur mäßig.
Wir sind mit dem TucTuc zum Hotel zurück gefahren. Ein Tipp: Fahrt nie zur Rushhour TucTuc. Die Abgase bringen einen fast um, vor allem wenn man ewig vor einer roten Ampel steht.
Das war heute für uns die volle Ladung Bangkok. Wir haben viel gesehen und es war ein spannender und schöner Tag.
Erschöpfte Grüße

Silke

Sonntag, 24. Dezember 2017

30. Tag: Bangkok

Ich wünsche Euch einen schönen Heiligen Abend und tolle Weihnachtsfesttage!!! 
Wir haben nicht gefeiert, die Umgebung in Bangkok regt auch nicht gerade dazu an. Allerdings waren wir lecker in einem Restaurant am Fluß essen. 
Wir mussten heute früh aufstehen, da wir meine Mutter am Flughafen in Bangkok in Empfang nehmen wollten. Nachdem wir 45 Minuten vor dem Ausgang gewartet haben, sind mir langsam Zweifel gekommen und ich hatte echt Angst, dass irgendwas schief gelaufen ist. Schließlich ist es kein Pappenstiel, wenn eine über 80zig jährige Frau ohne Fremdsprachenkenntnisse mit Zwischenlandung alleine nach Bangkok reist. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie erleichtert ich war, als sie dann tatsächlich vor uns stand. Das war ein unbeschreibliches Glücksgefühl. 
Dass sie ohne Reisetasche rauskam, war dann das geringste Problem. Ich musste zwar dem Sicherheitsmensch verklickern, dass ich nochmal zur Gepäckausgabe muss - was nicht einfach ist, wenn der Gegenüber zwar so tut aber doch kein Englisch versteht. Ich bin nach lautstarker Versicherung, dass ich nur einen Koffer suche, einfach losgelaufen. Zuerst habe ich gedacht, jetzt werde ich gepackt und abgeführt. Er ließ mich aber ziehen. Die Tasche war dann wie erwartet auf dem Kofferband. Zum Glück. 
Während meine Mutter ein kleines Jetlag-Behebungsschläfchen eingelegt hat, haben wir uns mal wieder am Hotelpool vergnügt. Nachmittags waren dann zusammen im Dusit Zoo. Eine echt schöne Zooanlage, die fast mehr einem Freizeitpark mit Tieren gleicht. Lore durfte das Nilpferd füttern, das war cool.
Die Rückfahrt im TucTuc hat uns auch gefallen - vor allem Lore. Meine Mutter sagte nur: „Jetzt bekomme ich langsam doch Angst“, als der Fahrer im Highspeed über die Straßen gefegt ist. 
Es war ein rasanter Tag und die Freude ist groß, dass meine Mutter wohlbehalten hier angekommen ist.
Frohes Fest,

Silke

Samstag, 23. Dezember 2017

29. Tag: Saigon - Bangkok

Heute war ein klassischer Reisetag. Es ist nichts aufregendes passiert.
Ich habe morgens meine Reisetasche gepackt und wir haben uns von unserer Gastgeberin Hannah verabschiedet. Die Fahrt zum Flughafen durch die ganze City hat uns Gelegenheit gegeben, uns von Ho Chi Minh Stadt zu verabschieden. Es war schön hier.
Unser Flug mit Jetair ist reibungslos verlaufen und Lore durfte sogar ins Cockpit schauen. 
Als wir in Bangkok angekommen sind, hat uns der Hoteltransfer zu unserem Flughafenhotel gebracht. Das Hotel ist modern und sauber und liegt nur 10 Minuten vom Airport entfernt, da wir morgen früh meine Mutter am Flughafen in Empfang nehmen werden. Da hat es sich nicht gelohnt, ein Hotel in der Stadt zu buchen. Vor allem nicht, da sie schon um 7 Uhr ankommt und wir also trotzdem früh aufstehen müssen.
Aus dem Hotel sind wir nach dem Check-in auch nicht mehr rausgekommen, da Lore keine Lust hatte, etwas zu unternehmen. War aber auch nicht schlimm, da wir mindestens 45 Minuten Fahrzeit in die Stadt gehabt hätten und das Hotel genug geboten hat. Wir waren im Pool baden, ich habe eine Thaimassage bekommen und essen konnten wir auch gut. Was will man mehr.
Eine Sache gibt es aber doch noch zu erwähnen. Ich hatte ja schon von Lores Blitzschlaf berichtet. Heute war er wieder da. Am Flughafen, als wir kurz auf den Transfer gewartet haben, ist Lore auf einmal eingeschlafen. Ich habe sie dann auf meine coole gelbe Reisetasche gelegt und sie pennt da einfach weiter. Das Bild ist auf Instagram (2siegels), wer sich das anschauen möchte. Jetzt hat Lore schon zum zweiten Mal auf der Tasche gepooft. Diese praktische Zusatzfunktion war mir beim Taschenkauf gar nicht bewußt. Leider passe ich nicht drauf...
Beste Grüße,

