Dienstag, 9. Januar 2018

46. Tag: Taipeh

Lore is back. 
Ui, wie mich das freut. Lore hat vormittags zu mir gesagt: Mama, ich bin wieder gesund. Um so besser, wenn sie das beschlossen hat und tatsächlich, sie war heute wieder großartig. Endlich konnten wir uns Taipeh anschauen.
Wir haben gemütlich ausgeschlafen - das geht eh super im fensterlosen Hotelzimmer, man weiß nie wieviel Uhr es ist. Um 10 Uhr sind wir losgezogen und haben erstmal gefrühstückt. Es gab Lores taiwanesisches Standardessen - das hat sie den ganzen Tag essen wollen - Suppe und gekochten Reis. Gar nicht so einfach zu bekommen, da meistens Menüs angeboten werden. Aber ich habe immer den Rest gegessen. Das klappt prima.
Unser Sightseeing wurde wieder durch den Hop-on-Hop-off-Bus gesteuert. Wir sind die blaue Route gefahren und haben Station am Fine Arts Museum gemacht (das leider geschlossen hatte). Wir sind dort durch den Skulpturenpark spaziert. Der Regen hatte glücklicherweise für vier Stunden eine Pause eingelegt und das haben wir natürlich ausgenutzt. Ansonsten war er auch gnädiger und es hat nicht mehr so stark geschüttet, wie die Tage vorher. Dafür waren die Temperaturen über Nacht um 10 Grad gefallen und wir haben zum ersten Mal auf der Reise unsere Winterjacken - die ich eigentlich für Japan eingepackt hatte - angezogen. Wer hätte das gedacht, dass wir sie schon in Taiwan brauchen. 
Unser zweiter Stopp war am National Palace Museum. Das liegt am nördlichen Rand von Taipeh und ist von bewaldeten Bergen umhüllt. Lustig, dass die Berge so nah an der Stadt sind. Man sieht nur Wald und ein paar Häuser. Schöne Gegend. Im Museum wird chinesische Kunst aus allen Dynastien gezeigt. Ich gebe zu, wir waren nicht im Museum, sondern haben nur die dortige Ausstellung für Kinder angeschaut. Die Gebäude des Museums sind allerdings sehr hübsch und prachtvoll mit Gärten und Schrein inszeniert. Dort gab es wieder Reis mit Suppe in einer lustigen Bude, bevor wir mit dem Bus zurück gefahren sind. 
Der dritte Stopp war an der National Chiang Kai-Shrek Memorial Hall und National Concert Hall. Monumentale Prachtbauten im chinesischen Pagodenstil in einer 25 ha großen Anlage mitten in der Stadt. Sehr beeindruckend. Das war nur ein Fotostopp, da wir nirgendwo rein konnten. 
Unser letzter Stopp war wieder Taipei 101, das ehemals größte Gebäude der Welt mit dem ehemals schnellsten Aufzug der Welt. 380 Meter in 37 Sekunden. Leider lag die Aussichtsebene in den Wolken, so dass der Blick über die Stadt getrübt war. Aber dennoch ist es immer schön, wenn Autos so klein wie Ameisen sind und man über die Dächer blicken kann. So langsam ist die Stadt in der Dunkelheit versunken und wir haben wieder mal Reis mit Suppe im Foodcourt geordert. Wie kann’s auch anders sein...
Direkt neben dem Wolkenkratzer ist eine Eiskönigin-Welt aufgebaut. Oder was Taiwanesen darunter verstehen. Ein paar Büdchen, Souvenirshops mit allem was es von der Eiskönigin gibt (sogar ein Armband gegen Moskitos), ein paar Figuren (Elsa, Anna, Sven und Olaf), Eislauffläche (wegen Regen geschlossen... war aber eh Kunststoff-Eis). Normalerweise kostet jede Aktion extra Geld - neben den Eintrittskosten. Aber heute war freier Eintritt, zum Glück. War aber auch nichts los, wegen dem Wetter. Lore hat eine Ewigkeit die ganzen Elsa-Produkte angeschaut und ein Lob an meine Tochter, sie hat nicht einmal gesagt, dass ich ihr etwas davon kaufen soll. Gutes Kind!! Sie wollte nur schauen und hat alles genau inspiziert. 
Lore war wirklich wieder gesund und hat alles toll mitgemacht, ist viel gelaufen und war gut gelaunt. Das war sehr schön und beruhigend für mich.
Mir ist aufgefallen, dass die Stadt recht leer ist. Es sind gar nicht so viele Leute und Autos unterwegs, wie ich bei einer Stadt von solcher Größe erwartet hätte. Es ist alles recht gesittet und ordentlich. Ich habe es mir chaotischer vorgestellt. Ich bin sehr positiv überrascht und mag den Mix aus alten chinesischen Gebäuden und modernem Style. 
Frierende Grüße

Silke

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