Sonntag, 7. Januar 2018

44. Tag: Taipeh

Ich war noch nie in China oder Taiwan und deshalb sehr gespannt auf das Land. Viel haben wir heute wegen der Umstände leider noch nicht sehen können, aber der erste Eindruck ist vielversprechend. 
Aufgrund unserer Reiseaktivität gestern haben wir lange geschlafen. Einfach so lange, bis wir wach waren und sind dann gemütlich aufgestanden, ohne Zeitdruck. Lore ging es wieder besser, aber sie war heute nicht topfit. Das habe ich immer wieder gemerkt. Sie hat wenig gesprochen, wegen Halsweh, und deshalb auch sehr wenig gegessen und getrunken. Das Fieber war aber zum Glück weg. 
Das Hotel liegt in der Nähe des Hauptbahnhofs in einer geschäftigen Straße mit vielen Imbissen, Garküchen und Läden. Wenn man rausgeht wird man gleich von einer Vielfalt an Gerüchen - aber netten - empfangen. Wir wollten zum Start kein Risiko eingehen und haben uns nicht den lokalen Köstlichkeiten hingegeben, sondern sind zu Starbucks. Ich wollte sichergehen, dass Lore auch was isst. Hat sie zwar wenig, aber ein bisschen. Wusstet ihr, dass man im Starbucks in Taipeh gar keinen Kaffee trinkt? Also könnte man schon, aber es sind alle Tische belegt und darauf stapeln sich Zettel und Laptops und die Gäste arbeiten oder studieren. Und das alles mit einem Alibi-Getränk an dem sie den halben Tag nippen. Ob das Geschäftsmodell langfristig für Starbucks aufgeht, weiß ich nicht. War für mich aber ein interessantes Bild. Wir waren die einzigen, die nur zum Konsumieren da waren.
Gestärkt sind wir zum Hauptbahnhof gelaufen und haben dort die Tourist Information besucht. Erstmal schauen, was es hier so spannendes gibt - vor allem bei Regen. Hier hat es den ganzen Tag wie aus Kübeln gegossen, ohne Unterbrechung. Leider war das Kunstmuseum geschlossen - da wäre ich gerne hingegangen - daher sind wir zum Wahrzeichen der Stadt, dem Tower 101, mit der roten U-Bahn gefahren. Er ist umringt von unzähligen Shoppingmalls. Auf den Tower sind wir nicht hoch. Da hätte man heute wegen dem Wetter nichts erkennen können. Aber mein Plan war, in eine Spielzeugabteilung zu gehen, damit Lore spielen kann. Das hat zwar geklappt, aber wir mussten über den überdachten Skywalk ungefähr an fünf Malls vorbeilaufen, damit wir zu der Mall mit dem Spielzeug kamen. Das hört sich nicht weit an, war es aber, vor allem, weil Lore heute absolut gar nicht in Lauflaune war. Zumindest sind wir nicht nass geworden, das waren wir nämlich schon, weil wir gerade mal 200 Meter unbedacht auf der Straße gelaufen sind. Schwups waren wir pitschnass. 
Lore hat dort schön gespielt und wir sind - über den selben Weg - gegen 18 Uhr wieder in unserem Viertel am Hotel gewesen. In einer der Imbissbuden habe ich eine Suppe und Fried Rice bestellt. Lore hat gut gegessen, zum Glück. Bis dahin hatte sie jegliche Nahrungsaufnahme verweigert. So war ich aber zumindest beruhigt. 
Taipeh scheint sehr interessant zu sein und fortschrittlicher als Bangkok. Ich habe einen guten ersten Eindruck und bin gespannt darauf, mehr von der Stadt zu sehen als japanisch verspielte Einkaufszentren im Dauerregen.
Gespannte Grüße 

Silke

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