Silke

Freitag, 22. Dezember 2017

28. Tag: Saigon

Ho Chi Minh Stadt hat sich heute von der sonnigen Seite gezeigt. Und ich dachte schon, wegen dem ganzen Smog gibt es hier gar keine Sonne - soll ja vorkommen in anderen Städten - und bei dem Verkehrsaufkommen hätte mich das auch nicht gewundert. Aber es gibt sie doch.
Deshalb haben wir den Vormittag zum Baden genutzt. Zwischen den vier Wohnblöcken, wo wir wohnen, gibt es ein riesiges Schwimmbad und das hatten wir fast ganz für uns alleine. Das war richtig schön. 
Ich glaube ich brauche nicht zu erwähnen, dass auch das Schwimmbad-Restaurant hervorragendes Essen hat. Es sah drinnen ein bisschen wie in einer Studentenkneipe aus. 
Ich habe mich gefragt, was machen fünf mittelalte vietnamesische Männer mittags im Restaurant? Zuerst haben alle auf ihrem Telefon gedaddelt und später hat einer geschlafen. Alle saßen zusammen am Tisch und hätten sich auch unterhalten können. Mir ist aufgefallen, dass sowieso viele Erwachsene während des Tages irgendwo sitzen oder liegen und schlafen. Entweder habe ich das ausschweifende Nachtleben verpasst oder es gehört sich einfach so.
Nachmittags waren wir auf Streifzug durch Distrikt 1 - die anderen Stadtteile scheinen nicht besonders interessant zu sein, denn der Reiseführer hat uns immer wieder dorthin geschickt. Wir waren im Backpackerviertel, Pham Ngu Lao Area. Hier sieht man deutlich mehr europäisch anmutende Menschen als überall sonst. Das Viertel ist aber sonst genau so, wie man es erwartet: Kleine Gassen, viel Gastronomie und Geschäfte. Praktisch, dass nur wenige Meter weiter die größte Markthalle der Stadt liegt. Der Ben Thanh Market ist riesig und bietet alles war man braucht oder nicht braucht. Die Stände sind herrlich vollbepackt bis auf den kleinsten Zentimeter. 
Morgen werden wir Vietnam wieder verlassen und zurück nach Bangkok reisen. Mein Eindruck ist, dass Ho Chi Minh Stadt nur einen Bruchteil des Vietnams abbildet, das es tatsächlich ist. Denn die Menschen sind vielfach sehr reserviert - es sei denn sie wollen ein Selfie mit Lore machen oder sie tätscheln - und sprechen wenig bis gar kein Englisch. Das hätte ich anders erwartet, gerade aufgrund der geschichtlichen Vergangenheit. Wer kein Motorrad besitzt hat hier keine Existenzberechtigung und man muss es beladen können, so dass man den Fahrer gar nicht mehr sieht. Auch schön: zwei Erwachsene und drei Kinder auf einer Vespa - natürlich ohne Helm. Am meisten hat mich gestört, dass die Motorräder auch auf den Gehwegen fahren. Es sind so viele unterwegs, dass man höllisch aufpassen muss.
Immer wieder sieht man alte Frauen wie auf einem Postkartenmotiv mit mobilen Verkaufsständen oder einer langen Stange mit vorne und hinten Töpfen, die schwankend durch die Straßen laufen und Essen verkaufen. 
Vietnam ist ein interessantes Land und ich freue mich darauf, irgendwann mehr davon zu sehen.
Viele Grüße

Silke

Donnerstag, 21. Dezember 2017

27. Tag: Saigon

Wir haben heute einen schönen Ausflug zu den Tunneln von Cu Chi gemacht. Zum Glück ging der Ausflug erst um 11.00 Uhr los, dadurch hatten wir einen entspannten Start in den Tag. Mit dem langsamsten und vorsichtigsten uber Fahrer ever, kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Treffpunkt für die Tour. 
Wir sind direkt auf ein Speedboot geklettert und losgefahren. Die Dinger sind ja wirklich schnell. Das fand auch Lore super, nur konnte sie die Schwimmweste nicht leiden, die sie tragen musste, weshalb die Stimmung an Bord besser hätte sein können. Wir wurden gut mit Obst und Getränken versorgt und nach 1.15 Stunden Fahrt waren wir in Cu Chi. Dort gab es erstmal Mittagessen. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass das Essen wieder mega lecker war. Es ist fast egal was die Vietnamesen kochen, es schmeckt immer überraschend und gut.
Direkt neben dem Restaurant ging der Dschungel los, in dem die Vietcongs (Widerstandstruppe in Südvietnam, die gegen die Amerikaner gekämpft haben) während des Vietnamkrieges in einem 250km langen Tunnelsystem lebten. Es ist sehr beeindruckend, was sie sich da erschaffen haben. In den Tunneln gibt es Küchen, Meetingräume, Klassenzimmer, Waffenarsenale... alles was es auch über der Erde geben könnte. Dabei haben sie sich sehr clever angestellt, um den Feind zu täuschen und ihnen Fallen zu stellen. Die Fallen waren so bestialisch, dass man auf jeden Fall irgendwie aufgespießt wurde. Brrr.
Das alles ist jetzt gut für Touristen zugänglich gemacht und anschaulich erklärt. 
Im Anschluss daran sind wir wieder mit dem Speedboot zurück nach Ho Chi Minh City gefahren. Ins Blaue hinein habe ich versucht noch Karten für das Wasserpuppentheater zu bekommen, aber die Shows waren leider ausverkauft. 
Auf der Suche nach einem schönen Restaurant für das Abendessen sind wir an einem Laden für Mädchen vorbei gekommen. Dort gab es unzählige Kleider in allen Varianten. Meine Tochter konnte da natürlich nicht einfach dran vorbeigehen und so haben wir bestimmt 45 Minuten in dem Laden verbracht und Lore hat sich alle Kleider angeschaut. Sie waren auch so günstig, dass ich ihr eins gekauft habe. Da es aber zwei für den Preis von einem gab, hat sie jetzt zwei. Na, was hatte sie an als sie den Laden verlassen hat? Natürlich eins der beiden neuen Kleider. Und was trägt sie morgen...?
Das Abendessen war japanisch. Ein Fehler. Das Essen war glanzlos im Vergleich zu dem leckeren vietnamesischen, das wir bisher probieren durften.
Morgen gibt es also wieder lokale Küche.
Grüße vom Widerstand

