Mittwoch, 28. Februar 2018

97. Tag: Newberry Springs

Wir sind heute um 10.00 Uhr in Long Beach zu unserem Wüstentrip aufgebrochen. Auf dem halben Weg nach Las Vegas liegt Newberry Springs und da sind wir gelandet, in einem Wohnwagen. Das nennt sich Glamping, also glamouröses Camping. Und das stimmt tatsächlich, manche Einzimmerbuden in Japan können es nicht mit diesem Wohnwagen aufnehmen, der liebevoll eingerichtet ist und unzählige Kuscheltiere und Spielmöglichkeiten für Lore beinhaltet. 
Bevor wir aber in Newberry Springs angekommen sind, haben wir einen schönen Tag verlebt. Die Fahrt hat ungefähr zwei Stunden gedauert. Wenn man erstmal aus dem Speckgürtel von L.A. draußen ist, wird es einsam. Das ist zwar die Hauptroute nach Las Vegas, aber sie ist echt schön. Es hat viel Spaß gemacht, unterwegs an hohen, schneebedeckten Bergen, tollen Felsformationen, Wüste mit kleinen Büschen (wie in einem Westernfilm) vorbeizufahren. Dann kommen immer mal wieder Siedlungen mit fetten Reklametafeln, Outletcentern (in einem haben wir unsere Mittagspause gemacht, ich habe aber nichts gekauft, obwohl wir auch kurz an den Geschäften vorbei geschlendert sind, war aber kurz davor). Hier fragt man sich wirklich, warum leben hier Menschen? Hier gibt es kein Wasser, ringsum nur ödes Land. Es hat aber trotzdem was faszinierendes. 
Den Nachmittag haben wir im Calico Ghost Town verbracht. Eine alte Westernstadt, die vom Bergbau gelebt hat (Silber & Quarz). Jetzt wohnt hier niemand mehr und für Touristen ist es der optimale Halt auf halben Weg zwischen Las Vegas und Los Angeles. Es gibt eine Hauptstraße mit einigen Holzhütten, in denen man einkaufen, essen oder etwas anschauen kann. Besonders toll war der Laden mit Mineralien, Steinen, Schmuck und Souvenirs. Wir haben die ehemalige Silbermine angeschaut, Gold geschürft und waren in einem schiefen Haus. Lore hat es super dort gefallen und wir sind kurz vor Schließung um 17.00 Uhr erst wieder weggefahren. Calico liegt nur knappe 30 Minuten von Newberry Springs entfernt. Um dorthin zu kommen, fährt man über kerzengerade Straßen, wo vereinzelt mal ein Häuschen steht. Trotzdem ist es eine Kleinstadt, obwohl die Nachbarn noch nicht mal in Rufweite sind. Das ist schon lustig. 
Lore war so begeistert vom Wohnwagen, dass sie gar nicht mehr draußen spielen wollte und hat somit den superschönen Sonnenuntergang verpasst. Das war ein Showdown des Tages. Auf der einen Seite erhebt sich der Vollmond und auf der anderen versinkt glutrot die Sonne. Herrlich. Der Sternenhimmel ist auch superschön. Kein Wunder, hier gibt es kein Licht ringsherum.
Viele Grüße aus der Mojave Wüste

Silke

Dienstag, 27. Februar 2018

96. Tag: Long Beach

Wir stimmen uns langsam auf Las Vegas ein und waren heute schon wieder in einem Entertainmentpark. Davon gibt es hier aber auch wirklich genug. Heute hatte Lore einen Bestimmer-Tag. Das heißt, sie hat das Programm gemacht. Und das ist ihr gut gelungen, denn in Knotts Berry Farm in Buena Park war wenig los und wir konnten den ganzen Tag die Fahrgeschäfte rauf und runter fahren. Manchmal waren wir die einzigen Passagiere und Warteschlagen gab es nicht. Knotts Berry Farm wurde in den 1930er Jahren gegründet und ist seitdem stetig gewachsen, am ehesten vergleichbar mit dem Phantasialand. Es hat nicht die Perfektion eines Disneylands aber man kann sich dumm und dusselig fahren. Achterbahnen in allen Größen, Fahrgeschäfte für kleine Kinder mit allem was sich dreht, wackelt und fliegt, Westernstadt (Ghost Town) mit alten Zügen, Postkutsche, toller Deko (hier wurden auch ein paar B-Western gedreht) und Snoopy als Markenzeichen. Es war ein toller Tag im Park, wenn auch teilweise ein bisschen spucky, weil es so leer war. Ein paar von den Gästen gestern hätte der Park noch gut vertragen können. Lore ist in der Kinder-Achterbahn zehnmal gefahren, ohne auszusteigen. Das war super. Wir haben von Öffnung bis Schließung acht schöne Stunden dort verlebt. 
Jetzt ist aber mal gut mit dem Tamtam, morgen fahren wir in die Wüste.
Schwindelige Grüße

Silke

Montag, 26. Februar 2018

95. Tag: Long Beach

Ich sitze mit platten Füßen auf dem Sofa, Lore ist schon im Shuttlebus zum Parkplatz eingeschlafen. Wir waren im Disneyland in Anaheim.
Wenn ich in Tokio geglaubt habe, der Park sei voll, habe ich mich sehr getäuscht. Heute war es voll, so voll, dass man fast keine Fahrgeschäfte machen konnte, weil die Schlangen so lang waren, dass man keine Lust hatte, sich anzustellen. Dabei sind wir heute morgen gut aus den Federn gekommen und waren schon um 10.30 Uhr bei Disney. Der Park liegt von unserer Bleibe nur 35 Minuten mit dem Auto entfernt. Ich bin, glaube ich, vorher noch nie auf einer Autobahn mit 16 Spuren (acht auf jeder Seite) gefahren. Das ist echt nicht ohne, vor allem, wenn sich die Spuren dann in drei verschiedene Richtungen teilen. Hat aber trotzdem gut geklappt.
Hier in Anaheim gibt es zwei Parks und ich habe mich für das Disneyland gegenüber dem California Adventurepark entschieden. Was ich nicht wußte war, dass alles von der Eiskönigin im anderen Park ist. Das gab ein langes Gesicht bei Lore, als ich ihr sagen musste, dass sie heute Elsa nicht treffen wird. Aber sie ist mit vielen anderen Prinzessinnen entschädigt worden. Sie hatte einen Fototermin mit Schneewittchen, Arielle und Cinderella. Dazu konnte sie noch Minnie Maus und Belle (von die Schöne und das Biest) umarmen. Das ist doch was! Wir hatten viel Spaß, sind dreimal Achterbahn gefahren, waren in anderen Attractions und haben drei Shows gesehen. Eine Parade durch den Park mit allen Disneycharakteren gab es diesmal leider nicht. Die Parks in Anaheim und Tokio sind schon sehr ähnlich, vieles findet man an beiden Orten. Anaheim ist aber ein bisschen in die Jahre gekommen (war ja auch der erste Park) und man merkt, dass in Tokio einiges verbessert wurde. 
Wir waren bis zur Schließung um 20.00 Uhr dort. Zum Schluß waren die Wartezeiten erträglicher („nur“ noch durchschnittlich 30 Minuten) und wir konnte noch einiges in den letzten zwei Stunden fahren. 
Es war ein toller Tag, der wegen den vielen Leuten aber auch kurzzeitig nervig war. Zudem war er teuer und anstrengend. Zum Glück ist nicht jeder Tag ein Disneytag.
Erschöpfte Grüße

Silke

Sonntag, 25. Februar 2018

94. Tag: Long Beach

Wir haben heute einen wunderschönen Aktivtag in Long Beach verbracht.
Zunächst hat uns die kalifornische Sonne sanft geweckt, die durch die Fenster in unsere Hütte schien. Nach einem Picknick-Frühstück auf dem Sofa (draußen war es uns noch zu kalt) und der Erkundung und Bespielung des Gartens sind wir den kurzen Weg zur Küste gefahren und haben uns im Shoreline Village ein Fahrrad mit Anhänger gemietet. Um 11.00 Uhr sind wir zur Radltour aufgebrochen, die uns entlang des ganzen fast 6 Kilometer langen Strandes geführt hat. Dank des schweren Fahrrads und des Anhängers war es eine ganz schöne Strampelei, hat aber viel Spaß gemacht, da die Umgebung einfach umwerfend war. Der Strand ist irre groß und hat natürlich auch einen tollen Radweg. Am Ende kommt man nach Naples und tatsächlich hat es was italienisches. Kleine hübsche Häuser, die meisten direkt am Wasser, da Naples von kleinen Kanälen durchzogen ist. Fast alle haben einen Bootsanleger oder zumindest ein Surfbrett auf der Terrasse. Das ist ein Leben...
Wir sind ein bisschen durch das Städtchen gefahren und haben dann eine längere Pause am Mothers Beach gemacht, da es dort einen großen Spielplatz gab. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass wir wieder ein tolles Wetterchen hatten. Strahlend blauer Himmel und ein leichtes kühles Lüftchen. Beste Voraussetzungen für eine Radtour. 
Als wir sind zurück geradelt sind, haben wir in der schönen Hauptstraße einen Mittagsstopp gemacht. Hier gibt es total leckere Reisschüsseln mit rohem Fisch und netten Toppings. Unfassbar lecker. (Leider gibt es sowas nicht in Deutschland, eine echte Marktlücke). Der Abschluß war ein Bällchen hausgemachtes Eis und dann ging es im Schneckentempo (Gegenwind) wieder am Strand entlang zur Fahrradrückgabe. Wir mussten um 15.00 Uhr wieder da sein und haben das punktgenau geschafft. Wir hatten zum Schluss mindestens 15 Kilometer auf dem Tacho und das mit dem schweren Equipment. Lore war es egal, sie saß ja gemütlich hinten drin und hat fast den ganzen Weg über gesungen.
Da es uns im Shoreline Village so gut gefallen hat, sind wir von dort noch einmal um den Hafen zum Leuchtturm spaziert und haben das ehemalige Kreuzfahrtschiff Queen Mary II gesehen, die dort einen festen Liegeplatz hat und jetzt als Hotel und Museum  fungiert. Long Beach ist schon eine Bilderbuchstadt. Alles ist hübsch angelegt und man muss sich einfach wohlfühlen. Erst nach 18.30 Uhr sind wir aufgebrochen und zu unserer Wohnung gefahren. 
Das war ein toller Tag in Long Beach und Naples.
Sonnige Grüße

