Dienstag, 6. Februar 2018

74. Tag: Ocean View

Irgendwo im Nirgendwo. Nein, falsch, irgendwo in der Lavawüste.
Wir sind heute entspannt aufgestanden, denn heute war ein Reisetag. Nachdem uns Kauai so hängen gelassen hat, wegen dem Wetter, machten wir uns auf nach Big Island. Oder auch Hawaii. Die größte der Inseln und ehemalige Hauptinsel (bevor ihr wirtschaftlich Oahu mit Honolulu den Rang abgelaufen hat), Geburts- und Todesstätte von King Kamehameha.
Um 10.00 Uhr haben wir nach gemächlicher Packerei und Wurschtelei die Wohnung in Princeville verlassen und sind zum dortigen Spielplatz gefahren. Wir hatten nichts auf dem Plan und genug Zeit, bevor der Flieger starten sollte. Ganze zwei Stunden ist Lore darauf rumgetobt und dann - wie kann’s anders sein - hat uns der Regen vertrieben. Auf der Fahrt zum Flughafen haben wir schnell noch in Kapaa beim BBQ-Mexikaner Halt gemacht und waren dann pünktlich zur Fahrzeugübergabe um 13.30 Uhr dort. Unser Flugzeug hatte leider einen Defekt, weshalb wir erst eine Stunde später starten konnten. In der Zwischenzeit hat Lore ein schönes Bild in unser Reisetagebuch gemalt. 
Eine Stunde vor Sonnenuntergang sind wir gelandet, direkt auf einem Lavafeld. Auf Big Island gibt es noch aktive Vulkane und die höchsten Berge (wenn man die Masse unter dem Wasser mitzählt, sogar der Welt, aber wer macht das schon... nur Hawaiianer). Von der Insel haben wir noch nichts gesehen. Sie ist noch dünner besiedelt als Kauai und wir sind lange Zeit kurvige Straßen gefahren, die nur von den Autolichtern erhellt wurden. Die Fahrt vom Flughafen dauerte zwei Stunden. Gut, wir haben noch einen kurzen Essensstopp eingelegt, und waren um kurz nach 20.00 Uhr am Ziel. Unsere Holzhütte in der Lavawüste, Heimat für die nächsten Tage. Die Gastgeberin hat uns herzlich begrüßt und die Unterkunft ist mega schön. Selbst im Dunkeln. Offene Küche. Also offen, keine Wände. Terrasse mit Blick auf den Sternenhimmel und den von Blitzen erleuchteten Himmel (es kommt gerade ein Gewitter). Ich bin sehr gespannt, wo wir gelandet sind. Ich habe noch nichts gesehen, alles ist stockfinster. Keine Nachbarhäuser, eigener Strom, selbstgebrautes Bier (lecker, habe ich direkt probiert), auf der Terrasse baumelt meine Wäsche im Wind, die in Kauai seit zwei Tagen nicht trocknen wollte. Das wird ein echter Überraschungseffekt, wenn wir morgen aufwachen. Die einzigen Geräusche macht der Wind, die geckernden Geckos und zirpende Grillen. Ach ja, und das Donnergrollen im Hintergrund. Ich bin optimistisch, hier hat es wohl schon lange nicht mehr geregnet. Die Wolken sind auf der Ostseite der Insel. Wir sind in der Nähe der Südspitze, die im Westen liegt. Ocean View. 
Grüße aus der Dunkelheit,

Silke

2 Kommentare:

  1. Wow, das hört sich wieder toll an. Mitten in der Natur, und dennoch gut aufgehoben und mit ein bisschen Komfort. Weiter viel Spaß!

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  2. Hi Oli, das hier wäre absolut dein Ding. Der Sternenhimmel ist sensationell. Hier ist es nachts richtig dunkel und man sieht auch das entfernteste Glimmen. Liebe Grüße, Silke

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