Silke

Mittwoch, 20. Dezember 2017

26. Tag: Saigon

Es ist herrlich, einmal einfach so in den Tag zu starten. Wir sind in einer Millionenstadt und ich hatte keinen rechten Plan was wir heute machen. Die einzige Idee war: Wir könnten in den Zoo gehen. Und das haben wir auch gemacht.
Da wir recht früh wach waren - ich gebe zu, ich hätte noch länger schlafen können - sind wir bereits gegen 9.00 Uhr in Richtung District 1 aufgebrochen, dem alten Stadtkern, der noch Saigon heißt. Ich hatte mir ein Auto bei uber bestellt und das hat blendend geklappt, außer dass der Fahrer nicht wußte wo der Zoo ist. Aber wir haben es gefunden.
Der Zoo ist auch gleich Botanischer Garten und obwohl er ein bisschen in die Jahre gekommen ist, sind die wichtigen Tiere alle dort: Elefanten, Tiger, Löwen, Bären, Nilpferde, Nashörner, Giraffen, Kamele, Vogel Strauß, Flamingo, Affen, um nur ein paar zu nennen. Lore war total begeistert und hatte viel Spaß. Wir sind deshalb auch lange dort geblieben, haben sehr lecker an einem Büdchen vietnamesisch gegessen (für 4 Euro, unglaublich). Lore ist Karussell gefahren und war auf der Hüpfburg. Es war auch schön, so viel Zeit wie wir wollten an einem Ort zu verbringen, ohne ständig auf die Uhr schauen zu müssen, ob man rechtzeitig zurück auf dem Schiff ist oder gar eine Ansage bekommt, wir haben jetzt 15 Minuten Aufenthalt... wie es bei einem Ausflug der Fall gewesen wäre. Wir sind ja jetzt „frei“ und können unseren eigenen Rhythmus fahren. 
Gegen 14.00 Uhr sind wir dann vom Zoo entlang dem historischen Post Office und der Main Hall (Rathaus) zur Notre Dame Kathedrale gelaufen. Leider war sie für Besucher geschlossen, so dass wir nicht reinschauen konnten. Lore war bis zu diesem Zeitpunkt super gelaufen und hatte sich im Zoo ziemlich verausgabt. Ohne Vorankündigung (z.b. durch launisches meckern) ist sie auf meinen Schultern eingeschlafen, nachdem ich sie dann endlich hochgenommen hatte. Ich habe sie huckepack bis zu nächsten Bank geschleppt und sie hat erstmal geschlafen. Das kam so unvermittelt, dass ich selbst überrascht war. 
Nach dem Erfrischungsschläfchen sind wir auf das höchste Gebäude gefahren: Bitexco Financial Tower. Dort haben uns vom 49. Stock die Stadt von oben angeschaut. Das war sehr interessant und wir beide lieben es, wenn die Stadt uns zu Füßen liegt. Leider war der Himmel bedeckt, so dass es keinen richtigen Sonnenuntergang gab. Tagsüber war das Klima durch die fehlende Sonne allerdings optimal.
Anschließend sind wir noch ein bisschen durch die Straßen geschlendert und haben sehr lecker zu Abend gegessen. Das war ein schöner und interessanter Tag in District 1. 
Was ich vor allem mag sind die chaotischen Straßenläden, die so Allerlei verkaufen und fast platzen vor so viel Warenangebot. Das macht den Charme einer Stadt aus. Der Spagat zwischen Designerläden und Kruschelbüdchen.
Ein langer Tag geht zu Ende. Wir werden sicherlich tief und fest schlafen.
Goodnight, Saigon

Silke

Dienstag, 19. Dezember 2017

25. Tag: Bangkok - Saigon (Ho Chi Minh Stadt)

Jetzt sind wir in Vietnam.
Entgegen meiner Planungen war es fast ein reiner Reisetag. Eigentlich hatte ich gehofft, dass durch die kurze Flugzeit von 1,5 Stunden noch genügend Zeit bleibt, Saigon kennen zu lernen, aber das hat leider nicht geklappt.
Wir sind schon früh aufgestanden, denn der Liegeplatz der AIDA war 1,5 Stunden vom Flughafen in Bangkok entfernt. Deshalb haben wir das Schiff schon um 8.00 Uhr verlassen und sind mit dem Taxi losgefahren. Die lange Warteschlange an der Gepäckabgabe war nicht schlimm, aber es sollte nicht die letzte Wartezeit bleiben. Der Flieger hatte 40 Minuten Verspätung und beim Landeanflug in Saigon hat der Flieger nochmal durchgestartet und eine große Runde gedreht, um einen neuen Versuch zu wagen. Er war beim ersten Mal zu hoch und hat deshalb die Landung abgebrochen. So war mir ein kostenloser Rundflug über die Stadt beschert, denn ich hatte einen Fensterplatz. Von oben sieht Saigon oder Ho Chi Minh Stadt, wie es jetzt heißt, interessant aus. Riesig breite Flussläufe durchqueren die Stadt. Vereinzelte Hochhäuser türmen sich zwischen kleinen Häuschen und Blechbuden auf. Ein sehr spannendes Stadtbild. 
Als wir dann endlich unten waren, standen wir ewig bei der Passkontrolle an, und mussten dann noch auf ein Taxi warten. Erst um kurz vor 17.00 Uhr waren wir bei Hannah, unserer airbnb-Gastgeberin für die nächsten vier Nächte. Ihre Wohnung liegt im 22. Stock in einem von vier riesigen Wohnblöcken. Der Blick könnte spektakulär sein, wenn nicht zwei der Wohnblöcke die Sicht versperren würden. Aber die Anlage ist cool. Swimmingpool, Spielplatz, Einkaufsmöglichkeiten. Mehr haben wir für den heutigen Tag auch nicht gebraucht. Die Stadt werden wir dann morgen erkunden.
Mein erster Eindruck von Vietnam (ich bin zum ersten Mal in diesem Land) hat mich überrascht. Ich dachte es wäre ungefähr so wie Thailand. Das ist aber in vielfacher Hinsicht gar nicht der Fall. Es ist Rechts- und nicht wie in Thailand Linksverkehr (hier macht auch jedes Land, was es will...). Keine offenen Stromkabelmasten an der Straße, sondern sie sind nicht sichtbar, zumindest im Stadtkern. Keine TucTucs aber massig viele Motorräder. Alle fahren hier harakirimäßig. Selbst die Straße zu überqueren ist abenteuerlich und gleicht einem Spießrutenlauf. Selten war ich in einem Land, wo so viele Nullen bei den Preisen vor dem Komma stehen (Kommas gibts natürlich bei den Preisen keine, da es auch keine Münzen gibt). Fast alle tragen auf der Straße einen Atemschutz und selbst bei der Taxifahrt mit Klimaanlage kamen die Abgase durch. Was Lore wohl dazu sagen wird, wenn ich morgen eine Maske für uns kaufen will...
Ich bin sehr gespannt, von welcher Seite sich die Stadt morgen zeigt.
Ho ho, Ho Chi Minh.