Silke

Samstag, 24. Februar 2018

93. Tag: Long Beach

Heute morgen sind wir nach Los Angeles geflogen. Stephan hat uns nach dem Frühstück zum Flughafen in San José gebracht und wir sind mit Alaska Air pünktlich um 10.40 Uhr in den Süden gedüst. Dank des wolkenlosen Himmels konnte man gut sehen, wie sich die Landschaft innerhalb von 350 Meilen wandeln kann. Wir flogen erst über sehr anschauliche Berge, dann kamen über lange Zeit Felder und zum Schluss wieder schöne Berge und wahnsinnig viele Häuser. Das ist echt ein Hexenkessel hier. Die Städte gehen nahtlos in einander über, jeder freie Millimeter ist bebaut und der Verkehr ist Wahnsinn. Das haben wir auch gleich zu spüren bekommen, obwohl heute Samstag ist. 
Wir haben nach unserer Ankunft erstmal den Mietwagen in Empfang genommen (Vermieter: Wollen Sie wirklich die kleinste Kategorie mieten? Normalerweise mietet man, wenn man nach Las Vegas will, einen guten Mittelklassewagen. Ich: Kann man mit dem Auto nicht nach Las Vegas fahren? Vermieter: Doch, kann man. Ich: Prima, dann nehme ich den Kleinen). Und tatsächlich, so einen Kleinen hatten wir bisher noch nicht (hatte wohl immer ein Upgrade bekommen, aber hier in L.A. gibt es so viele Mietwagen, dass auch von den Kleinen genügend verfügbar sind. Aber hey, er hat vier Türen und er ist flott. Was will man mehr).
Wir sind direkt zum Santa Monica Pier gefahren. Das hat wegen dem Verkehr länger gedauert als erwartet und auch die Parkplatzsuche war schwierig. Aber all das hat sich gelohnt. Der Strand ist mega groß und schön. Es war zwar frisch und windig, aber super sonnig und immerhin wärmer als in San José. Direkt am Stand gibt es eine Fahrbahn für alles was Räder hat (Fahrräder, Skates, elektronische Roller...) und man muss aufpassen, nicht überfahren zu werden, denn es war richtig Hochbetrieb. Am Strand trainieren die Halbnackten und machen Krafttraining, die Kinder und Junggebliebenen klettern, schaukeln und balancieren auf einem Parcours - wir natürlich auch. Lore fand das super!
Der Santa Monica Pier ist eine Kirmes mit Fahrgeschäften, Fressständen, verrückten Performern und Musikern. Es ist richtig witzig, einfach die Leute, Sportler und Künstler zu beobachten. Über dir stehen die Möwen in der Luft (wegen dem starken Wind) und es ist herrlich geschäftig und wuselig. Wir haben den ganzen Nachmittag dort verbracht und die Atmosphäre genossen. 
Auf dem Weg zu unserer neuen Wohnung mussten wir einmal durch L.A. durchfahren und es hat ewig gedauert. Die Straßen sind überfüllt und die Ampelschaltungen unlogisch. Nach einem kurzen Supermarktstopp waren wir endlich um 19.30 Uhr in unserem bunten Holzhüttchen in Long Beach. 
Hier haben wir zu Abend gevespert und Lore ist schnell eingeschlafen. Seeluft macht müde, vor allem, wenn man dabei viel läuft und rumtobt.
Ich kann schon verstehen, dass es so viele Menschen hier in die Gegend verschlägt. Hier reiht sich ein Strand an den nächsten und es ist echt hip. Coole Häuser, hübsches Grafitti, tolle Gegend.
Viele Grüße aus Long Beach

Silke

92. Tag: San José

Diese Stadt hat was besonderes: San Francisco. Man kann sich dem Bann nicht entziehen. Es ist einfach toll da.
Bevor wir dorthin gefahren sind, waren wir bei dem jüdischen Kindergarten in Los Gatos, in dem Martina arbeitet und haben an einem Shabbat teilgenommen. Das war interessant für uns und schön zu sehen, wo Martina arbeitet. 
Danach sind wir nach San Francisco gefahren. Mittags waren wir da und haben in der Nähe des MOMA geparkt. Natürlich sind wir auch rein. Wie kann man an so schöner Kunst vorbei laufen, ohne sie gesehen zu haben? Konsequent haben wir uns durch die Stockwerke gearbeitet und viel tolle Kunst und viel Überflüssiges gesehen. Aber ist das moderner Kunst nicht immer so? Das Museum für Moderne Kunst ist auf jeden Fall immer einen Besuch wert. 
Hungrig sind wir raus und nach einem kurzen Essensstopp ging es mit der Tram zum Pier 39. Wenigstens einen kurzen Blick auf die Golden Gate Bridge wollte ich schon werfen. Die war am Horizont auch gut erkennbar, davor lümmelten unzählige Seelöwen faul auf Pontons und haben sich gesonnt. 
In der Sonne ragte auch die kleine Insel Alcatraz heraus, die gut sichtbar vor uns lag. Ein herrlicher Blick, der leider ein bisschen durch den eisigen Wind vermiest wurde. Wir sind wegen der Kälte nur kurz am Pier 39 geblieben und stattdessen zum Ferry Building zurück gefahren. Dort gibt es einige Essensstände, die echt toll waren, viel Bio, viel regional, viele innovative Kreationen. Nach einer weiteren Tramfahrt sind wir zum Sonnenuntergang wieder nach Hause gefahren. Von San Franciso nach San José braucht man bei Verkehr schon 1,5 Stunden. 
Den Abend haben wir gemütlich bei Martina verbracht. Lore hat sich wieder für uns ans Klavier gesetzt und gesungen, wir haben getobt, einen Abschiedssekt getrunken, das lokale Bier ausprobiert und sind beschwingt nach einem schönen Tag ins Bett gefallen.
Danke, San Francisco, danke, San José, danke Martina. Es war eine tolle Zeit bei euch.
Liebe Grüße

Silke

Freitag, 23. Februar 2018

91. Tag: San José

Wir haben heute einen schönen Tag in Monterey verbracht. Wir sind am Vormittag mit Martina zunächst durch das mondäne Städtchen Los Gatos gefahren, dann durch bewaldete Berge, an Gemüsefeldern vorbei (z.b. bei Del Monte, wer kennt das Dosenobst nicht?), entlang der Küste mit riesigen Sanddünen bis nach Monterey. Die Fahrt von San José dauerte eine Stunde. Ich fand es interessant, Martina kannte es schon, Lore hatte keine Lust auf Auto fahren.
Aber dann waren wir in der Cannery Row beim berühmten Aquarium von Monterey. Es war sehr schön dort. Das Aquarium sieht aus wie eine alte Fabrikhalle (früher war Monterey ein Fischerstädtchen und bekannt für die Sardinenfischerei), die mitten ins Meer gebaut ist. Super coole Architektur und innen drin kann man natürlich viele Fische sehen, aber auch überall interaktive Dinge machen. Wenn man mag, kann man dort einen ganzen Tag verbringen. Wir sind aber schon um 15.30 Uhr wieder los. Eigentlich wollten wir noch in Santa Cruz vorbei fahren, aber wegen dem dichten Verkehr haben wir das zeitlich nicht geschafft, da Martina & Stephan heute tanzen gehen wollten. Also sind wir zurück nach San José gefahren, haben kurz im Fort Ord Dunes State Park gehalten, konnten Lore aber wegen dem starken Wind nicht für einen Spaziergang begeistern. 
Den Abend haben Lore und ich anfangs alleine im Haus verbracht. Da konnte sie sich lautstark austoben, hat schön am Klavier geklimpert und dazu Kinderlieder gesungen und wir haben eine deftige Kissenschlacht gemacht. 
Der Ausklang - nachdem Lore eingeschlafen war und Martina & Stephan ausgetanzt hatten - war gemütlich auf der Couch bei schönen Gesprächen. 
Liebe Grüße aus der Sofalandschaft

Silke

Mittwoch, 21. Februar 2018

90. Tag: San José

Heute war ein Lore-Tag in San José.
Zunächst haben wir ultra lange geschlafen. In Hawaii wären wir wie immer um 8.00 Uhr aufgewacht, aber wir sind ja in Kalifornien und da ticken die Uhren anders. Es war also schon 10.00 Uhr. Egal... und offensichtlich haben wir den Schlaf gebraucht, sonst wären wir schließlich früher wach gewesen.
Im Haus waren natürlich alle schon aufgestanden (Martina, Stephan und die zwei Söhne). Wir haben den restlichen Vormittag im Haus verbracht. Lore hat Klavier gespielt, Martina Ukulele und wir haben dazu gesungen. 
Mittags sind wir ins Childrens Museum gefahren. Dort kann man schön spielen und rumexperimentieren. Lore hat es so gut gefallen, sie wollte gar nicht mehr weg. Aber das Museum schließt um 17.00 Uhr und Martina musste etwas im Kaufhaus besorgen. Lore hat dort nochmal die Spielzeugabteilung unsicher gemacht und dann war auch schon Zeit für ein leckeres vietnamesisches Abendessen. 
Abends waren wir wieder bei Martina zuhause, haben gepuzzelt, Bücher angeschaut und viel gequatscht.
Viel mehr gibt es von diesem Bummeltag nicht zu berichten. Uns geht es gut. Es ist schön, viel Zeit mit meiner alten Freundin Martina zu verbringen und Lore genießt es in einem Haus zu wohnen, das mehr als ein Zimmer hat.
Kalifornische Grüße

