Nagoya, die viertgrößte Stadt Japans, hat sich heute von seiner besten Seite gezeigt.
Wir sind heute morgen gut aus dem Quark gekommen und haben uns um 10.08 Uhr in die akkurate Warteschlange vor der Einstiegstür des Shinkansen eingereiht. Hier wartet man auch sehr ordentlich am Zuggleis und stellt sich nicht wild irgendwo hin. Der schnelle Shinkansen braucht für die etwas über 200km lange Strecke von Odawara nach Nagoya läppische
69 Minuten. Gut, es gibt auch Shinkansen, die doppelt so lange brauchen, aber da steigt niemand ein. Dieser Zug fuhr nämlich vier Minuten früher vom gleichen Gleis. Da ich für Lore kein Zugticket habe, konnte ich ihr natürlich auch keinen Sitzplatz (Reservierung ist kostenlos) buchen. Da der schnelle Zug aber nahezu ausgebucht war, gab es nur einen Mittelplatz. Das heißt, Lore sitzt während der ganzen Fahrt auf meinem Schoß. Ein sehr hilfsbereiter Herr hat aber seinen Platz geräumt und so konnten wir nebeneinander sitzen. Das war nicht nur nett, es war auch viel bequemer. Toller Japaner!
69 Minuten. Gut, es gibt auch Shinkansen, die doppelt so lange brauchen, aber da steigt niemand ein. Dieser Zug fuhr nämlich vier Minuten früher vom gleichen Gleis. Da ich für Lore kein Zugticket habe, konnte ich ihr natürlich auch keinen Sitzplatz (Reservierung ist kostenlos) buchen. Da der schnelle Zug aber nahezu ausgebucht war, gab es nur einen Mittelplatz. Das heißt, Lore sitzt während der ganzen Fahrt auf meinem Schoß. Ein sehr hilfsbereiter Herr hat aber seinen Platz geräumt und so konnten wir nebeneinander sitzen. Das war nicht nur nett, es war auch viel bequemer. Toller Japaner!
Die Fahrt war angenehm aber unspektakulär. Das beeindruckendste war, wie sich der Zug in die Kurven legt, da glaubt man fast, man sei in einem Flugzeug. Die Landschaft war von ein paar Bergen abgesehen, von Häusern gesäumt, die ab und zu von einem ausgetrockneten Flussbett durchzogen waren. War aber nicht schlimm, ich hatte sowieso keinen Fensterplatz und die Fahrt war ja auch recht kurz.
Wir waren dann schon mittags bei unserem Hotel und sind direkt losgezogen, um uns die Stadt anzuschauen. Nagoya ist eine Industriestadt (Heimat von Toyota) und hat ein paar nette Sehenswürdigkeiten, kann aber im Grunde mit den anderen Städten nicht mithalten. Wir waren in der Nagoya Burg, die größte Freilandburg Japans, die ein Shogun erbaut hat. Tolle Anlage mit weitläufigem Park, super Mauer und Burggraben und typischen japanischen Gebäuden. Die Sonne hat uns angelacht und es war fast mild draußen, so dass wir lange im Park waren. Auf dem Weg dorthin sind wir noch an drei Schreinen vorbei gekommen. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir durch das Einkaufsviertel rund um Sakae gezogen, haben den architektonisch interessanten Busbahnhof Oasis 21 gesehen und den TV Tower, der wie ein kleiner Eiffelturm aussieht.
Auf dem Spaziergang zum Hotel haben wir noch zu Abend gegessen und waren um 19.30 Uhr zurück.
Es ist mir bisher in jeder Stadt aufgefallen, dass die Restaurantdichte enorm ist. Entweder kochen die Japaner nicht gerne oder sie sind so gesellig, dass sie immerzu essen gehen. Hier in Japan findet man an jeder Straßenecke eine Vielzahl von Restaurants und Imbisse, so dass man gar nicht verhungern kann. Zumindest nicht, wenn man alles isst. Denn oft weiß ich gar nicht, was ich genau bestelle, obwohl es oft Abbildungen oder Plastiknachbildungen der Gerichte vor der Tür gibt. Geschmeckt hat es aber bisher immer. Und es gibt fast nirgendwo westliches dickmachendes Fastfood wie Hamburger und Pommes. Die Japaner sind ein sehr schlankes Volk, man sieht so gut wie nie einen dicken Menschen. Das finde ich schon beachtlich. Für den schnellen kalten Snack zwischendurch isst man hier Reisbrötchen. Fischige oder fleischige Füllung in Reis mit Alge umhüllt. Schmeckt prima und gibt es in jedem Supermarkt.
Nagoya hat sich prima als Halbtagesziel geeignet. Mir hat die Stadt gut gefallen und gerne hätte ich das vielfältige Kunstangebot noch genossen.
Viele Grüße aus der Industriestadt
Silke
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