Silke

Montag, 18. Dezember 2017

24. Tag: Pattaya

Die AIDA hat heute im Containerhafen von Laem Chabang angelegt. Das liegt zwischen Bangkok und Pattaya und ist ihr Heimathafen für Bangkok. Wir sind natürlich Richtung Pattaya gefahren, da wir Bangkok später noch auf der Reiseroute haben. Wir wollten einen Strandtag machen.
Am Cruise Terminal fährt ein Shuttlebus nach Pattaya und genau den haben wir auch genutzt. Hin und zurück für 10 Euro. Da kann man nicht meckern. 
Ich war noch nie in Pattaya, aber der Ruf der Stadt eilt ihr voraus. Trotzdem sind wir ganz blauäugig an den Pattaya Beach gegangen. Das ist zwar ein langer Strand, aber ehrlich, was laufen da denn für Leute rum? Ich wollte mich erst nicht daran stören, dass da nur einzelne Männer rumhängen, die sich von den Thailänderinnen zwischen Kippe und Bier in der prallen Sonne massieren lassen. Ehrlich, war so. 
Der Strand ist aber recht schmal und hat viele Wellen. Deshalb sind wir kurzerhand mit dem Taxi zum Jomtien Beach gefahren. Der war viel schöner. Breiter, keine Wellen und normales Publikum, sogar Familien waren dort. Es hat uns da sehr gut gefallen, zwischen den Palmen zu liegen, das warme Wasser zu geniessen und Sandburgen zu bauen. Lore hatte viel Spaß im Meer. 
Pattaya ist insgesamt gesehen schon ein skurriler Ort. Die Rentnerdichte ist enorm und ich habe in meinem Leben noch nie so viele alte Männerpopos in Tangas gesehen. 
Die Rückfahrt zum Shuttlebus war noch abenteuerlich, wir sind nämlich mit den lustigen Kleinbussen mit offener Sitzfläche gefahren. Natürlich habe ich den richtigen Stopp verpasst, da wir die Parallelstraße gefahren sind. Nachdem ich den Fahrer bestochen habe, kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Bus. Auf der Rückfahrt sind wir beide eingeschlafen. Baden schlaucht ganz schön.
Zum Abschluss unserer AIDA-Zeit war Lore noch kurz im Kids-Club und durfte zum letzten Mal Bord-TV schauen. Die Reise war sehr toll und abwechslungsreich, wir haben viele verschiedene Länder gesehen. Das sorgenfreie Bordleben ist wirklich Urlaub für Anfänger. Mitfahren und Spaß haben.
Die Tasche ist schon gepackt für unsere nächste Station: Saigon.
Wehmütige Grüße

Silke

Sonntag, 17. Dezember 2017

23. Tag: Koh Samui

Regen auf Koh Samui.
Das ideale Wetter für einen Fahrradausflug. 
Heute war mein egoistischster Tag der ganzen Reise. Lore war den ganzen Tag im Kids-Club - zum Glück noch mit anderen Kindern, die wegen des schlechten Wetters an Bord geblieben sind - und ich war Fahrrad fahren mit einem geführten AIDA-Radausflug.
Die Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen, denn eigentlich wollte ich mit Lore an den Strand gehen. Aber zum Glück habe ich mich anders entschieden, denn an Land hätte sie keinen Spaß gehabt und konnte stattdessen den ganzen Tag spielen.
Um 11.00 Uhr bin ich mit fünf anderen Radlern und zwei Guides von Bord gegangen. In Koh Samui fahren wieder Tenderboote, denn es gibt keinen Anlegeplatz der dem großen Schiff gewachsen gewesen wäre. Da das Wasser so seicht ist, liegt die AIDA sogar zwei Kilometer von der Insel entfernt, so dass die Tenderfahrt fast 30 Minuten dauerte. Das Wetter war sehr wechselhaft. Von Starkregen (da wurde der Tenderverkehr kurz eingestellt) bis hin zu Sonnenschein war alles da, tagsüber war es aber meist bewölkt und es hat immer wieder leicht genieselt. Insgesamt beste Bedingungen für eine Radtour von ca. 25 Kilometern über die grüne Insel. Steffen, einer der Guides, war prima vorbereitet und hat die Tour an schönen Punkten unterbrochen und Sachen erklärt. Das war sehr nett und interessant. Wir haben unterwegs einen buddhistischen und einen Hindu-Tempel angeschaut, waren auf dem Markt, am Strand, auf einer Kokosnuss-Farm, haben Wasserbüffel und Affen gesehen. Besonders interessant waren Steffens Erzählungen zur thailändischen Hahnenkampf-Tradition. Hähne haben wir auch gesehen, die für einen Kampf vorbereitet wurden. 
Die gesamte Radtour war professionell organisiert und durchgeführt und hat mir großen Spaß gemacht. Wir wurden sogar die ganze Zeit von einem Polizeiauto eskortiert, damit uns nichts passiert.
Die Tour war nicht anstrengend und endete wieder im Hafen. Bis zum letzten Tenderboot war noch ein bisschen Zeit, so dass ich mir kurzerhand noch eine Massage gegönnt habe (eine Stunde für 10 Euro). Thailand ist einfach schön.
Kaum war ich wieder an Bord hat die AIDA abgelegt und wir sind nun auf dem Weg nach Bangkok. 
Auf Wiedersehen liebliches Koh Samui,

Silke

Samstag, 16. Dezember 2017

22. Tag: Von Singapur nach Thailand

Unser letzter Seetag. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangen ist. Hier auf der AIDA steht schon vieles auf Abreise. Die Informationen, wann man wo die Koffer hinstellen muss oder seine Pässe zurück bekommt und die Bordrechnung zu bezahlen hat etc. werden an die Gäste weitergegeben. Da wird man ja schon fast wehmütig.
Aber heute war noch mal ein schöner sonniger Seetag. Die Temperaturen sind super angenehm, das Meer ruhig und das Schiff wiegt nur sanft hin und her. 
Die haben das mit der Zeitverschiebung clever gelöst, weil wir die Uhren immer an den Seetagen umgestellt haben. Jetzt sind wir also schon auf Thailand-Zeit, sechs Stunden vor der deutschen Zeit.
Damit haben wir heute eine Stunde geschenkt bekommen und sind dementsprechend früh in den Tag gestartet. Lore war immer mal wieder im Kids-Club und ich hatte Zeit mein neues Buch zu lesen, das ich mir aus der AIDA-Bibliothek ausgeliehen habe. Mal sehen, ob ich es noch schaffe, es zurück zu geben, die Hälfte habe ich schon geschafft. 
Selbstverständlich haben wir auch nochmal in allen Pools gebadet, die die AIDA zu bieten hatte. Ehrensache.
Abends gab es das venezianische Musical „Bellagio“ (extra für die AIDA komponiert und inszeniert) und Lore fand die Kostüme super, besonders das tolle Kleid der Hauptdarstellerin hatte es ihr angetan.
Wir sind bis jetzt von dem Urlaub ganz schön verwöhnt worden. Ich bin gespannt, ob wir die Umstellung zum Individualurlauber gut verkraften werden.
Grüße vom Golf von Thailand