Silke

89. Tag: San José

Wir sind heute schon um 7.00 Uhr aufgestanden. Das lag zum einen an dem schlechten Standplatz von unserem RV. Die Straße, die nachts schön ruhig war, entpuppte sich als vielbefahrene. Und zum anderen wollten wir früh los, denn heute sollten wir Maui und somit Hawaii verlassen.
Vorher wollten wir uns aber noch das Iao Valley anschauen. Das ist ein geschichtsträchtiges Tal, da dort mal ein wichtiger Kampf zwischen dem König von Maui und King Kamehameha stattgefunden hat. Kamehameha gewann und so wurde Maui als letzte hawaiianische Insel Teil seines Reiches. Zudem ist das Tal wunderhübsch, hat einen schönen Bach und einen tollen Berg, der aussieht wie eine Nadel (Iao Needle). Bevor wir den kleinen Rundweg entlang spaziert sind, haben wir gemütlich auf dem Parkplatz in der Sonne gefrühstückt und die frische Morgenluft genossen. Wir waren das dritte Fahrzeug an diesem Morgen im National Park.
Anschließend sind wir zur Fahrzeugübergabe gefahren und zum Flughafen. Unser Flug nach San José (Kalifornien) war langweilig. Kein Bordprogramm und zum Essen gab es nur ein Sandwich. Schade, dass bei inländischen Flügen, selbst wenn sie fünf Stunden dauern, von Hawaiian Airlines nicht mehr gemacht wird. Aber nach zwei eigenen Filmen, Malen und dauer-durchkitzeln waren wir dann endlich da.
Meine Freundin Martina hat uns vom Flughafen abgeholt. Den Abend haben wir mit leckerer Linsensuppe, einer Waschmaschinenladung, deutschen Kinderbücher lesen und viel Quatschen verbracht. Wir sind spät ins Bett gegangen, schließlich haben wir zwei Stunden an Zeit verloren. Der Unterschied beträgt jetzt nur noch neun anstatt elf Stunden. 
In der Waschmaschine sind auch unsere Winterjacken gelandet (die wir zuletzt vor über einem Monat in Japan anhatten), da es gerade frostig kalt in Kalifornien ist. 
Kühle Grüße

Silke

Dienstag, 20. Februar 2018

88. Tag: Wailuku

Unseren letzten Tag in Hawaii haben wir bei tollem Wetter mit einer Mischung aus Erlebnis und Entspannung verbracht. Das war schön.
Morgens nach dem Aufstehen haben wir wieder am Meer gefrühstückt. Der wilde Regen von gestern war vorbei und das Meer und der Himmel präsentierten sich wohlgelaunt. Wir sind in Richtung Nordwesten aufgebrochen, fast an der Spitze in Nakalele gibt es ein Blowhole (natürliche Wasserfontaine durch ein Loch in der Steinküste bei Wellengang). Der Platz war gar nicht schwer zu finden, da es einige Menschen dorthin verschlagen hatten, obwohl der Weg eine einsame Küstenstraße entlang führte, die landschaftlich wieder ein Knüller war. Hawaii ist schon ein Naturschauspiel. Das Blowhole aber auch. Wir sind, um es besonders nah betrachten zu können, die ganze Küste runter geklettert. Lore hatte dabei tierisch viel Spaß und war sowas von stolz, dass sie fast alleine wieder hinauf geklettert ist. Das war ganz schön schweißtreibend, weil es sehr steil war. Damit war der Vormittag auch schon rum und wir haben an einem Foodtruck Halt gemacht und bei einem Shrimptaco den Surfern zugeschaut. 
Um heute Abend für einen Dollar ein Luau in Lahaina zu besuchen, musste ich mir für eine Stunde ein Verkaufsgespräch über Timesharing anhören. Das habe ich gerne gemacht und glatte 111 Dollar gespart (o.k. der Originalpreis war ein Witz, das war die Show nicht wert, aber man hat trotzdem ein gutes Gefühl dabei). Timesharing ist schon interessant, aber nichts für mich. Also haben wir das Gespräch ohne Abschluss beendet. Lore war in dieser Zeit im Kids Club und sie wollte gar nicht mehr gehen. Also habe ich für uns ein Plätzchen am dortigen Pool gesucht und war dann mit ihr baden. Hier hat wirklich jedes Resort einen heißen Whirlpool, trotz der warmen Außentemperaturen. Das scheint auf Hawaii Standard zu sein. Der Pool an sich war aber eher angenehm warm. Den restlichen Nachmittag haben wir also dort verbracht.
Das Luau ging um 18 Uhr los und ist eine hawaiianische Tanzshow (ein bisschen Gesang und Feuershow ist auch dabei) mit all-you-can-eat-Buffet. Luaus gibt es auf jeder Insel und jeder, der in Hawaii ist, sollte eine besuchen - sagt man. Es war nett, aber nicht der Hammer. Lustig war, dass Freiwillige auf die Bühne gehen konnten, um Hula zu tanzen. Lore stand in der ersten Reihe und hat mitgemacht. Das war süß. Wenn jemand auf die Bühne darf, ist sie immer ganz vorne mit dabei. Woher sie das wohl hat?
Nach der Show sind wir noch nach Wailuku gefahren und hier schlafen wir auch. Wir stehen einfach frech in einer Straße. Lore ist auf der Fahrt sowieso schon eingeschlafen und beim Umbetten noch nicht mal aufgewacht.
Viele Grüße von unserer letzten hawaiianischen Nacht,

Silke

Sonntag, 18. Februar 2018

87. Tag: Lahaina

Nach unserem Picknick-Frühstück im Kalama Park, Spielplatz inklusive, haben wir eine kleine Tour an die Südspitze der Westküste gemacht. Wir kamen an vielen schönen Sandstränden vorbei und sind durch schicke Urlaubsörtchen wie Walea gefahren (hier wohnen die Reichen. Im Einkaufszentrum gibts keine Souvenirs sondern Gucci, Tiffany & Co.). Sehr hübsch alles, natürlich mit Golfplätzen und allerlei Schischi. Wir haben uns davon aber nicht beeindrucken lassen, sondern sind in die La Perouse Bay gefahren, weiter geht die Straße nicht. Dort ist eine schöne Lava-Bucht mit mehreren Ständen und Wanderwegen. Nach einem kurzen Spaziergang sind wir wieder zurück nach Kihei gefahren. Das Wetter war heute unentschlossen und es sah ständig nach Gewitter aus. Deshalb wollte Lore auch nicht an den Strand. Stattdessen waren wir erfolgreich shoppen (endlich ein Hawaii-Andenken) und wieder auf dem Spielplatz. Am Nachmittag habe ich bemerkt, dass mein Führerschein weg ist. Ich hatte ihn im Camp Olowalu vergessen. Wir sind also wieder in den Norden gefahren, wie leider viele andere auch (ich weiß gar nicht, warum jeder in den Nordwesten wollte). War aber nicht schlimm, wir hatten ja Zeit und auf der Küstenstraße konnte man wieder schön die Wale beobachten. Je nördlicher wir kamen, desto stürmischer wurde es. Im Camp Olowalu habe ich nicht nur meinen Führerschein zurück bekommen, der dicke Chevrolet hat richtig im Wind gewackelt, echte Sturmböen. In Lahaina war der Sturm vorbei und wir bereit für ein leckeres Abendessen. Wir stehen heute wieder an unserem Platz von vorgestern, direkt am Meer. Leider regnet es leicht, so dass uns der Sternenhimmel verborgen bleibt. Aber das macht nichts, das Meer rauscht und mit einem kühlen Hawaii-Bier ist es trotzdem schön.
Berauschte Grüße (damit meine ich aber nicht das Bier, das hat nicht viele Prozente)

Silke

P.S. Ich habe heute das erstmal Open Air bei einem Sturm geduscht. Das war cool. Man wusste nie wo der Wasserstrahl gerade ist. Ich bin trotzdem sauber geworden...

86. Tag: Kihei

Maui ist im Vergleich zu Big Island wirklich nicht groß, oder die Straßen lassen eine schnellere Reise zu. Zumindest sind wir heute von der Nordwestküste über die Nordküste zur Südwestküste gefahren und es hat nie lange gedauert. Es gibt in Maui nur zwei lange Wege und wir werden beide nicht fahren (Erstens die Road to Hana, Küstenstraße mit über 600 Kurven, Fahrzeit Minimum 2,5 Stunden einfacher Weg und Zweitens die Auffahrt zum Haleakala, einem riesigen Krater. Dort dürfen wir mit unserem Wagen nicht hin und die Wolken hängen so tief, da sieht man derzeit sowieso nichts). Damit lassen wir zwei sehr zeitaufwendige Sehenswürdigkeiten aus und haben daher eine total entspannte Zeit auf Maui. Das fühlt sich fast wie Urlaub an.
Aus diesem Grund sind wir heute morgen, nach unserem Frühstück am Meer, wieder von Lahaina nach Kaanapali gefahren und haben in einem Resort den Pool und die tolle Rutsche benutzt. Lore hatte es sich gewünscht und so haben wir den ganzen Vormittag dort verbracht. Danach sind wir an der Küste Richtung Süden gefahren, haben zweimal angehalten, weil direkt vor uns Wale vorbeigeschwommen sind. Sie sind sogar für uns gesprungen. Toll! Hier muss man zum Whale Watching gar nicht aufs Boot.
Im Hafen von Maalaea haben wir zu Mittag gegessen und sind dann weiter an die Nordküste. Dort ist das Surferparadies und wir konnten im Ho‘okipa Beach Park die Cracks beobachten. Ich glaube das ist weltweit der einzige Strand, neben dem sich eine Kuhweide befindet. Ein sehr skurriles Bild. Links hohe Wellen und Surfer und rechts kauen die Kühe gemütlich ihr frisches Gras.
Es war dort mächtig was los. Das lag natürlich an den Surfern, als zusätzliches Bonbon war der Strand aber auch Ruhestätte für Schildkröten und es lagen bestimmt Dreißig faul im Sand und haben ab und an mal ihren Kopf gehoben.
Von dort sind wir in den Südwesten nach Kihei gefahren. Lore hat im Kalama Park auf dem Spielplatz getobt und ich habe mir dabei den schönen Sonnenuntergang angeschaut. 
Wir sind dann auch gleich in Kihei geblieben, haben lecker zu Abend gegessen und uns ein Plätzchen für unseren Chevrolet gesucht. Wir schlafen heute vor der Bücherei. Vielleicht ist die Eingebung gleich inklusive, wer weiß. 
Grüße aus dem hübschen Maui

