Dienstag, 5. Dezember 2017

11. Tag: New Mangalore

Wir waren heute in New MangaLORE in Indien. Und er Name war echt Programm, denn Lore hat hier die Show abgezogen.
Aber bevor ich dazu ins Detail gehe, noch ein kleiner Exkurs zu den Einreiseriten Indiens. Nicht nur, dass Indien das einzige Land auf der Tour ist, das ein umständliches (und teures) Visum im Vorfeld verlangt. Zum Glück ist die Visa-Stelle in Frankfurt, weshalb ich alles recht schnell und persönlich erledigen konnte, andere müssen ihre Pässe mit Kurier dorthin schicken und warten wochenlang darauf - bei mir hat es 3 Tage gedauert. Also das Visum zu bekommen ist teilweise schon schwierig, dann hatte ich ja schon von den Visa-Indern berichtet, bei denen wir am Seetag vorstellig werden mussten. Jetzt bekommt man für jeden Landtag eine gelbe Landkarte mit den Passdaten und muss mit einer Passkopie und der gelben Karte an den Offiziellen vorbei, wenn man vom Schiff will. Schön und gut. Heute morgen um 7.00 Uhr konnte man sich die Karten für den heutigen Landgang abholen - morgen ist es wieder aufwendiger mit persönlicher Vorstellung der Passinhaber. Man oh man, diese Inder machen echt eine Show daraus. 
Aber kommen wir zum heutigen Landprogramm: „Indien hautnah“ eine AIDA-Tour. Wir sind zu einem kleinen, nahegelegenen Fischerdorf gefahren und dort rumgelaufen. Wieder tolle, bunte Häuser, wo man hinschaut, eine Menge Dreck, nette lächelnde Inder und Inderinnen und ein lustiges Programm. Wir sind durch den Ort an einer Zigarettendreherin vorbei gekommen (hier gibt es offensichtlich ein besonderes Kraut), an vielen Schiffen vorbei, die an Land repariert wurden (richtig große Fischerkähne), durch das Wohn- und Schlafzimmer und der Küche einer indischen Familie (es war offensichtlich für uns aufgeräumt worden und es war einigermaßen sauber). In der Küche gab es kein fließendes Wasser. Die Familie saß hinter dem Haus und hat dem ganzen Treiben zugeschaut. Lustig.
Das Dorf lebt von der Fischerei und der frische Fang wurde gerade an Land gebracht und in Salz eingelegt. Ein großer Teil der Fische wird in der Sonne getrocknet und als Trockenfisch auf den Märkten verkauft. Den Geruch im ganzen Ort könnt ihr euch bestimmt vorstellen.
Die Grundschule hat für die Touristen extra eine Tanzaufführung im Klassensaal zum Besten gegeben. Das war süß. 
Danach sind wir mit einem Passagierboot (eigentlich eine Fähre) zum gegenüberliegenden Ufer gefahren und noch auf den Fischmarkt gegangen. Da haben wir den getrockneten Fisch wiedergetroffen. 
Bei dem ganzen Ausflug war Lore die Attraktion schlechthin. Jeder wollte ihr die Hand schütteln oder mit ihr ein Selfie machen. Gerade in der Schule (die Kinder waren ungefähr in ihrem Alter) war sie umringt von den Kindern und Lehrerinnen. Sogar die Reiseleiterin hat ein Bild mit ihr gemacht. Lore hat immer tapfer gelächelt und wusste teilweise nicht, was das alles soll. 
Ist aber auch eine interessante Entwicklung: Früher haben nur die Touris Fotos gemacht, jetzt wird man von den Einheimischen fotografiert, weil jeder ein Smartphone besitzt. Verrückt.
Wir haben jetzt beide auch ein schönes Henna-Tattoo... hat die Reiseleiterin gemacht. 
Es war eine schöne Tour, irgendwie inszeniert - die Dorfbewohner haben schön mitgespielt - aber man ist mit dem Gefühl aufs Schiff zurückgekehrt, doch ein bisschen vom echten indischen Leben gesehen zu haben.
Goodbye Mangalore,

Silke

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