Silke

Freitag, 15. Dezember 2017

21. Tag: Singapur

Was für eine Stadt! Singapur oder wie Lore sagt „Singapool“.
Ein toller Tag in einer großen Stadt, die nur so vor Sehenswürdigkeiten platzt. Wir konnten heute leider nur an der Oberfläche kratzen und ich hatte das Gefühl, der Besuch war unvollendet. Wir haben wahnsinnig viel noch nicht gesehen.
Wir sind ohne konkreten Plan von Bord gegangen, klar ein paar Sachen wußte ich schon, aber was uns genau erwarten würde, war unklar. Deshalb war ich auch gleich dabei, als der Hop-on-hop-off-Bus direkt am Ausgang Tickets verkauft hat. Das hatte sich ja schon bewährt und Lore fand die Idee mit dem offenen Bus zu fahren klasse. Zufällig hatte eine Familie aus Bayern die gleiche Idee und da die 3-jährige Tochter Theresa und Lore sich gut verstehen, stand der Plan fest. Wir verbringen den Tag zusammen. Mit dem Bus bekommt man einen guten Eindruck von der Stadt, aber entgegen meiner Strategie in Dubai, viel mit dem Bus abzufahren, sind wir diesmal öfter ausgestiegen und hatten so über den Tag verteilt einige Wartezeiten, um wieder auf den nächsten Bus zu kommen. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum ich den Besuch als unvollendet empfunden habe... wir haben zu viel rumgewartet, ohne konkretes anzuschauen. Aber das was wir gesehen haben, war durchweg schön. 
Wer noch nicht da war: Singapur ist eine echte Metropole, super sauber und durchgestylt. Tolle Architektur gepaart mit Tradition.
Unser erster Halt war in „Little India“, dem indischen Stadtviertel Singapurs mit kleinen Lädchen, bunten Häusern, einem prächtigen Hindu-Tempel, den wir uns angeschaut haben und einer Kunstinstallation mit Regenschirmen und bunten Elefantenstatuen. 
An China Town sind wir nur vorbei gefahren und erst in den berühmten „Gardens by the Bay“ ausgestiegen. Die große Grünanlage ist weltbekannt für riesige künstliche Baumkonstrukte (Skytrees), die teilweise über eine Brücke (Skywalk) verbunden sind. Die Bäume und den Skywalk haben wir uns natürlich angeschaut. Ein toller Blick über die Gegend mit Hafen, Park, Riesenrad, Skyline und dem riesigen Marina Bay Sands Hotel, das über allem thront. 
Den heftigen Regenschauer, der dann kam, haben wir bei einem Mittagssnack an uns vorüber ziehen lassen. Wir sind danach noch ein bisschen Bus gefahren, wollten eigentlich mit dem Bumboot eine Hafenrundfahrt machen, aber das Timing war schlecht und dafür war dann auch die Fahrt zu teuer. Unverrichteter Dinge sind wir zum Schiff zurück. Wir waren insgesamt fast 8 Stunden an Land. Mit einer spektakulären Ausfahrt aus dem Hafen haben wir uns von Singapur verabschiedet. Wer vorwärts einparkt, muss rückwärts ausparken - das Schiff hat im Hafenbecken im Zeitlupentempo in zwei Zügen gedreht, echt cool. 
Jetzt, drei Stunden nach dem Ablegen, sitze ich auf dem Aussendeck und noch immer fahren wir entlang der Küste und es sind auf beiden Seiten Lichter zu sehen. Außergewöhnlich. 
Zum Schluß muss ich heute meine Tochter loben, sie ist - gegen ihre Gewohnheit - toll und viel gelaufen. Da hatte die Gesellschaft von Theresa wohl einen sehr positiven Effekt auf sie, obwohl Theresa - also ihre Eltern - einen Buggy dabei hatten.
Singapur wir kommen wieder, du hast uns noch nicht alles gezeigt.
Liebe Grüße 

Silke

Donnerstag, 14. Dezember 2017

20. Tag: Kuala Lumpur

Unser letzter gemeinsamer Tag mit Tamara, snief. Aber der war noch richtig schön. Wir hatten uns ja gestern dazu entschlossen, unseren bereits gebuchten AIDA-Ausflug zu stornieren und es stattdessen auf eigene Faust zu versuchen. Das hat prima geklappt. Wir hatten einen netten Taxifahrer, der uns für einen Bruchteil des Geldes, das wir für drei Personen bei unserem AIDA-Ausflug gezahlt hätten, den ganzen Tag begleitet hat. 
Unsere Anlegestelle war im Industriehafen von Port Klang, ca. eine Autostunde von Kuala Lumpur entfernt. Gleich morgens ging es nach dem Frühstück los zu unserem ersten Halt, den Batu Caves. Eine imposante Höhlenformation. Unzählige steile Stufen mussten wir nach oben laufen und das bei 32 Grad und mit einem Eimer bewaffnet (in der Höhle wird gebaut und wenn man nett ist, nimmt man solidarisch einen Eimer mit hoch. Das haben wir natürlich gemacht). Die Höhle war den Weg mehr als wert. Überall verteilt immer wieder schöne bunte Hindu-Schreine und nicht zu vergessen die riesige goldene Statue am Eingang. Lore hatte am meisten Spaß dabei, die Affen zu beobachten, die dort leben und von den Touristen gefüttert werden. Besonders die Mama-Affen, die ihre Babies am Bauch trugen, hatten es ihr angetan. Sie wollte gar nicht mehr gehen. Wahrscheinlich auch, weil sie keine Lust hatte, die ganzen Stufen wieder herunter zu laufen. Aber sie hat es letztendlich gemacht und war auch hier immer mal wieder ein Selfie-Motiv von vor allem asiatischen Mitbesuchern.
Nach der tollen Höhle sind wir am Sultanpalast vorbei gefahren, den wir leider nur von außen anschauen konnten. Sehr schick und imposant.
Alle Touristen, die Kuala Lumpur besuchen, fahren entweder auf die Petrona-Zwillingstürme oder den KL Tower. Wir haben es zuerst bei den Twin Towers probiert aber keinen Besucherslot mehr bekommen und stattdessen das große Einkaufszentrum für einen Mittagssnack genutzt. Beim KL Tower (Fernsehturm von Kuala Lumpur) hat es dann geklappt. In der Höhe von 276 Metern lag uns die Stadt zu Füßen. Ein großartiger Ausblick. Es ist interessant wie viele Pools oder Hubschrauberlandeplätze es auf den Hochhausdächern gibt. Zudem ist die Stadt sehr grün und hat viele Parks. Das kann man gut von oben sehen.
Der Verkehr ist absolut gesittet, wenn auch viele Autos und Motorräder unterwegs sind. Aber es sind keine chaotischen Verhältnisse, wie man vielleicht bei einer asiatischen Großstadt vermutet hätte.
Die Tour endete um 16.30 Uhr wieder in Port Klang und jetzt war Eile geboten, denn Tamara musste um 17 Uhr von Bord. Wir haben ihr wehmütig goodbye gewunken. Es war ein schöne Zeit zu Dritt. Jetzt geht die Reise 9 Tage zu zweit weiter, bevor wir meine Mutter in Bangkok in Empfang nehmen.
Die Ausfahrt des Schiffes bei untergehender Sonne entlang eines Meeresarmes war sehr schön und wir haben uns dabei das Abendessen schmecken lassen.
Danke Kuala Lumpur, für einen schönen Tag!