Silke

Samstag, 17. Februar 2018

85. Tag: Lahaina

Eingerahmt von schönen Bergen, sind wir heute morgen erwacht und haben uns erstmal umgeschaut, wo wir gelandet sind. Ein hübscher Campingplatz mit tollen Cabins (Zelte mit eigener Dusche, die man für 80 Dollar mieten kann). Wir haben aber im Auto wunderbar geschlafen. 
Der Campingplatz hat einen eigenen Strand mit grauem Sand und nach dem Frühstück waren wir eine Runde schwimmen und am Strand spielen. Wir sind erst mittags dort weggefahren, haben es ruhig angehen lassen. Deshalb haben wir auch direkt zum Mittagessen gestoppt und sind dann an der Küste Richtung Norden nach Lahaina gefahren. Hier reihen sich die Orte mit kurzem Abstand aneinander. Lahaina ist wirklich hübsch, schöne Einkaufsstraße mit vielen Galerien und Geschäften. Wir sind durchgefahren und wollten zum Bummeln nochmal wiederkommen. Im nächsten Ort Kaanapali sind wir wieder an den Strand und den ganzen Nachmittag dort geblieben. Es war schöner gelber Sand und ein sanfter Einstieg ins Wasser. Dort gibt es viele Resorts mit tollen Pools, wie wir bei einem Spaziergang feststellen konnten. Maui ist an der Westküste sehr touristisch, aber hübsch gemacht. Wir konnten den Sonnenuntergang mit Blick auf die beiden Inseln Lanai und Molokai genießen, die nur wenige Kilometer entfernt im Wasser thronen. Hin und wieder hat sich ein Wal blicken lassen. (Ein Walfan hat sogar einen Stehtisch an den Strand gestellt, damit er alle Wale bequem mit seinem Fernglas beobachten kann. Die sind schon lustig die Amerikaner. Was mich auch amüsiert hat: in den Resorts gibt es einen Bereich mit Grills. Dort grillt man sich also sein Steak oder Spareribs, anstatt essen zu gehen.)
Wir sind zum Abendessen nach Lahaina zurück gefahren, an den Geschäften vorbei geschlendert und haben einfach an der Küstenstraße geparkt und schlafen hier. Das Meer ist fünf Meter entfernt und der Sternenhimmel richtig schön. 
Grüße mit Meeresbrandung 

Silke

Freitag, 16. Februar 2018

84. Tag: Olowalu

Unser letzter Tag auf Big Island war ein geruhsamer. Alle Ausflugsziele lagen auf dem Weg zum Flughafen und wir haben einen schönen unaufregenden Tag hier verlebt.
Als wir um 10.00 Uhr aus unserem Saloon ausgecheckt sind, stand schon ein airbnb-Fototeam vor der Tür. Der Saloon ist schon was besonderes.
Unser erster Stopp war im Lavatree Park. Wenn der Lavafluss über Bäume fließt passiert es, dass die Bäume zwar abbrennen, aber der Stamm versteinert wird. Diese Baumstümpfe konnte man anschauen und sie sahen wirklich interessant aus. Ein kleiner Rundweg hat über das Gelände geführt. Drum herum war wieder wunderschöne Botanik.
Unser zweiter Halt war bei der weltweit größten Macadamia Farm, der Mauna Loa Macadamia Farm. In einem Visitor Center konnte man probieren und shoppen und durch Fenster die Produktion beobachten. Dann ging es weiter nach Hilo und dort sind wir in den Lili‘uokalani Garden und Coconut Island spazieren gegangen. Der Garten ist japanisch angelegt, mit vielen Brücken und Seen. Coconut Island ist eine kleine Lavainsel, die durch eine Fußgängerbrücke verbunden ist. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Bucht von Hilo.
Genau daneben habe ich das bisher beste Essen Hawaiis gegessen, im Suisan Fish Market. Da muss man gewesen sein! 
Wir sind dann weiter zum Flughafen gefahren und haben unseren Mietwagen abgegeben. Bis zum Flug hat Lore alle Bücher im Shop angeschaut und für mich Theater gespielt. Das war herzig.
Um 19.00 Uhr sind wir auf Maui gelandet und haben unsere neue Unterkunft in Empfang genommen. Hier in Maui schlafen wir wieder im RV. Auf direktem Weg sind wir zum Camp Olowalu gefahren, unserer Schlafstätte für heute. Da ist mächtig viel los und wir haben fast keinen Platz gefunden. Ist ja eh nicht so einfach im Dunklen. Mal wieder wissen wir nicht so recht, wo wir gelandet sind, denn es gibt hier keine Beleuchtung. Um so größer wird die Überraschung morgen, wenn wir aufwachen.
Viele Grüße aus Maui

Silke

Donnerstag, 15. Februar 2018

83. Tag: Pahoa

„Zuerst fahren wir nirgendwo hin und dann nach Hause“. Mit dem Spruch beendete heute Abend Lore unseren Tagesausflug. Wir sind nicht erst nirgendwo hin gefahren, sondern gleich zu unserem Saloon.
Aber von Anfang: Es hatte die Nacht über immer wieder geregnet und der heutige Tag sollte launisches Wetter haben. Mein Plan war, ein bisschen an der Küste lang zu cruisen und in den vom Vulkan gewärmten Meerwasserpools zu baden. Das hat leider nicht geklappt, da der von uns angesteuerte Ahalanui Country Beach Park bis nachmittags gesperrt war. Deshalb sind wir kurzerhand nochmal zu unserem Lieblingsvulkan Kilauea Iki gefahren. Wir wollten erneut auf dem Vulkan tanzen. Leider hat es dort oben aber geregnet. Zunächst aber nicht so stark, so dass wir auf die 6,4 km lange Rundtour aufgebrochen sind. Von dort hat man einen super Blick auf den Krater, der heute aber in dicke Wolken gehüllt war. Nach 45 Minuten sind wir wieder umgedreht, da es inzwischen stark regnete und die Rundtour noch länger gedauert hätte. Mit Liedern und Geschichten haben wir uns bei Laune gehalten. Den Tanz sollten wir später nachholen.
Wir sind dann wieder runter vom Vulkan und haben uns auf einem sonnigen Spielplatz in Kurtistown getrocknet. Meine nächste Idee war, nach Kalapana zu fahren und den aktiven Lavastrom anzuschauen. Das war leider nicht möglich, da wir zwei Meilen mit dem Fahrrad und drei Meilen über Lavasteine zum Lavafluss hätten wandern müssen. Das wäre zuviel für die tapfere Lore gewesen, wir hätten das nicht geschafft. Stattdessen sind wir auf Uncle Roberts Farmers Market gefahren, der auch in Kalapana war. Das war echtes Hippie-Feeling, denn wir sind hier im Aussteiger-Gebiet, wo es viele Hippies, Alternative und Ökos gibt. Auf dem Markt gab es viel zu Essen und Kunsthandwerk zu kaufen. Wir haben lokale Köstlichkeiten probiert und später zur Band getanzt. Da war also unser Tänzchen des Tages. Wir hatten unseren Spaß, denn es war ein schönes Festchen mit guter Musik.
Von dort sind wir über den sehr welligen (irgendwie haben die Amerikaner ein Talent sehr wellige Straßen zu bauen, das gibt es so bei uns gar nicht) und kurvigen Küstenhighway wieder nach Hause gefahren. Um 19.15 Uhr waren wir wieder an unseren Saloon.
Auch wenn heute einiges nicht so nach Plan gelaufen ist, hatten wir einen schönen Tag. 
Umrahmt von singenden Fröschen grüßt,

Silke

Mittwoch, 14. Februar 2018

82. Tag: Pahoa

Diese schöne grüne Ostküste.
Es war ein echtes Erlebnis heute morgen im Urwald zu erwachen. Alles war so wahnsinnig grün und die Sonne hat uns wachgeküsst. Wie im Paradiesgarten. Wir haben gemütlich gefrühstückt in unserem süßen Saloon und sind dann Richtung Norden aufgebrochen. Pahoa liegt schon ziemlich im Süden und uns standen lange Autofahrten bevor. Es ist wirklich bewundernswert, wie gut Lore das alles mitmacht.
Zunächst haben wir den Akaka-Wasserfall angesteuert. Er liegt nördlich von Hilo und war über eine Stunde von uns entfernt. Von einem schön angelegten Rundweg aus, durch satte Vegetation, kommt man zunächst am Kahuna Fall vorbei. Den kann man allerdings nicht so gut sehen, da er zum Teil durch Pflanzen verdeckt wird. Das besondere ist der Akaka Fall mit einer Fallhöhe von über 130 Metern. Sieht wirklich super aus und sollte man unbedingt gesehen haben. Man hat den Eindruck man läuft durch einen botanischen Garten mit riesigem Bambus, tollen Luftwurzelbäumen, Blumen, Lianen, Palmen, Efeu, Moos... und einem kleinen Bächlein. Und dann kommt der langgezogene schmale Wasserfall, der geradewegs den Felsen runterfällt. Wow.
Wir sind danach noch weiter in den Norden gefahren, bis es nicht mehr weiter ging. Nach einem kurzen Mittagessen in Honokaa sind wir am nächsten Highlight und vielleicht meist fotografierten Punkt auf Big Island angekommen, dem Waipi‘o Valley. Von einer schönen Aussichtsplattform kann man direkt in das Tal schauen, sieht die massige grüne Steilküste und den breiten Strand. Viele sind runter ins Tal gelaufen, da nur Allradfahrzeuge die Straße benutzen können. Ich hätte es am liebsten auch gemacht, aber der Weg ist anstrengend und das wollte ich Lore dann doch nicht antun.
Wir sind stattdessen auf einen nahegelegenen Spielplatz gefahren, da konnte sie sich austoben. Auf dem Rückweg haben wir noch beim Kolekole Beach Park angehalten. Er ist derzeit eigentlich für Besucher gesperrt, aber wir brauchten Bewegung und sind einfach reingelaufen. Dort gibt es einen tollen Fluss, Wasserfälle, Höhlen (nicht begehbar, da auf der anderen Flussseite), viele Steine und Baumstämme zum Klettern und eine tolle Brandung. 
Weiter im Süden, direkt neben dem Highway in Pepeekao, gibt es einen vier Meilen langen Scenic Drive, der wirklich lohnenswert ist. Man fährt durch Urwald, über viele einspurige Brücken, passiert den Botanischen Garten und hat einen tollen Blick auf die Küste. 
In absoluter Dunkelheit sind wir um 20.00 Uhr wieder in unserem Saloon angekommen. Das Wildschwein hat wieder neben uns mit lauten Kaugeräuschen diniert, die Frösche singen und heute ergänzt das Prasseln von Regentropfen die Geräuschkulisse. Mehr Grün und mehr Natur geht gar nicht an einem Tag. Das war übrigens der erste Tag auf Big Island, an dem wir kein Lavafeld gesehen haben.
Laute Grüße aus der Dunkelheit,

