Einmal quer über die Insel.
Wir sind, nachdem Lore nochmal ausgiebig mit den Spielsachen der Gastgeberin gespielt hatte, um 10.00 Uhr zum anderen Ende der Insel aufgebrochen. Zwischen Kailua-Kona (Startpunkt, Westküste) und Hilo (Ziel, Ostküste) liegen die zwei größten Berge der Welt, der Mauna Kea und Mauna Loa (warum sie die höchsten Berge sind, hatte ich ja schon an anderer Stelle erwähnt). Jetzt darf man sich aber nicht denken, dass man kurvige Bergsträsschen benutzt, um auf die andere Seite zu kommen. Nein, man nimmt einfach den Highway. Der hat zwar auch ein paar Kurven, ist aber breit ausgebaut und man braust mit 100 km/h darüber (vorausgesetzt das Auto schafft diese Geschwindigkeit trotz Steigung). Die Fahrt ist dennoch schön. Auf der Westseite ist ja fast immer Sonne, da die Wolken von Osten kommen und an den Bergen hängen bleiben. Das Schauspiel haben wir heute auch erlebt. Die Fahrt begann also sonnig und führte uns durch hübsche Lavalandschaft. Man kann gut beobachten, wo die letzten Lavaflüsse waren. Da ist es kahl und wenn es buschig und grüner wird, ist die letzte Lavaschicht schon etwas älter. Auf den Bergen ist es eher grüner oder gelber, je nachdem wie man es bezeichnen will. Die Berge sind einfach schnörkellose Anhöhen, ohne große Schönheit. Aber durch die Höhe doch irgendwie toll und beeindruckend. Direkt am Mauna Kea waren wir im Recreation Park, denn der hatte einen tollen Spielplatz. Es war angenehm frisch und sonnig dort oben.
Als wir von dort weitergefahren sind, wurde es spucky. Die Wolken haben die tiefschwarze Lavalandschaft in einen Szenerie aus einem Horrorfilm gehüllt. Das war echt faszinierend. Es sah aus wie in einem Endzeitdrama. Oder man hätte „Nebel des Grauens“ auch direkt dort drehen können. Teilweise war es so neblig, dass man gar nichts mehr gesehen hat und links und rechts Steine und abgemagerte Sträucher. Voll cool. Je tiefer man kommt, desto grüner und sonniger wird es. Das war sehr spannend zu sehen.
Wir sind direkt zu den Rainbow Falls gefahren, das ist ein schöner Wasserfall in Hilo und man befindet sich echt im Dschungel. Riesige Bäume mit Luftwurzeln eingebettet in sattes Grün. Toll. Die Kopfzone (Wasserstelle bevor es den Abhang runter geht) war sehr hübsch, viele Steine, auf denen wir rumklettern konnten. Das hat sich sehr gelohnt, da vorbei zu fahren.
In Hilo haben wir auch verspätet Mittag gegessen und sind ein bisschen rumgelaufen. Weitere 30 Meilen später waren wir in Pahoa, unserer nächsten Schlafstätte. Die liegt nicht direkt in Pahoa sondern ausserhalb. Konkret ist sie zwei Meilen von der Landstraße entfernt über eine Schotterpiste erreichbar, mitten im Urwald. Die Besitzer haben einen hübschen Saloon dorthin gebaut, der einer Filmkulisse entsprungen sein könnte. Total hübsch. Das Bad ist völlig offen (keine Türen), freistehende Badewanne und die Dusche ist eine umgebaute Gießkanne. Es gibt in der Hütte auch keine Fenster, nur Moskitonetze. Echt abenteuerlich. Zum Glück waren wir kurz vor Sonnenuntergang dort, ich glaube im dunklen hätten wir das nicht gefunden. Hier gibt es absolut kein Licht um uns herum.
Das muss man wirklich sagen, hier auf Big Island gibt es die verrücktesten Unterkünfte.
Grüße aus dem Urwald (der ganz schön laut ist, aber tierisch laut mit Froschrufen, die wie Vogelgezwitscher klingen, und knistern)
Silke
P.S. Neben mir raschelt es. Ca. vier Meter entfernt kaut ein Wildschwein etwas. Das hört sich an, als würde es neben mir stehen. Lustig. Die Wildschweine hier sind nicht gefährlich und eher klein.
P.S. Neben mir raschelt es. Ca. vier Meter entfernt kaut ein Wildschwein etwas. Das hört sich an, als würde es neben mir stehen. Lustig. Die Wildschweine hier sind nicht gefährlich und eher klein.
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