Silke

Mittwoch, 13. Dezember 2017

19. Tag: Langkawi

Unser heutiges Ziel war die kleine Insel Langkawi in Malaysia. Üppige Vegetation mit Bäumen, die bis ins Wasser reichen, tolle Sandstrände und für uns ein krasses Touristen-Programm. Das war unser letzter AIDA-Ausflug. Wieder waren viel zu viele Touristen auf zu wenige Punkte verteilt. 
Aber von vorne...
So früh wie heute hat noch nie der Wecker geklingelt. 6.20 Uhr. Da war in Deutschland noch nicht einmal der neue Tag angebrochen. Unser Ausflug sollte um 7.45 Uhr losgehen. Treffpunkt war im Theatrium und das bedeutet, dass wir in Langkawi nicht anlegen konnten, sondern Tenderboote im Einsatz waren. Für unseren Ausflug war das Theatrium mehr als gefüllt, also hatten alle den gleichen Ausflug gebucht. Na servus, hatte sich ja schon in der Vergangenheit als Nachteil erwiesen. Dafür ging es aber eigentlich, denn wir sind sowieso die Haupt-Touristenattraktionen angefahren und da war es sowieso voll. Es gab nämlich noch ein anderes Schiff im Hafen mit etwa gleich vielen Passagieren.
Die Busfahrt ging über die grüne Insel zu der dortigen Seilbahn, die in einem sogenannten Geopark lag, was nur bedeutet, dass es ein Entertainment-Park war. Vorher hatten wir noch einen sinnlosen Fotostopp an einem kleinen Hafen. Bilder habe ich trotzdem gemacht - war ja schließlich ein Fotostopp. Aber wieder zur Seilbahn. Eine 6er-Gondel von Doppelmayr über die Baumwipfel und zwei Wasserfälle hinweg zu zwei Aussichtsplattformen. Die Aussicht war tatsächlich sensationell. Die schöne Bucht auf der einen Seite, tolle Bergformationen auf den anderen Seiten. Leider blieb uns nicht viel Zeit und wir mussten hoch und wieder runter hetzen. Ein Pärchen aus unserem Bus wollte sich aber wohl nicht hetzen lassen und ließ alle Gäste - auch uns - 45 Minuten auf sie warten. Ich habe die Wartezeit produktiv mit einem kleinen Nickerchen im Bus überbrückt, ärgerlich war die Verzögerung aber schon.
Der dritte und letzte Stopp war an einer Reisfarm mit Museum. Ich wußte zwar ungefähr wie Reis angebaut und geerntet wird, jetzt weiß ich es aber genau. Es war sehr informativ, wenn auch brüllend heiß dort. Ein paar Reiskörner habe ich mir ins Portemonnaie gelegt, das soll bewirken, dass mir nie das Geld ausgeht. Na denn...
Tamara hat heute gekränkelt, weshalb sie direkt zurück auf das Schiff getendert ist. Lore und ich haben noch kurz einen Abstecher zu einer nahegelegenen Bucht gemacht. Jetzt haben wir auch malaysische Muscheln im Gepäck.
Als wir mit dem Tender wieder an Bord waren, sind wir erstmal direkt in den Pool gesprungen... es war ein extrem heißer Tag und die Abkühlung konnten wir bestens gebrauchen.
Malaysia hat uns gut gefallen und das Ablegen mit dem Schiff entlang der kleinen vorgelagerten Inseln war sehr schön. Für morgen haben wir unseren AIDA-Ausflug allerdings storniert. Wir werden es auf eigene Faust probieren.
Grüße aus der Hitze,

Silke

Dienstag, 12. Dezember 2017

18. Tag: Bald ist Land in Sicht

Hiermit küre ich diesen Tag zum erholsamsten der bisherigen Reise. Ist ja eigentlich auch kein Wunder, immerhin ist es der dritte Seetag in Folge und morgen ist Schluß mit Erholung, ab da werden wir wieder neue Länder und Sitten erforschen.
Heute gab es keinen Vortrag und kein Improtheater - keine Termine. Für mich zumindest. Ich habe das angebotene Programm ignoriert und Lore wollte heute im Kids-Club spielen.
In meiner freien Zeit habe ich auf Deck 5 den Wellen zugeschaut, mein Buch ausgelesen, bin kurz eingenickt und habe mich des Lebens gefreut. Wie schön.
In der Mittagspause war ich mit Lore im Pool plantschen und wir haben alle Mitbadende unterhalten. Einfach super.
Doch irgendwie ist die Zeit wieder viel zu schnell vergangen. Naja, wir haben ja die Uhren auch schon wieder eine Stunde vorgedreht. Wir liegen jetzt 7 Stunden vor der deutschen Zeit. 
Abends im Theatrium gab es endlich mal eine richtige Show. Das Comedy-Musical „Siegfried“, eine AIDA-Eigenproduktion. Es sind nämlich wahnsinnig viele Gastkünstler an Bord und jeder performt, nur das AIDA-Ensemble macht sich rar. Heute konnten sie endlich mal zeigen, was sie können. War gut gemacht und wir haben alle gemeinsam im Theater gesessen und zugeschaut.
Bald ist Land in Sicht

Silke

Montag, 11. Dezember 2017

17. Tag: Wellenloses Meer

Der endlose Horizont, wohin man blickt. Blaues Wasser, spiegelglatt, geht fließend in den fast wolkenlosen, blauen Himmel über. Dann und wann kreuzt ein riesiges Containerschiff unseren Weg - mit nötiger Distanz.
Klingt das nach Langeweile? Nee gar nicht. Denn viel zu selten haben wir Zeit mal den Blick schweifen zu lassen. Hier wird man mit Programm zugeballert und echt, ich habe genau drei Seiten in meinem Buch gelesen, obwohl Lore einen Kids-Club-Tag eingelegt hat. Dort war heute der Talent-Scout. Ob Lore Talent hat, weiß ich allerdings nicht. Also schon, aber ob sie es gezeigt hat, keine Ahnung. Auf meine obligatorische Frage, was sie im Kids-Club gemacht hat, habe ich wie immer keine Antwort bekommen. War vielleicht ein Geheim-Casting, wer weiß.... Lore zeigt ihr Talent - vor allem ihr Singtalent - mehrmals am Tag, meist während den Essenszeiten und unsere Mitesser am Tisch sind immer ganz begeistert. Heute war mal wieder die Weihnachtsbäckerei auf der Hitliste ganz oben.
Seetage sind also nicht langweilig und ich nehme mir jedesmal aufs Neue vor, einfach mal ein bisschen zu lesen und den Wellen zuzuschauen. Morgen habe ich nochmal die Chance, denn übermorgen sind wir in Malaysia.
Ruhige Seegrüße
Silke 


P.S. Wer lenkt eigentlich das Schiff, wenn die Crew-meets-guest-Party auf dem Pooldeck ist? Viele sind auf jeden Fall nicht mehr am arbeiten, denn der Gästefaktor ist minimal und die Crew gibt richtig Gas beim Feiern. Sehr lustig. Vor allem die Phillipinos sind richtige Tanzasse. 