Silke

Dienstag, 13. Februar 2018

81. Tag: Pahoa

Einmal quer über die Insel.
Wir sind, nachdem Lore nochmal ausgiebig mit den Spielsachen der Gastgeberin gespielt hatte, um 10.00 Uhr zum anderen Ende der Insel aufgebrochen. Zwischen Kailua-Kona (Startpunkt, Westküste) und Hilo (Ziel, Ostküste) liegen die zwei größten Berge der Welt, der Mauna Kea und Mauna Loa (warum sie die höchsten Berge sind, hatte ich ja schon an anderer Stelle erwähnt). Jetzt darf man sich aber nicht denken, dass man kurvige Bergsträsschen benutzt, um auf die andere Seite zu kommen. Nein, man nimmt einfach den Highway. Der hat zwar auch ein paar Kurven, ist aber breit ausgebaut und man braust mit 100 km/h darüber (vorausgesetzt das Auto schafft diese Geschwindigkeit trotz Steigung). Die Fahrt ist dennoch schön. Auf der Westseite ist ja fast immer Sonne, da die Wolken von Osten kommen und an den Bergen hängen bleiben. Das Schauspiel haben wir heute auch erlebt. Die Fahrt begann also sonnig und führte uns durch hübsche Lavalandschaft. Man kann gut beobachten, wo die letzten Lavaflüsse waren. Da ist es kahl und wenn es buschig und grüner wird, ist die letzte Lavaschicht schon etwas älter. Auf den Bergen ist es eher grüner oder gelber, je nachdem wie man es bezeichnen will. Die Berge sind einfach schnörkellose Anhöhen, ohne große Schönheit. Aber durch die Höhe doch irgendwie toll und beeindruckend. Direkt am Mauna Kea waren wir im Recreation Park, denn der hatte einen tollen Spielplatz. Es war angenehm frisch und sonnig dort oben. 
Als wir von dort weitergefahren sind, wurde es spucky. Die Wolken haben die tiefschwarze Lavalandschaft in einen Szenerie aus einem Horrorfilm gehüllt. Das war echt faszinierend. Es sah aus wie in einem Endzeitdrama. Oder man hätte „Nebel des Grauens“ auch direkt dort drehen können. Teilweise war es so neblig, dass man gar nichts mehr gesehen hat und links und rechts Steine und abgemagerte Sträucher. Voll cool. Je tiefer man kommt, desto grüner und sonniger wird es. Das war sehr spannend zu sehen.
Wir sind direkt zu den Rainbow Falls gefahren, das ist ein schöner Wasserfall in Hilo und man befindet sich echt im Dschungel. Riesige Bäume mit Luftwurzeln eingebettet in sattes Grün. Toll. Die Kopfzone (Wasserstelle bevor es den Abhang runter geht) war sehr hübsch, viele Steine, auf denen wir rumklettern konnten. Das hat sich sehr gelohnt, da vorbei zu fahren.
In Hilo haben wir auch verspätet Mittag gegessen und sind ein bisschen rumgelaufen. Weitere 30 Meilen später waren wir in Pahoa, unserer nächsten Schlafstätte. Die liegt nicht direkt in Pahoa sondern ausserhalb. Konkret ist sie zwei Meilen von der Landstraße entfernt über eine Schotterpiste erreichbar, mitten im Urwald. Die Besitzer haben einen hübschen Saloon dorthin gebaut, der einer Filmkulisse entsprungen sein könnte. Total hübsch. Das Bad ist völlig offen (keine Türen), freistehende Badewanne und die Dusche ist eine umgebaute Gießkanne. Es gibt in der Hütte auch keine Fenster, nur Moskitonetze. Echt abenteuerlich. Zum Glück waren wir kurz vor Sonnenuntergang dort, ich glaube im dunklen hätten wir das nicht gefunden. Hier gibt es absolut kein Licht um uns herum.
Das muss man wirklich sagen, hier auf Big Island gibt es die verrücktesten Unterkünfte. 
Grüße aus dem Urwald (der ganz schön laut ist, aber tierisch laut mit Froschrufen, die wie Vogelgezwitscher klingen, und knistern)

Silke

P.S. Neben mir raschelt es. Ca. vier Meter entfernt kaut ein Wildschwein etwas. Das hört sich an, als würde es neben mir stehen. Lustig. Die Wildschweine hier sind nicht gefährlich und eher klein.

Montag, 12. Februar 2018

80. Tag: Kailua-Kona

Big Island ist wirklich groß.
Heute morgen ging es früh für uns los, da ich wieder eine Bootstour gebucht hatte - gleiches Schiff wie gestern. Schnorcheln und Delfine stand auf dem Programm. Um 6.45 Uhr sind wir zum Anleger gefahren, das Borden war um 7.30 Uhr. Frühstück gab es dort. Wegen dem frühen Start konnten wir heute schön den Sonnenaufgang sehen. Das ist ja am Meer immer besonders schön.
Gleich nach dem Ablegen sind wir an einer Herde Delfine vorbei gefahren. Das war wunderschön. Delfine bewegen sich so elegant im Wasser, das ist herrlich anzuschauen. Sie sind ein bisschen um das Boot rumgeschwänzelt. Leider sollte das unsere einzige Delfinbegegnung heute bleiben. Ich dachte ja, sie wären auch in der Schnorchelbucht und man könnte vielleicht mit ihnen schwimmen. Das war aber leider nicht so. Die Tour war aber trotzdem schön. Lore hatte einen Neoprenanzug und Schwimmflügel an und eine Poolnudel. Leider hat sie das mit dem Schnorchel nicht hinbekommen... er wollte einfach nicht im Mund bleiben. Daher ist sie geschwommen und ich habe immer mal den Kopf unter Wasser gehalten und geschaut, was dort so rumschwimmt. Das Wasser war ultra klar und man konnte einige schöne Fische sehen. Leider waren auch hier die Korallen nicht in Bestform (also ziemlich ramponiert). Wir waren lange im Wasser und ich habe auch noch kurz SUP (Stand-Up-Paddling) ausprobiert, es gab nämlich einiges an Schwimmgeräten, die vom Boot gestellt wurden. Der Wasserspaß und das frühe Aufstehen haben ihren Tribut gezollt, die Rückfahrt hat Lore verschlafen. Es gibt nichts friedlicheres, als das blaue Meer und der wolkenfreie Horizont vor einem und ein schlafendes Kind im Arm. 
Einen Wal haben wir noch gesehen, der sogar für uns gesprungen ist. Was will man mehr. Die Bootstour endete um 12.30 Uhr und da wir auf dem Boot schon gegessen hatten, sind wir direkt zu einem Ausflug gestartet. Wir sind immer an der Küste entlang an die Nordspitze nach Hawi gefahren. Die Fahrt war landschaftlich sehr abwechslungsreich über Lavawüsten und durch Buschland. Im Norden ist alles viel grüner und üppiger als im Süden. Der große Überraschungseffekt kam aber auf dem Rückweg. Da sind wird durch die Berge gefahren. Eine tolle Allee entlang, links und rechts grüne Weideflächen mit vielen Rindern, Pferden und Schafen, tolle Berge und ein sensationeller Blick auf die Küste. Es hatte was vom Allgäu und gar nicht von Hawaii. Dieser Umweg hatte sich voll gelohnt, auch wenn Lore von den vielen Kurven fast schlecht geworden ist. 
Um uns nach der langen Autofahrt auszutoben, haben wir am Hapuna State Beach Park Halt gemacht. Angeblich der schönste Strand der Insel. Stimmt. Der Strand war super. Weißer feinkörniger Sand, tolles Meer mit sanftem Einstieg, umgeben von den üblichen Rasenflächen mit Grillmöglichkeiten. Sehr hübsch. Wir haben das beliebte Spiel „Die Welle kriegt mich nicht“ gespielt. Das geht so. Du stellst dich möglichst nah ans Wasser und wenn die Welle deine Füße zu überschwemmen droht, läufst du schnell quietschend weg. Das spielen wir am liebsten.
Nach dem Sonnenaufgang heute morgen wurden wir auch wieder von einem tollen Sonnenuntergang verwöhnt. Das Wetter hier an der Westküste ist einfach unglaublich.
Um 18.45 Uhr waren wieder in unserer Unterkunft. Lore hat sich den ganzen Tag auf die Spielsachen gefreut. Sie wollte natürlich auch gar nicht aufhören, damit zu spielen und ist erst spät und schlagkaputt ins Bett gefallen.
Ein toller Tag, der viel geboten hat. Bootsfahrt mit Delfinen und Wal, Schnorcheln, Inselerkundung und Strandspaß. Mehr kann man nicht verlangen.
Müde Grüße,

