Mittwoch, 17. Januar 2018

54. Tag: Odawara

Sayonara Tokio - Moshimoshi Odawara.
Wir haben Tokio verlassen und sind am Fuße des Fuji, dem Wahrzeichen Japans. Gesehen haben wir ihn allerdings noch nicht, denn heute hingen die Wolken bis zum Boden. Es hat, seitdem wir in Odawara sind, stark geregnet. 
Heute morgen in Tokio war es zwar bedeckt aber trocken. Wir sind gemütlich mit unserem Gepäck losgezogen. Da unsere Bahnlinie keinen direkten Anschluss zum Hauptbahnhof hat, blieb uns nur die Möglichkeit, in der Nähe auszusteigen und den einen Kilometer zu laufen. Das ist natürlich mit den beiden Taschen ein bisschen anstrengend, aber wir hatten es nicht eilig. Es fährt jede halbe Stunde ein Zug und es war egal, wann wir ankommen. Wir haben dann den Zug um 11.56 Uhr genommen. Die Züge - das ist bekannt - fahren auf die Minute pünktlich. Unser Shinkansen Tokio - Odawara natürlich auch. Ich hatte gehofft, dass man auf der kurzen Fahrt von 34 Minuten ein bisschen von der japanischen Landschaft sieht, aber das Land ist dicht besiedelt und erst kurz vor unserer Haltestelle gab es endlich ein paar Lücken zwischen den Häusern in Form von Feldern und ein paar wolkenverhangenen Bergen im Hintergrund. 
Vom Bahnhof in Odawara hatten wir es nicht weit zu unserer airbnb-Unterkunft. Es wieder eine kleine Wohnung mit allem was man braucht. Für unseren Zweck absolut ausreichend. 
Hier in Japan gibt es viele heiße Quellen und die Bäder, die es dazu gibt, heißen Onsen. Da wir heute sowieso nichts anschauen konnten bei dem Wetter, sind wir kurzerhand mit dem Regionalzug nach Hakone gefahren und dort in einen Onsen gegangen. Leider konnten wir nicht in das öffentliche Bad, da es erst ab sechs Jahren ist, sondern mussten stattdessen ein Privatzimmer für eine Stunde und umgerechnet 27 Euro buchen. Aber wenn man schon mal in Japan ist, muss man in einem Onsen gewesen sein. Das Privatzimmer ist im Grunde eine große Umkleidekabine mit Fön, Waschbecken, Tisch, Handtüchern und Kimonos. Die Wanne liegt draußen im Freien und dampfte vor sich hin. Das Wasser war also sehr hübsch warm. Da man sich in der Wanne nicht waschen darf, ist direkt daneben - auch im Freien - ein Duschschlauch (zum Glück auch mit warmen Wasser), mit dem man sich im Sitzen vor und nach dem Bad abduscht. In der Wanne sollte man nicht länger als 15-20 Minuten bleiben. Der Außenbereich war zum Glück zur Hälfte überdacht, so dass der starke Regen uns nichts anhaben konnte. Aber wir waren ja sowieso schon nass.
Zurück in Odawara waren wir noch lecker aber teuer essen. Hier gibt es viele Fleischrestaurants, in denen man sich das Fleisch selbst auf den eigenen Tischkohlegrill legt. Es hat toll geschmeckt, aber ich habe nicht verstanden was wir da eigentlich für Körperpartien gegessen haben. Mir ist jetzt schon zum zweiten Mal passiert, dass wenn man auf etwas auf der Karte zeigt, es auch bekommt, auch wenn man sich dann umentschieden hatte. Also am besten sollte man vorher wissen, wohin man deutet und dann seine Meinung nicht mehr ändern. Englisch konnte in diesem Restaurant leider niemand sprechen.
Grüße aus den Bergen, wo die Wolken den Boden küssen

Silke

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