Sonntag, 10. Dezember 2017

16. Tag: Mitten auf dem Ozean

Eine Seefahrt die ist lustig... eine Seefahrt die ist schön...
Heute ist unser insgesamt 4. Seetag und dann auch noch der 2. Advent. Wir befinden uns noch immer zwischen den Malediven und Malaysia und müssten Sri Lanka schon passiert haben. Das Meer ist spiegelglatt und wir haben herrlich angenehme Temperaturen.
Wir haben heute morgen die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt und machen das auch an den kommenden zwei Seetagen, bis wir Malaysia erreicht haben. Das ist mal eine entspannte Art, in den Osten zu reisen. Ohne Jetlag und mit kaum spürbarem Zeitverlust, denn hier an Bord ist es eh egal, wie viel Uhr es ist, es sei denn, man möchte die zahlreichen Angebote an Bord nutzen. Das machen wir zwar schon, lassen aber auch vieles aus. Es geht ja auch gar nicht, alles mitzunehmen.
Da ihr schon wisst, dass man vor allem an Seetagen viel isst (ist aber gar nicht mehr so viel, die Portionen, die wir uns gönnen sind schon deutlich kleiner geworden), brauche ich das nicht mehr zu erwähnen. Und auch sonst hat sich eine kleine Routine etabliert. Wieder ein Vortag von Viola Möbius mit dem Thema, sich auf das Wichtige im Leben zu konzentrieren... und dabei natürlich glücklich zu sein. Wieder eine Improprobe, die viel Spaß gemacht hat. Wieder Poolspaß mit Lore. Sie wird immer mutiger und macht waghalsige Sprünge ins Wasser. Es gibt immer jemanden, der sich über den „Krach“ aufregt, den sie bei ihren Freudeschreien macht. Aber da bleibe ich gelassen. Irgendwo muss sie ja baden und wir meiden schon die Hauptsonnzeiten. Aber nicht um Rücksicht zu nehmen, sondern um der prallen Mittagssonne zu entgehen.
Heute war ein Weihnachtsmarkt auf dem Pooldeck, zu dem ich mir zwei Radler gegönnt habe und deshalb schreibe ich leicht „angeschickert“ diese Zeilen. Ein Gästechor hat dazu Weihnachtslieder gesungen und es gab Glühwein und heißen Kakao bei 30 Grad. Das fanden viele super, denn es war proppenvoll. 
Besonders nett war für Lore das Baden im Zauberwald. Hier gibt es einen Spa-Bereich, den man extra bezahlen muss. Der Kids-Club ist abends um 20.00 Uhr mit den Kindern für eine Stunde dort schwimmen gegangen. Tamara und ich haben die Zeit produktiv genutzt und „Werwolf“ gespielt. Wer es schon mal gespielt hat, weiß von welchem Spiel ich rede.
Es war also mal wieder richtig schön hier und wir haben die Zeit in vollen Zügen genossen. 
Viele Grüße von

Silke

Samstag, 9. Dezember 2017

15. Tag: Malediven und auf dem Meer

Malé, Malé, Malediven.
Wir hatten heute nur einen halben Tag auf den Malediven, deshalb sind wir früh gestartet und mit dem Tender auf die Hauptinsel Malé übergesetzt. Entgegen dem Trend sind wir aber nicht auf diesem geschäftigen Inselchen geblieben. Denn lieblich ist Malé nun wirklich nicht. Viel Dreck, Unmengen von Motorrädern, kleine Straßen, viel Verkehr und alle Geschäfte wegen Feiertag geschlossen. Die Malediven streng islamisch - auch wenn man das natürlich in den Ferienresorts nicht merkt - in der Hauptstadt ist das natürlich ein Thema und auch auf der Insel Hulhul-Malé, zu der wir mit der Fähre übergesetzt sind. Unser Ziel war der Strand dort. Da er öffentlich war - und aufgrund des Feiertags auch rege genutzt wurde - konnten wir nicht im Bikini baden, sondern sind mit meinen Klamotten ins Wasser. Zuerst ich mit Lore und dann Tamara in meinen Klamotten und Lore. So hatten wir nur einmal nasse Kleidung, denn wir waren natürlich darauf nicht vorbereitet, weil wir dachten es wäre ein Hotelstrand. Das Wasser war herrlich und es waren mit Pontons zwei kleine Pools abgetrennt, in denen man sogar gut schwimmen konnte. Ein paar Korallen waren auch da, da habe ich gleich nochmal kurz Taucherbrille und Schnorchel ausgepackt und bin abgetaucht. Mittags mussten wir wieder zurück auf der AIDA sein. Nach der Fährfahrt zurück auf die Insel Malé und kurzem Spaziergang sind wir wieder pünktlich mit dem Tender zurück gewesen. Jetzt mussten wir den Malediven schon wieder Tschüß sagen und bei der Ausfahrt aus dem Atoll zogen die kleinen Inseln wie Miniaturen an uns vorbei.
Wir sind wieder auf hoher See, haben noch 3 Seetage vor uns, denn es gilt fast 3.000 km an Strecke zurück zu legen, bis wir in Malaysia anlegen. Der Kapitän will das mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17 Knoten bewältigen. 
Nachmittags haben wir das Übliche gemacht: Whirlpool plantschen, faulenzen, Lore im Kids-Club. 
Aber ein Novum gab es doch: Ich habe das erste Mal Wäsche gemacht. 
Zwei Waschmaschinenfüllungen waren zusammen gekommen. Ihr werdet nicht glauben, was hier im Waschsalon los ist. Da geht es richtig ab. Ich habe mich daher für Nacht-Waschen entschieden und die erste Trommel vor dem Abendessen gefüllt. An Seetagen herrscht im Waschsalon Krieg. Ich hätte ja gedacht, dass man für 3 Wochen ausreichend Klamotten einpacken kann - ich selbst habe ja relativ wenig Kleidung für uns dabei. Aber man lernt nie aus. Eine Waschladung mit Trockner kostet übrigens 4,50 Euro. Jetzt ist alles sauber und sollte bis Vietnam reichen.
Milde Grüße
Silke