Silke


Sonntag, 11. Februar 2018

79. Tag: Kailua-Kona

Ein Wal, da bläst er. 
Heute morgen hieß es Taschen packen, aufräumen, auf der Terrasse frühstücken und los geht es, zum nächsten Ort auf Big Island. Unser Ziel war Kailua-Kona, die drittgrößte Stadt von Hawaii. Davon merkt man allerdings wenig, denn alle Städte auf Hawaii sind klein oder winzig. Anderthalb Stunden Richtung Norden an der Westküste liegt Kailua-Kona. Dort waren wir ja schon mit dem Flieger aus Kauai gelandet. 
Wir waren - trotz Stau (ja, das gibt es selbst auf Hawaii) - pünktlich mittags zu unserem Bootsausflug da. Whale Watching, natürlich mit Walgarantie. Ist auch nicht schwer so eine Garantie zu geben, da die Wale hier gerade Kälber großziehen, wie die Delfine übrigens auch. Das Wetter war brillant für eine Bootstour. Strahlend blauer Himmel ohne das kleinste Wölkchen. 
Das Schiff war groß und richtig modern. Es hatte Sitzplätze an den richtigen Stellen, kühle Getränke und Snacks, sowie eine Walexpertin, die die ganze Zeit geredet hat.
Wir sind an der Küste Richtung Norden gefahren, gegen die Wellen. Lore fand das lustig, denn es glich teilweise einer Achterbahnfahrt. Mir wurde davon mulmig und das blieb auch den restlichen Tag so. Auf dem Weg zu den Walen haben wir schon zwei Mantas, einen Hammerhai und fliegende Fische gesehen. Da hatte sich die Fahrt im Grunde schon gelohnt. Wir konnten dann drei Wale sichten und sind ihnen mit gebührendem Abstand gefolgt. Wer schon mal Wale beobachtet hat, weiß, dass sie zuerst Wasser ausspritzen, dann ihren Rücken und wenn man Glück hat, ihre Schwanzflosse zeigen und dann wieder bis zu sieben Minuten laUIKeyInputDownArrowng abtauchen, um an einer anderen Stelle wieder sichtbar zu werden. Wir konnten sie einige Zeit beobachten, bevor wir wieder zurück mussten. Kurz vor der Einfahrt in den kleinen Hafen, hat noch eine Herde Delfine unseren Weg gekreuzt. Das war wirklich ein spannender Ausflug. Insgesamt waren wir 2,5 Stunden auf dem Wasser.
Als wir zurück waren, sind wir zu unserer nächsten Bleibe gefahren. Eigentlich wollte ich nur kurz „einchecken“ und die Taschen hinbringen, aber Chandy, unsere Gastgeberin, hat drei Enkelkinder und dementsprechend viele Spielsachen im Haus. Damit hat Lore gespielt und nicht mehr aufgehört. Nach Sonnenuntergang und 2,5 Stunden spielen, konnte ich sie endlich davon überzeugen, noch etwas essen zu fahren. Sie hätte glatt weitergespielt. Da hier nichts um die Ecke ist, mussten wir 15 Minuten in die City zurückfahren. Nach einer leckeren Portion Ramen (Chicken-Udon) ist mir Lore fast im Auto eingeschlafen. Ich habe sie sofort ins Bett gepackt und bei der Gute-Nacht-Geschichte ist sie eingepennt. Wale schauen ist anstrengend, was wohl auch am Wellengang lag.
Wohlige Wal-Grüße

Silke

Samstag, 10. Februar 2018

78. Tag: Ocean View

Unseren letzter Tag in Ocean View haben wir am Strand in der Honaunau Bay verbracht. Das liegt eine gute Dreiviertelstunde von uns entfernt an der Westküste. Big Island ist ja wegen seiner aktiven Vulkane bekannt und nicht wegen der Strände. Es war demnach also auch kein Strand, sondern eine Steinbucht. Der Schnorchelspot Nr. 1 auf Hawaii. 
Wir sind um 11.00 Uhr gemütlich losgefahren und haben drei schöne Stunden am Wasser verbracht. Da der Einstieg ins Meer durch die Steine und Wellen nicht so einfach ist, hat sich Lore nicht hinein getraut. Aber sie hat in einem kleinen „Pool“ gebadet und artig auf mich gewartet, als ich kurz den Kopf unter Wasser gehalten habe. Die Ecke ist wirklich schön zum Schnorcheln, wenn man erstmal sicher ins Wasser gekommen ist. Viele Zitronenfischschwärme und eine Menge andere Fische. Leider sind die Korallen rar, wie so oft in Schnorchelgebieten. Die Leute können sich einfach nicht benehmen und machen alles kaputt. Lange war ich nicht drin, da ich alle 10 Sekunden nach Lore geschaut habe. Da ist kein entspanntes Schnorcheln möglich. Auf den Lavafelsen kann man richtig gut rumklettern, weil sie durch ihre poröse Struktur schön viel Grip haben. Wir sind dann aber von einem winzigen Sandabschnitt noch zusammen ins Wasser gegangen. 
Am Nachmittag sind wir mit dem Auto an der Küste Richtung Norden bis nach Kona gefahren, waren in einem kleinen Shoppingvillage (Holzhütten) und haben etwas gegessen. In Kona ist deutlich mehr los als im Süden. Leider gibt es keine schöne Promenade, auf der man mal flanieren könnte. 
Nach dem Sonnenuntergang sind wir wieder nach Hause gefahren. Finstere Landstraße und das über eine Stunde lang... dabei haben wir wie immer das Rabe Socke Hörbuch gehört (ich weiß nicht warum es immer Rabe Socke beim Autofahren sein muss, ich kann langsam schon mitsprechen).
Das war unser letzter Tag in Ocean View. Morgen ziehen wir weiter nach Kona.
Also schnell nochmal den sensationellen Sternenhimmel genießen und die Seele baumeln lassen.
Grüße aus der bunten Holzhütte mit Meerblick

Silke

Freitag, 9. Februar 2018

77. Tag: Ocean View

Was für ein Tag! Wir haben heute auf einem Vulkan getanzt.
Unser Ausflug hat uns zum Hawaii Volcanoes National Park geführt. Nur eine Autostunde Richtung Osten liegt der Kilauea Vulkan. Rundherum ist ein Nationalpark und auch sonst ist man auf Besucher vorbereitet. Der erste Weg führt zum Kilauea Visitor Center, da erhält man aktuelle Informationen wo der Vulkan aktiv ist und eine kleine Ausstellungsfläche ist eingerichtet. Wir sind dann weiter zum Jaggar Museum. Dort hat man einen wunderbaren Blick auf den Krater und sieht Dämpfe aufsteigen. Eine beeindruckende Aussicht. Im Jaggar Museum ist viel unterschiedliche Lava ausgestellt, krasse Bilder von den letzten Ausbrüchen und ein kleiner Seismograph, bei dem man durch Springen eine Reaktion sieht. Das fand Lore super. Sie hat sich bei jedem Sprung gefreut, wenn die Nadel ausgeschlagen ist.
Als nächstes haben wir uns die Steam Vents angeschaut. Aus Löchern im Boden tritt Rauch aus. Hier konnte man auch nochmal einen schönen Blick in den Krater werfen. Weiter ging es zu den Sulphur Banks. Nach einem kurzen Spaziergang durch einen Urwald erreicht man einen Holzweg, der über die Schwefelquellen führt. Die Steine sind weiß und gelb gefärbt und überall stehen Warntafeln, dass man den Rauch nicht einatmen soll und die Austrittsstellen heiß sind.
Mit dem Auto über den Crater Rim Drive sind wir dann zum Thurston Lava Tube (Lavatunnel) gefahren. Wenn die Lava in großen Massen den Berg runterläuft, entstehen manchmal Tunnel und durch diesen einen konnte man Durchlaufen. Das ist im Grunde wie eine Höhle. Hin- und Rückweg war erneut durch einen Urwald. Tolle dichte Vegetation.
Zum Schluß das Highlight: der Kilauea Iki Lavasee. Über einen steilen, schmalen Dschungelpfad konnte man in den Krater wandern. Ich hatte die Entfernung ein bisschen unterschätzt, aber Lore ist toll runter und auch wieder hoch gelaufen. Wenn man unten ankommt, denkt man, man ist in einem Film. Ein riesiger Krater tut sich auf und man läuft über Lavabänke. Es ist unten wie in einer Wüstenlandschaft mit großen Spalten, ab und zu ein Strauch, der in der kahlen Ebene um sein Leben kämpft, und um einen herum riesige Steilwände. Sehr cool. Natürlich mussten wir unten ein Tänzchen machen. Tanz auf dem Vulkan. Der Kilauea Iki ist übrigens zuletzt 1959 ausgebrochen und da ist diese Landschaft entstanden. Ich wäre gerne noch ein bisschen länger dort geblieben, vor allem weil der Weg dorthin doch recht lange war, aber wir waren von unseren Gastgebern zu einer kleinen Nachbarschaftsparty eingeladen. Also sind wir wieder hoch gekraxelt und mit einem kurzen Spielplatzstopp wieder heim gefahren. 
Wir waren heute übrigens nicht zu zweit unterwegs, sondern zu dritt. Lore hatte ihre Puppe Luzie dabei, die alle Touren auf dem Vulkan tapfer mitgemacht hat.
Abends waren wir dann bei unseren Gastgebern, haben selbstgemachte Salate, pulled Chicken und unglaublich süße Desserts sowie das selbstgebraute Bier genossen. 
Es war ein toller Tag auf dem Vulkan und für mich definitiv eines der Highlights der Reise.
Grüße aus dem Krater,

Silke

Donnerstag, 8. Februar 2018

76. Tag: Ocean View

Hawaiianische Kultstätten standen heute auf dem Programm. Zumindest die, die man ohne lange Fahrzeiten erreicht.
Nach einem gemütlichen Frühstück auf unserer Terrasse mit Blick auf den Ozean sind wir um 10.30 Uhr Richtung Nordwesten gestartet. Wir wollten heute wieder nicht lange Auto fahren und haben deshalb Ziele an der südlichen Westküste gewählt. Unser erster Stopp war der Pu‘uhonua O Honaunau National Historic Parc. Ein ehemaliger Zufluchtsort für Hawaiianer, die die Stammesriten verletzt hatten und ausgestoßen wurden oder flüchteten, um der Todesstrafe zu entgehen. Ein paar Grundmauern stehen noch, insgesamt ist das Gelände aber schön hergerichtet und wir haben einige Zeit damit verbracht, dort rumzulaufen und auf den Lavafelsen rumzuspringen. Zudem hatte sich eine Schildkröte auf Futtersuche in sehr seichtes Gewässer getraut und wir konnten sie schön beobachten. 
Wenige Meter davon entfernt (für den kürzeste Weg sind wir ein Stück durch kniehohes Wasser gewatet) liegt eine Schnorchelbucht, Honaunau Bay. Wohl eine der schönsten der gesamten Inselgruppe. Dort war so viel los, dass ich zuerst dachte, dort wären Delphine, aber stattdessen versammelten sich alle auf der Steinbucht und sprangen mit Schnorchel und Brille ins Wasser. Leider hatte ich meine Schnorchelsachen nicht dabei. Ein Grund nochmal zurückzukommen.
Als wird dort losfuhren war der Mittag schon vorbei und deshalb sind wir am Highway zum nächstbesten BBQ-Grill gefahren und haben ein Pulled Chicken Sandwich gegessen. Lecker.
Lore wollte unbedingt auf einen Spielplatz und daher war unser nächstes Ziel der Kamakana Playground. Superschön gemacht. Leider hat uns ein Schauer nach kurzer Spielzeit vertrieben und wir sind wieder Richtung Süden aufgebrochen. 
Unser letzter Stopp war in Napoopoo. Dort ist auch eine heilige Stätte, denn hier soll Kapitän James Cook zum ersten Mal auf hawaiianischen Boden getreten sein. (Cook wurde übrigens bei seinem zweiten Besuch in Hawaii bei einem Kampf getötet... aber das nur am Rande). Es gibt viele Mauerreste und hübsche Steintürmchen (einzelne Lavasteine werden lose übereinander gelegt). Wir haben auch ein paar Türme gebaut und die Lavasteine bewundert. Denn wie kann es anders sein, die Bucht besteht aus Steinen, diesmal aber nicht aus erkaltetem Lavafluss sondern aus vielen kleinen vom Meer gerundeten Steinen - ideal zum Türme bauen. 
Heute sind wir zum ersten Mal im Hellen zu unserer Holzhütte zurückgekehrt und haben den beeindruckenden Sonnenuntergang von unserer Terrasse angeschaut. Jetzt sitze ich wieder bei einem hawaiianischen Blonde Ale (Bier) unter dem tollen Sternenhimmel und freue mich des Lebens. 
Aloha,

