Es gibt auf Kaua‘i eine Top-Sehenswürdigkeit, die man gesehen haben muss. Der Weimea-Canyon ist der größte Canyon im Pazifik (16 Kilometer lang, 900 Meter tief). Wir waren heute da. Nur den Canyon haben wir nicht gesehen...
Da man die Insel leider nicht umrunden kann und wir im Norden wohnen, mussten wir den denkbar längsten Weg zurücklegen, um dorthin zu kommen. Luftlinie liegen wir nur wenige Meilen entfernt, aber auf unserer Seite gibt es keinen Zugang. Die Fahrt dorthin dauerte über zwei Stunden. Deshalb war mein Plan, so früh zu starten, dass Lore auf der Hinfahrt schlafen kann. Um 6.45 Uhr ging’s los, aber Lore war wach und ist erst auf der Rückfahrt am Nachmittag eingeschlafen. Der Morgen hat schon gedämmert, aber ein schöner Sonnenaufgang blieb uns verwehrt, da es wolkig war und sogar leicht regnete. Aber wir sind gut durchgekommen, auch wenn es ein paar Staupunkte auf der Insel gibt.
Zum Frühstück in Weimea haben wir am Strand Halt gemacht und sind danach die Straße in die Berge raufgefahren. Vom ersten Aussichtspunkt hatten wir eine tolle Sicht auf das sattgrüne Tal und es hat Lust auf Mehr gemacht. Dazu kam es aber leider nicht, denn wir sind in die Wolken reingefahren und dringeblieben. Vom Canyon haben nichts, aber wirklich gar nichts sehen können. Man kennt das ja von den Bergen, Nebel im Tal und Sonne auf dem Berg. So hoch sind die Berge hier aber nicht und obwohl wir noch zu den nächsten zwei Aussichtspunkten gefahren sind, blieb es wie es war. Dicke Nebelsuppe. Da Lore drohte von der kurvenreichen Fahrt schlecht zu werden, sind wir dann unverrichteter Dinge umgekehrt. Zurück an der Küste war es heiß und sonnig. Schade, kein Canyon in Sicht.
Nach dem langen Autofahren haben wir einen ausgiebigen Stopp in Hanapepe eingelegt, das mit einer historischen Hauptstraße warb. Hier wieder westernähnliche Holzhäuser mit Galerien, Shops und Imbissen. Alles runtergekommen und dadurch charming. Wir haben ein Süppchen in einem Krämerladen gegessen, amerikanische Kinderbücher in einem Buchladen angeschaut und sind über eine freischwingende Brücke gelaufen. Lore durfte sich auf dem Spielplatz austoben. Da war schon Nachmittag. Auf der Rückfahrt haben wir einige Stopps eingelegt: Salt Pond Park, Poipu Beach Park, Spounting Horn Park (das ist lustig. Kleiner Exkurs: Sobald der Strand an eine Rasenfläche grenzt haben wir auf Hawaii einen Park. Wenn es dann noch was „Besonderes“ gibt, wird auch gleich eine Aussichtsplattform dazu gebaut. Der Spounting Horn Park liegt an einer Felsenküste. Bei jeder Welle wird Wasser unter die Felsen gespült und an einer Stelle ist ein Loch, aus der dann eine Fontaine spritzt. Das ist so ein Ereignis, dass es sogar Busparkplätze und eine Reihe von Marktständen für die ganzen Besucher gibt. Ja, die Fontaine war nett anzuschauen, aber der Aufwand dafür leicht übertrieben).
Auf der stauigen Rückfahrt hat es dann richtig angefangen zu regnen. Wir waren um 18 Uhr erschöpft zuhause und haben uns einen netten Abend gemacht.
Neblige Canyon-Grüße
Silke
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