Nachtrag zum Vortag: 
Gestern Abend sind wir auf dem Weg in die Kabine gegen 23.00 Uhr noch auf den Außenbereich in Deck 5 gegangen, um die letzte Brise vor dem Schlafengehen einzufangen. Dort bot sich uns ein wahres Schauspiel. 4 Delphine haben die Parade abgenommen und fliegende Fische gefangen. Sie sind - angezogen von der Außenbeleuchtung des Schiffes - im Wasser umher getobt und die Delphine haben sich den Spaß gemacht, die Fische zu fangen und wieder frei zu lassen und dann doch zu essen. Die Show dauerte 30 Minuten und wir haben teilweise applaudiert, weil die Vier sich von ihrer besten Seite gezeigt haben. Die Gesamtinszenierung aus fliegenden Fischen und Delphinen war einfach grandios. Ein echtes Geschenk auf dieser Reise.

Freitag, 8. Dezember 2017

14. Tag: Malediven

Die Malediven, ein Traum für viele und unser heutiger Stopp. 
Die AIDA thront mitten im Wasser (die Häfen sind zu klein für das riesige Schiff und deshalb kann sie nur vor Anker gehen und nicht irgendwo anlegen). Sie hat sich auf jeden Fall ziemlich breit gemacht vor der Hauptstadt-Insel Malé. Jeder der von Bord will muss tendern, das heißt, mit kleinen Booten zum Hafen von Malé fahren. 
Es stand schon früh fest, dass ich den halben Tag mit Tauchen verbringe. Lore und Tamara sind an Bord geblieben, wobei Tamara mittags auf einen Schnorchelausflug gegangen ist und Lore im Kids-Club war.
Wenn man schon auf den Malediven ist, muss man natürlich auch die Unterwasserwelt anschauen, denn dafür ist die knapp 1.200  Inseln umfassende Atolllandschaft bekannt.
Ich bin mit 12 anderen Tauchern schon früh morgens zu einer nahegelegenen Tauchbasis aufgebrochen. Da haben wir alle das notwendige Equipment bekommen und es standen zwei Tauchgänge auf dem Programm. Da vor wenigen Tagen ein Zyklon an den Malediven vorbei gezogen ist, war die Sicht unter Wasser leider nicht ganz so gut, aber ausreichend, um zwei Haie, vier Schildkröten, einen Manta und viele andere Fische zu sehen. Leider war es auch nicht so farbenprächtig, wie ich es mir erhofft hatte. Man merkt schon deutlich, dass vieles vom Tauchtourismus in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die meisten anderen AIDA-Touristen haben sich übrigens einen Tag in einem schicken Resort für wahnsinnig viel Geld geleistet. Es ist schon erstaunlich, dass eine vierköpfige Familie etwa 500 Euro dafür ausgeben musste. Für ein bisschen baden am Strand...
Das haben wir zum Glück nicht gemacht. Unser Fokus war die Unterwasserwelt. 
Den Nachmittag habe ich dann mit Lore an Bord verbracht. Sie wollte nämlich nicht Boot fahren (also tendern), nur mit der großen AIDA. Das hätten wir aber tun müssen, um an den Strand zu kommen. Aber wir haben ja morgen noch einen halben Tag.
Viele Inseln haben wir also noch nicht gesehen - werden wir auch nicht - und das Bild das sich vom Schiff aus bietet sind die zwei Hauptinseln, die hässlich verbaut sind und gar nicht idyllisch anmuten. Hier ist auf dem Wasser auch eine Menge los. Ohne Boot läuft hier gar nichts. Ein geschäftiges Treiben auf dem Wasser wie in einer Großstadt. 
Wir sind schon gespannt auf den 2. Tag.
Viele Grüße aus dem Paradis,

Silke

Donnerstag, 7. Dezember 2017

13. Tag: Zwischen Indien und den Malediven

Für unsere Verhältnisse waren wir heute früh wach - und das am Seetag, wo man eigentlich lange schlafen könnte. Vielleicht lag es auch an der geschenkten halben Stunde, die wir auf unserer Fahrt auf die Malediven dazu gewonnen haben. Wie auch immer, um 8.00 Uhr waren wir schon wach.
Nach einem leckeren Frühstück bin ich mit Lore ins Bällchenbad im Kids-Club gegangen und sie hat dort schön gespielt. Als der der Kids-Club aufgemacht hat, wollte sie auch gleich mit den anderen Kindern spielen.
Das bedeutete für mich: Freizeit. Also schnell eine Liege gesichert und Buch raus (ich lese derzeit AchtNacht von Sebastian Fitzek - macht sich bis jetzt ganz gut). Um 12.00 Uhr wurden wir wieder zum Thema Glück beraten. Viola Möbius hat einen Vortrag im Theatrium gehalten. Was ich dabei gelernt habe: Glück hat jeder, man muss nur wollen. Und ich will... und ich glaube, mit dieser Reise habe ich einen großen Schritt zum Glück gemacht. Bis jetzt ist nämlich alles sehr schön und spannend.
Nach dem Vortrag habe ich Lore wiederbekommen. Es war eigentlich gar nicht mehr Lore, es war „kleiner Donner“, denn heute ist Indianertag im Kids-Club.
Wir haben zusammen Mittag gegessen und dabei hat uns eine Delfinherde (oder wie heißt es, wenn viele Delfine zusammen ausschwimmen?) ein Stück begleitet.
Am Nachmittag habe ich wieder den Impro-Workshop gemacht. Es war lustig und wir haben sogar ein paar kleine Szenen gespielt. Das ist eine interessante Truppe.
Das Klima ist angenehm - gerade mit der Meeresbrise - und der Tag war insgesamt sehr schön und entspannt. Die Tourplaner haben das gut gemacht, nach drei Tagen Indien kam dieser Seetag sehr gut bei mir an. Tamara hat heute ein bisschen gekränkelt, aber nichts schlimmes. Sie hat alle Maßnahmen ergriffen, damit sie morgen auf den Malediven schnorcheln gehen kann.
Ich war noch nie auf den Malediven und freue mich über den Stopp. 
Malediven, wir kommen!
Viele Grüße vom weiten Ozean,

Silke