Silke

Dienstag, 6. Februar 2018

75. Tag: Ocean View

Was für ein Blick, als wir heute morgen erwachten und das erste Mal sahen, wo wir überhaupt gelandet waren. Um uns herum ist Lavageröll, am Horizont sieht man die weiß schäumenden Wellen und ein dunkleres Meerblau, das in ein helleres Himmelblau übergeht. Es ist herrlich friedlich hier. Wir haben den ganzen Vormittag in unserer bunten Holzhütte verbracht und gemütlich gefrühstückt. Lore hat gespielt, während ich Reiseführer gelesen habe. Nach der vielen Fahrerei der letzten Tage stand fest, was auch immer wir tun, wir bleiben in der Nähe. Wegen des leeren Kühlschranks sind wir mittags aufgebrochen und an der Südküste Richtung Osten gefahren, unterwegs gab es hawaiianisches Essen aus der Plastikbox. Nach nur 30 Minuten auf einer teilweise kerzengeraden, welligen Landstraße über Lavafelder und dann durch grüne Abschnitte waren wir am Black Sand Beach Park in Punalu. Wir wollten Schildkröten sehen, dafür ist der Strand bekannt. Er ist wirklich pechschwarz und besteht aus ganz kleinen Lavakügelchen. Wir haben vier und eine Schildkröte gesehen, die sich faul am Strand gesonnt haben. Das hat uns inspiriert und ich bin auf der Decke eingepennt, während Lore gespielt hat. Hier war mächtig was los und das obwohl man nicht gut baden konnte (sehr steinig, außerdem schaut dort gerne mal ein Hai vorbei). Alle wollten die Schildkröten sehen. Wir sind noch auf den Lavafelsen rumgeklettert und dann weiter zum Whittington Beach Park, wo man angeblich baden kann. Dort war es uns aber zu felsig und wir sind stattdessen zum tollen Spielplatz in Naalehu weitergezogen. Kurz vor Sonnenuntergang haben wir uns auf den Heimweg gemacht, nicht ohne am Supermarkt anzuhalten und den Kühlschrank aufzufüllen. Abends haben wir auf unserer hübschen Terrasse gegessen, über uns ein wunderbarer Sternenhimmel. Das fühlte sich heute fast wie Urlaub an. Auch mal schön, nichts vorzuhaben. 
Unter dem Orion sitzend,

Silke

74. Tag: Ocean View

Irgendwo im Nirgendwo. Nein, falsch, irgendwo in der Lavawüste.
Wir sind heute entspannt aufgestanden, denn heute war ein Reisetag. Nachdem uns Kauai so hängen gelassen hat, wegen dem Wetter, machten wir uns auf nach Big Island. Oder auch Hawaii. Die größte der Inseln und ehemalige Hauptinsel (bevor ihr wirtschaftlich Oahu mit Honolulu den Rang abgelaufen hat), Geburts- und Todesstätte von King Kamehameha.
Um 10.00 Uhr haben wir nach gemächlicher Packerei und Wurschtelei die Wohnung in Princeville verlassen und sind zum dortigen Spielplatz gefahren. Wir hatten nichts auf dem Plan und genug Zeit, bevor der Flieger starten sollte. Ganze zwei Stunden ist Lore darauf rumgetobt und dann - wie kann’s anders sein - hat uns der Regen vertrieben. Auf der Fahrt zum Flughafen haben wir schnell noch in Kapaa beim BBQ-Mexikaner Halt gemacht und waren dann pünktlich zur Fahrzeugübergabe um 13.30 Uhr dort. Unser Flugzeug hatte leider einen Defekt, weshalb wir erst eine Stunde später starten konnten. In der Zwischenzeit hat Lore ein schönes Bild in unser Reisetagebuch gemalt. 
Eine Stunde vor Sonnenuntergang sind wir gelandet, direkt auf einem Lavafeld. Auf Big Island gibt es noch aktive Vulkane und die höchsten Berge (wenn man die Masse unter dem Wasser mitzählt, sogar der Welt, aber wer macht das schon... nur Hawaiianer). Von der Insel haben wir noch nichts gesehen. Sie ist noch dünner besiedelt als Kauai und wir sind lange Zeit kurvige Straßen gefahren, die nur von den Autolichtern erhellt wurden. Die Fahrt vom Flughafen dauerte zwei Stunden. Gut, wir haben noch einen kurzen Essensstopp eingelegt, und waren um kurz nach 20.00 Uhr am Ziel. Unsere Holzhütte in der Lavawüste, Heimat für die nächsten Tage. Die Gastgeberin hat uns herzlich begrüßt und die Unterkunft ist mega schön. Selbst im Dunkeln. Offene Küche. Also offen, keine Wände. Terrasse mit Blick auf den Sternenhimmel und den von Blitzen erleuchteten Himmel (es kommt gerade ein Gewitter). Ich bin sehr gespannt, wo wir gelandet sind. Ich habe noch nichts gesehen, alles ist stockfinster. Keine Nachbarhäuser, eigener Strom, selbstgebrautes Bier (lecker, habe ich direkt probiert), auf der Terrasse baumelt meine Wäsche im Wind, die in Kauai seit zwei Tagen nicht trocknen wollte. Das wird ein echter Überraschungseffekt, wenn wir morgen aufwachen. Die einzigen Geräusche macht der Wind, die geckernden Geckos und zirpende Grillen. Ach ja, und das Donnergrollen im Hintergrund. Ich bin optimistisch, hier hat es wohl schon lange nicht mehr geregnet. Die Wolken sind auf der Ostseite der Insel. Wir sind in der Nähe der Südspitze, die im Westen liegt. Ocean View. 
Grüße aus der Dunkelheit,

Silke

Montag, 5. Februar 2018

73. Tag: Princeville

Kauai, es hätte so schön sein können.
Mit Regengeplätscher sind wir heute morgen erwacht und haben uns lieber nochmal im Bett umgedreht, als aufzustehen. Damit haben wir uns gaaaanz viel Zeit gelassen. Und als wir dann in den Tag gestartet sind, hat uns die Sonne begrüßt. Da war es schon 10 Uhr. 
Unser Plan für heute war, die berühmte Na Pali Küste per Boot anzuschauen. Da der Startpunkt im Süden der Insel lag, Port Allen, dachte ich mir, wir wagen nochmal einen zweiten Versuch mit dem Weimea Canyon. So gedacht, so gemacht. Wir sind nach zwei Stunden Fahrt an der Südküste angekommen und es war klar, den Canyon werden wir nicht in Gänze sehen. Die Wolken hingen zu tief. Aber wenn wir schon mal da sind, fahren wir wenigstens bis zur Wolkengrenze. Das war ungefähr da, wo wir auch beim letzten Mal waren. Ich habe von ein paar anderen Aussichtspunkten schnell ein Bildchen geschossen und dann zog es sich auch schon zu und fing an zu regnen. Nein, Regen wäre zu milde ausgedrückt. Es schüttete. Und da war auch klar, die Bootsfahrt findet heute nicht statt. Somit bleiben uns die drei Top-Sehenswürdigkeiten der Insel leider verborgen: Weimea Canyon, Na Pali Küste (mit Whale Watching, schade) und die Kajakfahrt auf dem Wailua River mit Bad im Wasserfall. 
Stattdessen hat mir mein Telefon ständig unaufgefordert Flutwarnungen geschickt, aber davon war auf dem Highway zum Glück nichts zu merken. Es hat zwar gegossen wie aus Kübeln und viele neue Seen sind entstanden, aus Bächen wurden Flüsse und in den Bergen gab es Wasserfälle, die vorher noch nicht da waren. Es ist erstaunlich, wie sich alles verändert, wenn es immer wieder heftig regnet. Meine Wäsche steht übrigens seit zwei Tagen auf der Terrasse und ist immer noch nass, wahrscheinlich werde ich vieles feucht einpacken müssen.
Was macht man an einem verregneten Nachmittag? Wir sind auf dem Rückweg (der war ja lang genug) in ein Shopping-Zentrum gegangen. Lore hat sich in einem Laden mit Automatenspielen vergnügt (diese Abzockerläden, in denen man für 1 Dollar 30 Sekunden etwas spielen kann, finde ich schrecklich, aber wenn es ihr gefällt...). Und ich habe mir eine längst überfällige Pediküre geleistet und dabei das Ende des Superbowl-Finales angeschaut (war ganz spannend). Wir waren um 18 Uhr wieder in Princeville, haben noch einen schönen Sonnenuntergang gesehen, denn dort hatte sich der Regen inzwischen verzogen. Wir sind später noch ein letztes Mal in den schönen Whirlpool unter einem sensationellen Sternenhimmel gesprungen. Das hat sich wirklich gelohnt und einen Pool wird es jetzt länger für uns nicht geben. 
Grüße aus dem überfluteten Kauai

