Freitag, 12. Januar 2018

49. Tag: Tokio

Die Sonne lacht über Tokio bei strahlend blauem Himmel und 1 Grad. 
Bei diesem echten Kaiserwetter sind wir als erstes im Park des Kaiserpalastes gewandelt. Großzügig angelegter Park im ordentlichen japanischen Stil. Die Kälte war sogar erträglich, wenn man sich in der Sonne aufgehalten hat. Wir waren lange dort und sind flaniert, haben gespielt und Leute beobachtet. Der Park liegt ganz in der Nähe des schönen historischen Hauptbahnhofs von Tokio (Otemachi), in der Mitte der Stadt. Für uns war es eine Bahnfahrt von 25 Minuten von unserer Wohnung aus. Von dort sind wir in den Stadtteil Ginza weitergefahren. Dort ist das Edel-Shopping-Viertel mit allen großen Designermarken. Das war natürlich nicht so das Richtige für uns, aber es ist schick aufgemacht und wir haben dort leckeren Aal mit Reis gegessen. Das Restaurant war so klein, dass es nur drei Tische und vier Thekenplätze gab. Offensichtlich ein Geheimtipp, denn jeder Platz war besetzt. Es gab auch nur ein Gericht. Uns hat es sehr geschmeckt. 
Für den Nachmittag hatte ich eine Rikschafahrt durch den ältesten Stadtteil Tokios, Asakusa, gebucht. Eigentlich dachte ich, es handelt sich um eine Fahrradrikscha, aber nein, sie wurde von einem Mann gezogen. Das war für mich gewöhnungsbedürftig wie ein VIP von Menschenkraft gezogen zu werden. Dick eingepackt in Decken und auf einem Heizkissen sitzend waren wir eine Stunde mit Yuta, unserem Guide, unterwegs. Es ging durch Einkaufsstraßen, vorbei an Tempeln, Schreinen, an einem Geisha-Haus und unzähligen Geschäften und Restaurants. Das Viertel ist schön und die Tour hat echt Spaß gemacht. Yuta ist teilweise sogar gerannt und das fand Lore spitze, so dass sie immer „schneller“ gerufen hat. Yuta macht das übrigens hauptberuflich. 
Unsere letzte Station heute haben wir in Suehirocho gemacht. Dort gibt es natürlich auch viele Geschäfte und Einkaufszentren, vor allem aber sogenannte Maid Cafés. Das sind Cafés, in denen die Kellnerinnen als Dienstmädchen verkleidet sind. Die Japaner lieben Verkleidungen und wir wollten uns das nicht entgehen lassen. Das Ganze ist schon skurril. Nicht nur das man überschwänglich empfangen und betreut wird, man bekommt auch Tierohren aufgesetzt und die Mädels sind ziemlich übertrieben freundlich. Was für ein Bild: Alle Gäste tragen Tierohren und die Kellnerinnen sehen aus wie Comicfiguren. Für meinen Geschmack ist das absurd. Man muss dort ein überteuertes und mittelmäßiges Menü kaufen, um überhaupt da sein zu dürfen.  Lore hat es natürlich gefallen. Was ich besonders interessant fand waren die Gäste. Außer zwei Touristen waren nur junge männliche Japaner dort, zwei davon sogar alleine. 
Erwähnenswert ist auch die Toilette. Die Klobrille war beheizt. Das war super. Das will ich zuhause auch haben. 
Wir waren heute viel unterwegs, kamen gut mit der U-Bahn zurecht und hatten einen echt schönen, erlebnisreichen Tag. 
Von einer beheizten Klobrille träumend,

Silke

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