Silke

Sonntag, 4. Februar 2018

72. Tag: Princeville

Heute war ein komischer Tag. Irgendwie war er nicht rund. Alles was wir machen wollten, hat nicht oder nur halb geklappt und nirgendwo hatten wir eine richtig gute Zeit. Zudem waren wir viel zu lange im Auto unterwegs.
Eigentlich sollten wir heute eine Kajak-Tour auf dem Wailua River machen mit Wanderung und Baden am Wasserfall. Wegen dem vielen Regen wurde die Tour aber abgesagt. Deshalb sind wir mit dem Auto hingefahren. Der erste war der Opaeka‘a Fall. Den konnten wir nur vom Aussichtspunkt anschauen. Ich habe zwar einen Zugang gesucht, von dem man hinwandern kann, aber der Weg war gesperrt. Das nächste wäre die Fern Grotto gewesen, die wir uns hätten anschauen können, aber da fahren nur Boote hin, die natürlich auch nicht unterwegs waren. Es hat zwar aktuell nicht geregnet, aber nachts und teilweise tagsüber kommt es immer wieder zu Regenfällen und die Straßen sind teilweise auch überschwemmt. Dann sind wir zum Wailua Fall gefahren, den man auch schön vom Aussichtspunkt sehen konnte, aber wieder gab es keinen Zugang zu Fuß. Eigentlich haben wir uns das erste Mal bewegt, als wir durch den Walmart in Lihue geschlendert sind. Der nächste Stopp hätte der Nawiliwili Beach Park sein können, der war aber so unspektakulär, dass wir direkt weitergefahren sind. Es war schon 15.00 Uhr und wir sind wieder Richtung Norden. Ziel: Kilaua Lighthouse. Der Leuchtturm liegt in einem Vogelschutzgebiet und ist sehr interessant. Leider schließt er um 16.00 Uhr, so dass wir nur eine halbe Stunde Zeit dort hatten. Da wären wir gerne länger geblieben. Man hatte eine tolle Sicht auf die Steilküste, die von ein paar Stränden durchbrochen war. Wir haben Nistplätze von Vögeln durchs Fernrohr beobachten können und überall waren Schautafeln mit Erläuterungen aufgestellt. 
Na gut, dann fahren wir an den Strand. Anini Beach. Es war Flut, daher wenig Sand und der war auch sehr grobkörnig bis steinig. Lore ist kurz ins Wasser gehüpft, der Himmel hatte sich aber zugezogen (nein, kalt ist es hier nicht, egal ob es regnet, bedeckt ist oder die Sonne scheint, von daher kann man bei jedem Wetter baden gehen). Aber wir haben hier auch keinen Drive reinbekommen. Daher freute sich Lore schon auf den Spielplatz in Princeville, unserer letzten Station auf dem Weg nach Hause. Fünf Minuten nach unserer Ankunft dort fing es an zu regnen. Also wieder nichts mit Austoben. Ihr merkt bestimmt, dass alle Versuche, einen tollen Tag zu haben, heute irgendwie nicht so richtig geklappt haben. Und dann als wir bei uns noch in den Whirlpool gesprungen sind, war der überbevölkert. Da scheint heute eine Gruppe von mehreren Familien eine Party zu feiern. Aber wir waren trotzdem im warmen Sprudelwasser und das war schön. 
Fazit: viel Zeit im Auto für zwei sehr schöne Wasserfälle, die wir aus der Ferne sehen konnten, und einem tollen Leuchtturm. 
Viele Grüße von einem komischen Tag

Silke 

Samstag, 3. Februar 2018

71. Tag: Princeville

Das Wetter auf Kauai meint es nicht so richtig gut mit uns. Die Vorhersage für alle weiteren Tage ist schlecht. Aber wir sind ja an der See und da schlägt es oft schnell um, die Berge heute waren allerdings wieder tief in den Wolken verschwunden.
Als wir aufgewacht sind, hat es geregnet. Ich hatte für heute keinen so rechten Plan und habe einfach auf der Karte geschaut, was in der Nähe liegt. Nach einem gemütlichen Oatmeal-Frühstück sind wir zu einem kleinen Wanderweg, der zum Queens Bath geführt hat. Das lag direkt bei uns um die Ecke. Zuerst haben wir den Einstieg in den Weg gar nicht gefunden, weil er so versteckt war und dann wurde auch schnell klar warum. Es war ein matschiger, steiler, glitschiger, von Wurzeln durchzogener, pfütziger Weg mit vielen umgestürzten Bäumen, über die man klettern musste. Es war kein Wanderweg, sondern ein Kletter-Rutsch-Weg. Dadurch war es aber lustig und hat Spaß gemacht. Zuerst waren wir darauf bedacht, bloß nicht dreckig zu werden. Bald war aber klar, das ist nicht zu schaffen und dann haben wir jede Pfütze mitgenommen. Am Ende kamen wir an einer Steilküste mit tollen Wellenformationen an. Leider hat es in dem Moment wieder stärker angefangen zu regnen und es war etwas ungemütlich. Der Aufstieg war etwas leichter als das Runtergehen (äh, runterrutschen). Es wundert mich, dass die übervorsichtigen Amerikaner, die für alles ein Verbotsschild haben, so einen Weg überhaupt in einer Karte verzeichnen. Wir waren so dreckig, dass wir direkt wieder in die Wohnung gefahren sind und geduscht haben.
Blitzeblank und trocken - der Regen hatte inzwischen aufgehört - sind wir in das Princeville Shopping Center gefahren und haben gebummelt und zu Mittag gegessen. Wandern macht hungrig. (Shopping Center auf Kauai = kleine Häuschen mit Geschäften, ähnlich wie ein Outletcenter bei uns, nur mit wenig namhaften Marken und viel kleiner).
Den Nachmittag haben wir damit verbracht, an der Nordküste Richtung Westen zu fahren, die landschaftlich echt super ist. Teilweise denkt man, man fährt durch einen Dschungel, dann tauchen wunderschöne Strände auf, es gibt etliche einspurige Brücken, die man passiert und urige Häuschen und Felder. Überall laufen wilde Hühner herum (das war auf Oahu auch schon so. Die Hühner scheinen die heiligen Kühe von Hawaii zu sein. Wobei sie hier auch auf der Speisekarte stehen). 
Wir sind bis Maniliholo Dry Cave (große Höhle) am Haena Beach Park gefahren. Der Strand dort war herrlich und wir sind eine Weile dort rumspaziert. Auf der Rückfahrt haben wir noch in Hanalei Halt gemacht und die dortige Shoppingmeile bebummelt. Nach einem Spielplatzstopp in Princeville sind wir zuhause in den heißen Whirlpool gehüpft und waren dann um 19.00 Uhr in der Wohnung. Der Tag war also unerwartet schön und erlebnisreich, trotz des wechselhaften Wetters.
Matschige Grüße

Silke

Freitag, 2. Februar 2018

70. Tag: Princeville

Es gibt auf Kaua‘i eine Top-Sehenswürdigkeit, die man gesehen haben muss. Der Weimea-Canyon ist der größte Canyon im Pazifik (16 Kilometer lang, 900 Meter tief). Wir waren heute da. Nur den Canyon haben wir nicht gesehen...
Da man die Insel leider nicht umrunden kann und wir im Norden wohnen, mussten wir den denkbar längsten Weg zurücklegen, um dorthin zu kommen. Luftlinie liegen wir nur wenige Meilen entfernt, aber auf unserer Seite gibt es keinen Zugang. Die Fahrt dorthin dauerte über zwei Stunden. Deshalb war mein Plan, so früh zu starten, dass Lore auf der Hinfahrt schlafen kann. Um 6.45 Uhr ging’s los, aber Lore war wach und ist erst auf der Rückfahrt am Nachmittag eingeschlafen. Der Morgen hat schon gedämmert, aber ein schöner Sonnenaufgang blieb uns verwehrt, da es wolkig war und sogar leicht regnete. Aber wir sind gut durchgekommen, auch wenn es ein paar Staupunkte auf der Insel gibt.
Zum Frühstück in Weimea haben wir am Strand Halt gemacht und sind danach die Straße in die Berge raufgefahren. Vom ersten Aussichtspunkt hatten wir eine tolle Sicht auf das sattgrüne Tal und es hat Lust auf Mehr gemacht. Dazu kam es aber leider nicht, denn wir sind in die Wolken reingefahren und dringeblieben. Vom Canyon haben nichts, aber wirklich gar nichts sehen können. Man kennt das ja von den Bergen, Nebel im Tal und Sonne auf dem Berg. So hoch sind die Berge hier aber nicht und obwohl wir noch zu den nächsten zwei Aussichtspunkten gefahren sind, blieb es wie es war. Dicke Nebelsuppe. Da Lore drohte von der kurvenreichen Fahrt schlecht zu werden, sind wir dann unverrichteter Dinge umgekehrt. Zurück an der Küste war es heiß und sonnig. Schade, kein Canyon in Sicht.
Nach dem langen Autofahren haben wir einen ausgiebigen Stopp in Hanapepe eingelegt, das mit einer historischen Hauptstraße warb. Hier wieder westernähnliche Holzhäuser mit Galerien, Shops und Imbissen. Alles runtergekommen und dadurch charming. Wir haben ein Süppchen in einem Krämerladen gegessen, amerikanische Kinderbücher in einem Buchladen angeschaut und sind über eine freischwingende Brücke gelaufen. Lore durfte sich auf dem Spielplatz austoben. Da war schon Nachmittag. Auf der Rückfahrt haben wir einige Stopps eingelegt: Salt Pond Park, Poipu Beach Park, Spounting Horn Park (das ist lustig. Kleiner Exkurs: Sobald der Strand an eine Rasenfläche grenzt haben wir auf Hawaii einen Park. Wenn es dann noch was „Besonderes“ gibt, wird auch gleich eine Aussichtsplattform dazu gebaut. Der Spounting Horn Park liegt an einer Felsenküste. Bei jeder Welle wird Wasser unter die Felsen gespült und an einer Stelle ist ein Loch, aus der dann eine Fontaine spritzt. Das ist so ein Ereignis, dass es sogar Busparkplätze und eine Reihe von Marktständen für die ganzen Besucher gibt. Ja, die Fontaine war nett anzuschauen, aber der Aufwand dafür leicht übertrieben).
Auf der stauigen Rückfahrt hat es dann richtig angefangen zu regnen. Wir waren um 18 Uhr erschöpft zuhause und haben uns einen netten Abend gemacht.
Neblige Canyon-Grüße

Silke